Julia Collection Band 66
einunddreißig und Katherine ist achtundzwanzig. Für Nick gibt es nur das Geschäft. Er ist Geschäftsführer von Ransome Energy, und der Umsatz hat sich unter seiner Leitung verdreifacht.“
„Ist er verheiratet?“
„Nein, die Ehe ist nichts für ihn. Er ist fast so wild wie Jeff, aber nicht ganz. Auf Nick kann man sich verlassen, das ist der große Unterschied.“
„Und was ist mit deiner Schwester?“
„Katherine hat ein Haus in Dallas, und eines hier auf unserer Ranch. Nick besitzt eine eigene Ranch nicht weit von unserer. Katherine ist ledig und hat Grafikdesign studiert, aber jetzt hat sie sich auf Wandgemälde spezialisiert. Im Moment arbeitet sie im Auftrag eines Museums in Chicago. Sie ist ziemlich gut.“
„Und du? Wie lange warst du verheiratet?“
Seine Miene verfinsterte sich. „Zwei Jahre. Margo war die Karriere wichtiger als die Ehe. Ihre Familie ist reich, und so ist ihr das Geld, das sie mit ihrem Job verdient, gar nicht mal so wichtig wie das Drumherum.“
„Was macht sie denn?“
„Sie moderiert die Nachrichten bei einem Sender in L. A. Doch ich wollte die Ranch nicht verlassen. Außerdem missfiel mir der Gedanke, dass ich ihr nachreise, wohin ihr Job sie auch führt. Die Karriere ist für sie das Wichtigste auf der Welt.“
„Und liebst du sie noch?“
„Nein, über Margo bin ich hinweg, aber die Zeit nach der Scheidung war nicht leicht. So hatte ich das alles nicht geplant.“
„Und was ist mit deiner Mutter geschehen? Lebt sie nicht mehr?“
„Ich weiß es nicht.“ Er klang plötzlich kühl und abweisend. „Sie hat uns verlassen, als wir noch kleine Kinder waren. Es gab da einen anderen Mann, und sie hat ihn geheiratet, aber die Ehe hielt nicht mal ein Jahr.“ Matt hob die Augenbrauen. „Mein Dad hat uns aufgezogen. Zu meiner Mutter hatten wir keinen Kontakt mehr. Sie hat es offenbar so gewollt.“
„Das tut mir leid.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich kenne es nicht anders. Heutzutage denke ich kaum jemals darüber nach.“
„Du bist also der Cowboy in der Familie? Du liebst die Ranch am meisten?“
„Ja, aber ich mache auch andere Dinge. Zum Beispiel fahre ich gern Ski. Ich fliege auch gern in die Tropen. Insgesamt besitzen wir drei Ranches. Diese hier, eine in Wyoming und eine an der kalifornischen Küste. Im Moment sind wir dabei, die Ranch, die wir in Argentinien gepachtet haben, aufzukaufen. Ich bin aber am liebsten in Texas.“
Der Kellner servierte ihnen die Hummer.
Nach dem ersten Bissen sah Olivia Matt an, der sie eingehend beobachtete. „Das ist köstlich.“
„Freut mich, wenn es dir schmeckt.“
„Das ist auch wieder ein Trick von dir.“ Sie strich sich über den Diamantanhänger an ihrer Kette. Ihr war klar, dass Matt alles in seiner Macht Stehende tat, damit sie sein Angebot annahm und ihren Vorschlag mit der Ehe vergaß.
„Ma’am, ich bin nur ein einfacher Cowboy.“ Matt senkte bescheiden den Kopf, und Olivia musste lachen. Dann blickte er ihr wieder in die Augen. „Du treibst ein raffiniertes Spiel mit mir. Du bezauberst mich mit deinem Lächeln und tust alles, um mich so durcheinanderzubringen, dass ich deinen Antrag annehme. Du kämpfst zwar mit anderen Waffen, aber denselben Kampf.“
„Mein Lächeln verwirrt dich?“ Sie spielte die Ungläubige und lachte dann unbekümmert auf, weil er mit ihr flirtete.
„Du weißt genau, was du tust.“
Olivia lächelte wieder und wünschte sich, sie könnte ihm tatsächlich so sehr den Verstand vernebeln, dass er ihrem Antrag zustimmte.
Als sie das Restaurant schließlich verließen, blickte Olivia sich noch einmal um. Die vergangenen Stunden waren die schönsten ihres Lebens gewesen.
Erstaunlich, dass sie sich so von der Stimmung hatte gefangen nehmen lassen. Sie fragte sich, ob sie Jeff überhaupt wirklich geliebt hatte.
Während der Fahrt in der Limousine hingen sie beide ihren Gedanken nach. Im Hotel angekommen, streifte Matt sich den Mantel und die Krawatte ab und lockerte seinen Hemdkragen. „Lass mich noch kurz zu dir reinkommen. Ich kann dir einen Tee bestellen oder eine Limonade. Was immer du magst.“
Lächelnd hielt Olivia ihm die Tür auf und ließ ihn eintreten.
„Was möchtest du denn trinken?“ Er warf seinen Mantel über eine Sessellehne.
„Eine heiße Schokolade.“ Olivia war so nervös, dass sie sicher war, keinen Schluck hinunterzubekommen. Während des Dinners hatte sie den Eindruck gewonnen, dass sie sich mit ihren Forderungen bei Matt nicht
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