Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
Vom Netzwerk:
um bei der Trauung zuzuschauen.
    Dann behalte mich auch bei dir , hätte Owen fast gesagt. In diesem Moment ertönte der Hochzeitsmarsch, und Suzannes Aufmerksamkeit wurde auf die Braut gelenkt, eine dralle Brünette, die vor Freude strahlte. Der Bräutigam grinste unter seinem neuen Hut von einem Ohr zum anderen und küsste die Braut, als der Geistliche sie zu Mann und Frau erklärte. Owen entdeckte ein paar bekannte Gesichter unter den Zuschauern. Gabe war nicht dabei, was keine Überraschung war, denn er ging nie in dieses Lokal. Und Calder, der vor niemandem außer den Bliss-Schwestern Angst hatte, war aus der Stadt geflüchtet, als das Festival begonnen hatte. Hier stand Owen also und spielte den Anstandswauwau für eine Reporterin, die wie ein Engel küsste und doch Hochzeiten hasste – bis auf diese. Ein Mann sollte sich befreit fühlen, wenn eine Frau kein Interesse am Heiraten zeigte, und hier stand er nun, abgewiesen und frustriert, weil er es nicht schaffte, ihre Begierde zu wecken.
    Er wollte Suzanne in seinem Bett. Und nach den Blicken der Cowboys zu urteilen, mit denen Suzanne sprach, hätten auch andere Männer nichts dagegen, sie mit nach Hause zu nehmen. Sobald einer von ihnen sich freiwillig als Junggeselle melden würde, würde sie ihm ein paar Tage lang folgen und ihn, Owen, vergessen.
    Als die Zuschauer nach der kurzen Zeremonie applaudierten, ging Owen wieder in die Menge und beanspruchte den Platz neben Suzanne. Er wusste, sie wollte einen Junggesellen für ihre Geschichte, also würde er so tun müssen, als wollte er eine Frau.
    „Eine schöne Hochzeit“, meinte er.
    „Ich will versuchen, die Braut später zu interviewen“, sagte Suzanne. „Der Bräutigam war zu nervös, um zu reden.“
    „So sind die meisten Männer.“
    Sie fummelte an ihrer Kamera und steckte sie in die Tasche. „Ja“, meinte sie. „Zumindest hatte er die Nerven, hier überhaupt aufzutauchen.“
    „Wieso auch nicht?“ Owen merkte, dass er nicht viel von dieser Frau wusste, aber sie hatte gesagt, sie hasse Hochzeiten, was etwas merkwürdig war angesichts der Tatsache, wie Frauen sich sonst bei solchen Anlässen benahmen.
    Suzanne zuckte die Achseln. „Oh, das ist keineswegs selbstverständlich. Mein Verlobter ist jedenfalls vor sechs Monaten nicht zur Trauung erschienen.“
    „Du warst schon in der Kirche?“ Owen konnte sich keinen Mann vorstellen, der sich die Chance entgehen ließ, mit dieser Frau zusammen zu sein.
    „Oh ja.“ Sie nippte an ihrem Drink. „Ich stand im Umkleideraum. Zum Glück hatte ich das Brautkleid noch nicht an.“
    „Was hast du gemacht?“ Owen stand ganz dicht bei ihr und hoffte, die Band würde nicht loslegen, bevor Suzanne ihm das Ende der Geschichte erzählt hatte.
    Suzanne zuckte wieder die Achseln. „Mir wurde so schlecht, dass ich mich übergeben musste.“
    Owen wollte fragen, wo der Kerl war, der sie hatte sitzen lassen, und er wollte wissen, wieso er Suzanne nicht geheiratet hatte. Im Stillen dankte er dem Himmel, dass sie noch ungebunden war und er mit ihr zusammen sein konnte.
    Owen hielt aber den Mund und nahm Suzannes Hand. „Komm“, sagte er, als die Musik wieder einsetzte. „Sie spielen einen Walzer.“
    „Wie romantisch“, erwiderte Suzanne.
    „Stimmt.“ Er zog sie eng an sich. „Um Romantik dreht sich alles in Bliss.“
    Sie lachte. „Das ist das Albernste, was ich dich je habe sagen hören.“
    „Ich versuche nur, mit ein paar guten Zitaten für deinen Artikel aufzuwarten.“ Sie schmiegte sich eng an ihn. Er aber musste sich nur daran erinnern, dass er sein Baby in einer Stunde abholen musste und Suzanne nicht bitten konnte, die Nacht mit ihm zu verbringen.

8. KAPITEL
    Suzanne fing den Brautstrauß auf.
    „Das wollte ich eigentlich nicht“, sagte sie und hielt den Strauß, als wäre er eine tote Ratte. „Er kam einfach auf mich zugeflogen.“
    „Gut gemacht“, meinte Owen. „Vielleicht findest du doch einen Mann hier in Bliss.“
    „Nein danke“, entgegnete Suzanne und versuchte, den kleinen Strauß der jungen Frau auf dem nächsten Barhocker zu geben.
    Die Frau schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände. „Ich brauche dieses Unglück auch nicht.“
    „Liebst du ihn noch?“, fragte Owen.
    „Wen?“ Suzanne legte die Blumen hinter sich auf die Bar.
    „Den Kerl, den du heiraten wolltest.“
    „Nein.“ Nachdem sie den Schock überwunden hatte, war ihr klar geworden, dass sie viel besser dran war ohne diesen Kerl, so wie ihre Tante

Weitere Kostenlose Bücher