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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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bauten gern Schneemänner im Garten.
    „Ob heute wohl Schule ist?“, meinte Ella. „Der Bus kommt später als sonst.“
    „Louisa sah auf. „Nein, da kommt er.“
    Der Bus war schon in Sichtweite und fuhr seine übliche Tour die Elm Street entlang. Zu Ellas Entsetzen fuhr Cameron mit seinem weißen Buick auf die Straße.
    „Oh nein!“, rief sie. „Er fährt doch viel zu schnell. Und der Busfahrer auch.“
    „Wer?“ Louisa hob nicht einmal den Kopf.
    „Halt an, du Trottel!“, schrie Ella. „Halt, halt, halt!“
    „Ella?“ Louisa stellte ihre Teetasse ab und sah ihre Schwester an. „Was gibt’s?“
    Ella zuckte zusammen; ihr schlug das Herz bis zum Hals. „Wir müssen die Polizei anrufen. Einer unserer Freunde ist gerade in den Schulbus gefahren.“
    Zehn Minuten, bevor sie ihren Bräutigam treffen sollte, stand Suzanne im Rathaus. Der breite Korridor vor den verschiedenen Büros war kalt, weshalb sie ihren Mantel zugeknöpft und die Handschuhe anbehielt. Sie wusste nicht, ob sie wegen der Kälte oder aus Nervosität fror oder weil ihre Schuhe nass geworden waren, als sie über den verschneiten Parkplatz gegangen war.
    Zwei weitere Paare warteten vor dem Zimmer, an dessen Tür das Wort „Friedensrichter“ in goldenen Lettern stand. Genau um halb neun öffnete eine junge Frau die Tür und fragte, wer zuerst drankäme, woraufhin eines der nervös dreinblickenden jungen Paare im Zimmer verschwand. Das andere Paar ging ans Ende des Korridors und küsste sich. Suzanne saß auf der Bank und sah auf die Uhr.
    Sie hoffte, dass der Schnee von letzter Nacht Owen nicht zu lange aufhalten würde. Gegen neun erschien Paar Nummer drei und betrat das Zimmer, um in den heiligen Stand der Ehe zu treten. Suzanne knöpfte ihren Mantel auf und hoffte, die helle Seidenbluse wäre nicht zu sehr verknittert. Gegen Viertel nach neun wurde ihr übel. Um halb zehn hatte sie bereits genug neugierige Blicke eingefangen, die ein Leben lang nachwirken würden. Um Viertel vor zehn ging sie zur Toilette und übergab sich. Um neun Uhr sechsundvierzig, nachdem sie sich den Mund gespült und sich kaltes Wasser auf das Gesicht gespritzt hat, musste Suzanne sich sagen, dass sie ein zweites Mal vor dem Altar sitzen gelassen worden war.
    Owen Chase, der Cowboy, der immer hielt, was er versprach, hatte seine Meinung geändert.
    Owen war in Panik. Er hielt Melanie an seiner Seite und eilte, so schnell er konnte, den vollen Gang entlang in Richtung des Empfangsschalters.
    „Wo ist sie?“, fragte er jemanden, von dem er hoffte, dass er etwas wüsste. Aber ehe der junge Mann im blauen Arbeitskittel antworten konnte, sah Owen Callie hinter dem Schalter, und er hoffte, seine Gebete wären erhört worden. „Callie! Ein Glück; weißt du, was hier los ist? Wo ist sie?“
    Callie sah auf und sah ihm in die Augen, winkte ihm dann über die Menge zu. „Owen, alles okay. Ihr geht es gut.“
    „Aber wo ist sie?“ Er würde erst dann glauben, dass alles in Ordnung war, wenn er sie mit eigenen Augen sah.
    „Drinnen beim Arzt. Ich lasse dich in ein paar Minuten zu ihr, sobald die Untersuchung fertig ist.“
    „Aber ihr geht es doch gut.“ Owen war außer Atem, weshalb er Melanie auf den Schalter setzte.
    „Ja. Ich würde dich nie anlügen. Die Kinder kamen fast alle mit dem Schrecken davon, bis auf eines, das einen gebrochenen Arm und ein paar Wunden hat. Ich denke, die Eltern sind schlimmer dran als die Kinder.“
    Owen glaubte das gern. Nie hatte er eine schlimmere Stunde verbracht; von dem Moment an, als er den Telefonanruf von der Schulleitung erhielt und man ihm sagte, dass es einen „relativ ernsten“ Busunfall gegeben habe, bis hin zur endlos langen Fahrt zum Krankenhaus in Barstow. Und jetzt war er erleichtert – und gleichzeitig war er fast krank vor Angst.
    „Owen?“
    Er merkte nicht, dass er die Augen geschlossen hatte, bis er den Kopf hob und die Augen aufmachte. Callie musterte ihn besorgt. „Ich bin okay. Aber ich sollte heute Morgen eigentlich heiraten.“
    „Gratuliere. Ist die Reporterin die Glückliche?“
    „Ja, falls sie jetzt noch mit mir redet. Gibt es hier ein Telefon, das ich benutzen kann?“
    „Hier“, meinte Callie und stellte den Apparat neben Melanie. „Und wenn du fertig bist, gebe ich dir Formulare für die Versicherung, die du ausfüllen kannst, während du auf Darcy wartest.“
    „Danke.“ Owen nahm den Hörer auf – und erstarrte, denn er hatte keine Ahnung, wen er anrufen sollte. Die Uhr an der

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