Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
dunkel und ohne Aufsicht.
„Das stimmt“, gab January zu. „Sechs Überfälle in den letzten sechs Monaten.“
„Und trotzdem bestehen Sie darauf, allein nach Hause zu fahren?“
January nickte.
„Das habe ich mir gedacht. In dem Fall werde ich mich noch nicht in meine warme, gemütliche Suite zurückziehen, sondern Sie zu Ihrem Auto bringen.“
„Das ist nicht nötig.“
„Vielleicht nicht, aber es ist keine angenehme Vorstellung, Sie allein in die dunkle Nacht hinauszuschicken.“
January erkannte an Max’ Gesicht, dass es sinnlos war, länger zu widersprechen. Dabei ging sie dreimal wöchentlich allein im Dunkeln zu ihrem Auto. Jede Woche, und wenn Max abgereist war, würde es wieder so sein.
„Sie erinnern mich immer mehr an meine älteste Schwester May“, scherzte sie, als Max ihr den Mantel umlegte, um sie vor der kalten Winterluft zu schützen.
„Ich gestehe, dass mir der Vergleich mit einer älteren Schwester nicht gefällt.“
„Und wenn ich Ihnen versichere, dass mir meine beiden Schwestern sehr am Herzen liegen?“
„Schon besser“, gab Max zögernd zu. „Hier … ziehen Sie den Mantel lieber richtig an. Die Luft ist kalt.“
January hatte nichts dagegen, sich in den Mantel helfen zu lassen, aber dass ihr Max auf dem Weg zum Parkplatz den Arm um die Schultern legte, behagte ihr weniger. Er schützte sie zwar mit seinem Körper gegen den Wind, aber seine Nähe irritierte sie. Oder war es Erregung, was sie verspürte? Ein Mann wie Max war ihr noch nie begegnet, und seine überlegene, selbstsichere Art ergab zusammen mit seinem ungewöhnlich guten Aussehen eine gefährliche Mischung.
Sei ehrlich, January, sagte eine Stimme in ihr, gib endlich zu, dass du diesen Mann aufregend und faszinierend findest.
Aufregend? Ja, denn ihr Herz schlug wie wild, und die Röte auf ihren Wangen rührte nicht von der Kälte her.
„Ich wollte Sie mit der Anspielung auf meine älteren Schwestern nicht kränken“, versicherte sie, um ja kein Schweigen aufkommen zu lassen, das sie noch nervöser gemacht hätte. „Sie war eher als Kompliment gedacht.“
Warum war der Weg zu ihrem Auto heute so lang? Sonst waren es doch immer nur einige Schritte gewesen!
„Als Jüngste bin ich am häufigsten Ziel von Ermahnungen meiner Schwestern. Sogar March stimmt manchmal in das Konzert ein, obwohl sie von uns dreien am impulsivsten ist.“
„January, March und May“, wiederholte Max langsam. „Drei Monate des Jahres. Steckt dahinter ein geheimer Sinn?“
„Das ist leicht erklärt.“ January blieb aufatmend neben ihrem kleinen Auto stehen und suchte in der Handtasche nach den Schlüsseln. „Sehen Sie …“
Max ließ sie nicht ausreden. „Im Moment sehe ich nur die schönste Frau, die mir jemals begegnet ist. Genauer gesagt … ich sehe seit sechsunddreißig Stunden nichts anderes.“
January hob den Kopf und war plötzlich unfähig, sich zu rühren. Sie sah in Max’ blaue Augen und fühlte sich wie von einem magischen Licht verzaubert.
„January!“, stöhnte er, drückte ihr die Lippen auf den Mund und nahm sie fest in die Arme.
So muss es sein, wenn man ertrinkt, dachte January einige Minuten später. Nach dem anfänglichen Kampf gegen das Unvermeidliche ergibt man sich einer Macht, vor der jeder Widerstand versagt.
Sie wusste nichts über diesen Mann, bis auf das Wenige, das er ihr freiwillig mitgeteilt hatte. Sie kannte nicht einmal seinen Nachnamen und doch …
Sie konnte nicht mehr klar denken, sondern nur noch atmen, Max’ warmen Körper spüren und sich dem Verlangen hingeben, das seine Küsse in ihr weckten. Wie in Trance legte sie ihm die Arme um den Nacken und schob ihm die Hände ins dichte, seidenweiche Haar.
Max stöhnte auf. Januarys Berührung erregte ihn und machte ihn kühner. Er ließ die Zunge über ihre Lippen gleiten, reizte und verlockte sie und drang tiefer in ihren Mund ein. January hatte noch nie das Gefühl gehabt, so mit einem anderen Menschen eins zu sein, als wäre sie ein Teil von Max und er ein Teil von ihr …
Wie Nadelspitzen traf die Kälte ihr erhitztes Gesicht. Verwirrt öffnete sie die Augen und stellte fest, dass es sacht zu schneien begonnen hatte. Max löste sich zögernd von ihr, nur seine Hände umschlossen noch ihre Taille.
„Der Schnee ist so wirksam wie eine kalte Dusche“, sagte er in einem Anflug von Selbstironie. „Aber vielleicht ist es besser so. Wenn wir uns zum ersten Mal lieben, sollte es nicht gerade auf einem dunklen Hotelparkplatz
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