Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
Vom Netzwerk:
ob er ihren Zorn spürte. Falls er es tat, schien es ihn jedenfalls nicht zu stören, und warum sollte es auch? Als er sie damals nur eine Woche vor der Hochzeit verließ, hatte er auch kein Wort gesagt.
    „Was willst du eigentlich in Texas, Cade?“, brach es aus ihr heraus. „Ich empfinde nur Schmerz, Wut und Hass, wenn ich dich sehe.“ Sie wusste jedoch, dass sie noch etwas anderes verspürte – eine starke Anziehung.
    In diesem Moment trat der Weinkellner an ihren Tisch, öffnete die Flasche und ließ Cade kosten. Ein anderer Kellner brachte Katherines Kaffee und schenkte Wasser ein.
    Als sie wieder allein waren, hob Cade sein Glas. „Auf unser gutes Werk zum Wohl der Waisenkinder.“
    Sein intensiver Blick schlug Katherine in den Bann und verstärkte ihr Begehren. Sie musste sich zwingen, ihn nicht anzustarren.
    „Darauf stoße ich gern mit dir an.“
    Cade sah ihr in die Augen, während sie tranken.
    „Wie höflich wir miteinander umgehen.“ Katherine fühlte sich so verspannt, dass sie es kaum noch ertragen konnte. „Dabei würde ich dich am liebsten laut anschreien.“
    „Das kann ich verstehen. Wir haben uns gegenseitig sehr wehgetan, Katherine“, entgegnete er ernst.
    Was meinte er mit „gegenseitig“, was hatte sie ihm denn angetan? Vermutlich hatte er sich inzwischen seine eigene Version der Geschehnisse zurechtgelegt.
    „Warum willst du dann alte Wunden wieder aufreißen?“
    „Was vergangen ist, liegt hinter uns, wir sind inzwischen beide ein Stück weiter“, erwiderte er. „Ich dachte, du wärst längst verheiratet und hättest Kinder.“
    „Ich bin mit meinem Beruf verheiratet. Und du weichst meiner Frage aus. Weshalb bist du hier und willst einen Abend mit mir verbringen. Also – was ist der wahre Grund?“

2. KAPITEL
    „Ich habe Arbeiten von dir gesehen, sie sind großartig“, sagte Cade. „Und ich würde dich gern für ein Projekt engagieren.“
    Katherine warf ihm einen kühlen Blick zu. „Ich arbeite nicht für dich, Cade. Du kannst nicht einfach angetanzt kommen und mir einen Auftrag erteilen.“
    „Ich hätte jemanden aus meiner Firma schicken können, den du nicht mit mir in Verbindung gebracht hättest, und du hättest nicht abgelehnt. Bis vor ein paar Tagen wollte ich das auch tun. Ich dachte, wir sollten uns besser nie mehr begegnen.“
    „Weshalb hast du dich anders entschieden?“
    „Ich sagte mir, du würdest den Auftrag hinschmeißen, sobald du erfährst, dass ich dahinterstecke. Natürlich hätte ich dich darüber im Dunkeln lassen können. Du überprüfst wahrscheinlich nicht alle deine Auftraggeber.“
    „Stimmt, das war bislang nicht nötig.“
    „Über kurz oder lang wäre bekannt geworden, dass du ein Haus in Houston mit deinen Wandgemälden ausstattest, und irgendwelche Reporter hätten nach dem Eigentümer gefahndet. Außerdem kann ich auf diese Weise sicherstellen, dass ich das bekomme, was ich möchte.“
    „Cade, ich bin für dich nicht zu haben. Such dir eine andere Agentur. Es gibt sie in Hülle und Fülle.“
    „Nicht alle bieten Wandmalerei an, und ich will nicht deine Agentur, sondern dich persönlich beauftragen.“
    „Ich sagte Nein.“
    „Ich habe in Houston, Los Angeles und Chicago gehört, dass du die Beste bist.“
    „Freut mich zu hören.“
    „Galeriebesitzer empfehlen dich, Museen und Kunden sind von dir angetan. Ich habe mir einige deiner Werke angesehen, sie sind unübertroffen. Ich sagte ja, ich nehme stets das Beste.“
    „Das ist schmeichelhaft, aber es gibt andere, die genauso gut sind. Graham Trevor zum Beispiel. Wandgemälde sind im Grunde ganz einfach zu bewerkstelligen.“ Sie würde sich auf keinen Fall erweichen lassen.
    „Ja, wenn man es richtig kann, Katherine.“ Cade lehnte sich lässig zurück. „Ich will keinen Graham Trevor, sondern dich. Was vor neun Jahren geschah, sollte uns doch heute nicht mehr belasten.“
    „Mich belastet es aber. Ich hasse dich für dein Verhalten, ich will nicht für dich arbeiten. Muss ich noch deutlicher werden?“ Es schmerzte noch immer. Schlimmer war jedoch, dass sie sich trotz allem danach sehnte, in seinen Armen zu liegen.
    „Ich dachte, du hättest die Sache von damals inzwischen überwunden“, sagte er.
    Die Worte schnitten ihr ins Herz. Wie konnte er so locker darüber hinweggehen? Aber vielleicht hatte es ihn ja gar nicht so sehr getroffen.
    „Ja, für dich ist das längst vergessen. Offenbar war es für dich schon erledigt, bevor du Texas damals verlassen

Weitere Kostenlose Bücher