Julia Collection Band 66
weit gebracht.“
„Ich liebe meine Arbeit“, entgegnete sie. Woher wusste er überhaupt von ihrer Firma? Inzwischen waren sie im Zentrum von Fort Worth angelangt. Sie sah zu dem Hochhaus hinüber, in dem Ransome Design untergebracht war. Mit ihren sechzig Mitarbeitern belegte sie dort zwei Etagen, und sie träumte davon, demnächst Filialen zu eröffnen. Normalerweise erfüllte sie der Anblick des Gebäudes mit Stolz und Freude, doch nun waren andere Emotionen stärker, denn schließlich war Cade indirekt der Grund dafür, dass sie sich nur noch für ihren Beruf interessierte.
Cade beobachtete sie aus dem Augenwinkel und sagte: „Einen Penny für deine Gedanken.“
„Ich verrate sie dir ganz umsonst. Ich habe an meine Firma gedacht.“
„Ransome Design ist im vergangenen Jahr um eindrucksvolle zwanzig Prozent gewachsen. Du hast dir einen guten Namen gemacht.“
„Meine Arbeit ist mein Leben“, erklärte sie. „Das kannst du mir bestimmt nachfühlen.“
Cade hob lässig die Schultern. „Es gibt Wichtigeres.“ Er suchte Katherines Blick und hielt ihn fest.
„Für mich nicht.“ Sie wandte sich ab, fühlte aber seinen Blick noch immer auf sich gerichtet. Es ärgerte sie, dass sie Cade so attraktiv fand.
Cade schwieg, doch das störte sie nicht, denn sie hatte ohnehin kein Interesse an höflichem Geplauder. In ihr hatte sich zu viel Zorn angestaut. Sie wollte nicht mit ihm allein sein. Sie wollte gar nicht mit ihm zusammen sein. Und zu ihrem Ärger war sie sich seiner körperlichen Nähe nur zu bewusst.
Als sie hielten, sah Katherine, dass Cades Ziel der exklusive, elegante Millington Club sein musste. Ihr Vater war dort Mitglied, ebenso wie im Petroleum Club, und sie wundert sich, dass Cade solche Adressen überhaupt kannte.
Sie fuhren mit dem Lift nach oben in den zwanzigsten Stock und betraten den Empfangsbereich mit dem dicken marineblauen Teppichboden und den Mahagonimöbeln. Zu ihrer Überraschung hatte Cade einen Tisch reserviert. Während er mit dem Oberkellner sprach, musterte sie ihn verstohlen und dachte daran, wie wunderbar sich sein Körper damals angefühlt hatte. Eine Hitzewelle durchströmte sie. Wütend wegen ihres Verlangens, ballte sie die Hände zu Fäusten.
Ihr Blick fiel auf seine Uhr mit dem schlichten Lederarmband. Sie hatte schon im Wagen bemerkt, dass es sich dabei um eine der teuersten Marken handelte. Hatte er nicht gesagt, dass er stets das Beste nahm? Wie mochte dann wohl seine momentane ständige Begleiterin aussehen?
Als Cade nun ihren Arm nahm, wirkte die Berührung ebenso elektrifizierend auf Katherine wie die vorangegangenen an diesem Abend auch schon. Er führte sie zu einem Tisch vor der Fensterfront mit Aussicht auf die Lichter der Stadt. Im Hintergrund spielte leise Musik, und einige Paare tanzten bereits.
Als sie saßen, sagte er: „Wenn ich mich richtig erinnere, isst du gern Steak.“
Katherine war überrascht, dass er das noch wusste.
„Damals tranken wir noch keinen Wein, deshalb weiß ich nicht, was du da magst.“
„Ich nehme schwarzen Kaffee.“ Sie bemerkte einen amüsierten Anflug in seinem Blick, während er für sich Weißwein bestellte, doch sie wollte einen klaren Kopf behalten.
„Du bist also Unternehmer. Und was unternimmst du so?“, begann sie. Es interessierte sie nicht wirklich, sie suchte nur nach einem neutralen Thema.
„Ich habe gerade eine Produktionsfirma für Kinofilme aufgekauft. Gestern stand es in der Zeitung.“
Katherine erinnerte sich an den Artikel. Es handelte sich um eins der ältesten Familienunternehmen der Branche. „Ich habe von dem Verkauf gelesen“, sagte sie, „aber nicht, dass du der Käufer bist. Du gehst also ins Showgeschäft – ist deine Freundin Schauspielerin?“
„Nein, es war einfach eine gute Investition, und die Firma stand vor dem Bankrott. Ich habe zurzeit keine feste Freundin.“
„Das kann ich kaum glauben“, entgegnete sie knapp und sah ihn an. Cade lächelte, und dieses Lächeln raubte ihr den Atem und tat zugleich weh. Es erinnerte sie an wunderschöne Momente. Hastig griff sie nach der Speisekarte.
„Es stimmt aber“, bekräftigte er. „Und wer ist der Mann in deinem Leben, Katherine?“
„Niemand, sonst wäre ich nicht bei der Auktion gewesen. Ich widme meine Zeit dem Job.“
„Darin ähneln wir uns“, bemerkte er. „Wir haben beide keine feste Beziehung.“
„Das ist für mich kein Thema“, sagte sie abweisend.
Cade sah sie durchdringend an, und sie fragte sich,
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