Julia Collection Band 66
konzentrieren, und beugte sich über den Tisch.
Cade trat dicht neben sie und blätterte weiter. „Das ist die Küche mit dem Essbereich, und auch da möchte ich ein Gemälde haben.“
„Warum zeigst du mir die Entwürfe? Meine Antwort lautet nein“, wiederholte Katherine. Wahrscheinlich war er es nicht gewohnt, ein Nein zu hören.
„Du lässt dich von Emotionen leiten und schlägst ein hervorragendes Geschäft aus. Mein Haus wird beachtet werden und eine gute Werbung für dich sein.“
Er sah ihr in die Augen, und sie hielt den Atem an. Warum machte seine Nähe sie nervös? Obwohl sie wütend auf ihn war, bestand diese unglaubliche Anziehung, und das mochte sie gar nicht gern zugeben.
„In diesem Fall verzichte ich auf das Geschäft.“ Sie wünschte, ihr Puls würde sich beruhigen.
„Ich zeige dir noch die anderen Räume.“ Cade wies auf einen weiteren Bogen. „An dieser Wand hätte ich auch gern ein Bild, das Thema könntest du selbst bestimmen. Natürlich möchte ich gefragt werden, bevor du loslegst.“
„Du vertraust mir also nicht.“
„Doch, aber ich möchte einen Entwurf sehen. Schließlich muss ich mit dem Bild dann leben. Lass die alten Kränkungen außen vor, Katherine“, bat er leise. „Es gibt doch bestimmt einen Preisrahmen, mit dem du einverstanden wärst.“
„Nein. Gib es auf, Cade.“ Einen Augenblick lang war sie versucht, ihm einen absurd hohen Preis zu nennen, etwas wie fünfhunderttausend pro Bild, um ihn in die Schranken zu weisen. Geld war natürlich ein großer Reiz, denn sie war ehrgeizig, doch dann wandte sie sich stumm ab.
Sie ging zur Balkontür und trat hinaus. Ein kalter Windstoß empfing sie, und sie schlang die Arme um ihre Taille.
„Also gut“, sagte er.
Katherine drehte sich um und sah Cade in der Tür stehen, eine Schulter an den Rahmen gelehnt.
„Ich mache dir ein Angebot.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das ist zwecklos.“
„Was sagst du zu acht Millionen Dollar für sechs Wandgemälde?“
Katherine traute ihren Ohren nicht. „Acht Millionen?“ Spontan setzte sie hinzu: „Das wäre doch viel zu viel.“
„Kein Preis ist mir zu hoch, um das zu bekommen, was ich will“, konterte er gelassen. „Und du kannst doch bestimmt einen zusätzlichen Umsatz gebrauchen.“
„Und ob.“ Sie hatte Mühe, die Worte herauszubringen. „Cade, ich kann es nicht fassen, dass du so viel für meine Werke zahlen würdest.“
„Vielleicht bin ich dir etwas schuldig, Katherine“, entgegnete er leise.
„Als Trostpflaster?“, fuhr sie auf. Dennoch stand das enorm hohe Angebot im Raum. Sie könnte ihre Zukunftspläne für die Firma viel schneller realisieren. „Acht Millionen für sechs Wandbilder“, wiederholte sie, noch immer ungläubig.
Cade kam über den Balkon auf sie zu und legte ihr die Hände auf die Schultern.
Ihr Puls tat einen Satz, trotzdem schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich verkaufe meinen Körper nicht.“
„Ich berühre ja nur deine Schultern“, sagte er mit dieser samtigen Stimme, bei der sie alles Geld, alle Wandgemälde und überhaupt alles vergaß außer Cade. Der Wind spielte mit seinen schwarzen Locken, und sie dachte daran, wie es sich anfühlte, wenn sie ihm mit den Händen durchs Haar strich. Seine Hände waren warm, er streichelte ihre Oberarme, langsam und verführerisch.
„Du bist schöner denn je“, flüsterte er.
„Lass das, Cade. Damit fangen wir nicht wieder an“, sagte sie, aber ihr Herz pochte heftig. Sie sehnte sich nach ihm, als hätten sie sich niemals getrennt.
Er strich ihr über die Unterlippe. „Schöne Katherine.“
Seine Berührung löste einen wohligen Schauer bei ihr aus, und sie öffnete die Lippen. Im nächsten Moment drehte sie sich weg, beschämt über ihre Reaktion. „Ich gehe wieder hinein.“
Er folgte ihr und schloss die Tür. „Du könntest dich mit dem Geld zur Ruhe setzen.“
„Auf keinen Fall!“ Sie funkelte ihn an, als er erneut zu ihr an den Tisch trat. „Arbeit ist mein Leben.“
Cade legte den Kopf schräg und sah sie abschätzend an. „Ich weiß, dass du Kunst studiert hast, aber dass du einen solchen Ehrgeiz hast, habe ich nicht geahnt.“
„Ich habe mich in Arbeit gestürzt, um die Kränkung zu überwinden, die du mir angetan hast. Dann stellte ich fest, dass mir der Erfolg gut bekommt. Ich stand immer im Schatten meiner Brüder, und damit könnte ich sie endlich überrunden.“
„Um Nick zu übertreffen, fehlt dir wohl noch einiges. Wenn du mein Angebot annimmst,
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