Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Mutter einen bitterbösen Blick zu, den April ebenso bitterböse erwiderte. Beide schienen Lukes Anwesenheit vergessen zu haben, was ihm Gelegenheit gab, sie unbemerkt zu betrachten.
Sie waren beide außergewöhnlich schön und hatten beide einen liebenswerten Charakter. Es war kein Grund für ihre gegenseitige Abneigung zu erkennen … Nein, das traf nicht den Sachverhalt. April schien May sogar zu schätzen, während May ihr offene Feindschaft entgegenbrachte. Was konnte sie einer so bezaubernden Frau wie April vorwerfen?
Plötzlich erstarrte Luke. Die Blicke, mit denen sich die beiden Frauen maßen, der Ausdruck ihrer Gesichter, die Kopfhaltung … alles war vollkommen gleich.
Luke stellte noch mehr Vergleiche an: das pechschwarze Haar, die sanft geschwungenen Brauen, die tiefgrünen Augen, der blasse Magnolienteint, der Kussmund, der Schwanenhals, die schlanke, graziöse Figur …
Gott im Himmel!
Ohne den Altersunterschied hätte man sie für Zwillingsschwestern halten können. Da sie keine Schwestern sein konnten, blieb nur eins übrig … Aber war das möglich? Konnte das sein?
9. KAPITEL
„Du weißt Bescheid, nicht wahr?“, fragte May, ohne Luke anzusehen.
Sie hatte sich vor diesem Abend gefürchtet. Sie hatte sich davor gefürchtet, Luke wiederzusehen. Als sie und April morgens im Hotel endlich den Blickkontakt abgebrochen hatten, war ihr sofort eine Veränderung bei Luke aufgefallen. Er hatte ausgesehen, als hätte er eine Vision gehabt, als hätte er gerade den Beweis für etwas ganz und gar Unglaubliches gefunden.
Nur hatte sie genau gewusst, dass das Unglaubliche für ihn nicht unglaublich war. Für ihn bedurfte es keines Beweises mehr. Er wusste, dass April Robine ihre Mutter war.
Nach diesem Erkenntnisschock war er in seine übliche Rolle zurückgeschlüpft, hatte sich weiter liebenswürdig mit ihr und April unterhalten und ärgerlicherweise keinerlei Anstalten gemacht, sie wieder allein zu lassen. Am Ende war May gezwungen gewesen, als Erste zu gehen – widerstrebend, aber in dem Bewusstsein, dass sie nichts mehr tun konnte, sondern durch ihr Bleiben alles nur noch schlimmer machen würde.
Also hatte sie das Hotel verlassen und war nach Hause gefahren. Sie hatte automatisch und ohne nachzudenken ihre täglichen Arbeiten verrichtet und mit sich gekämpft, ob sie das Treffen mit Luke absagen sollte. Mindestens zehnmal hatte sie die Nummer des Hotels gewählt und wieder aufgelegt, bevor die Verbindung hergestellt war. Was hätte es genützt, das Dinner abzusagen? Die nächste Begegnung mit Luke war unvermeidlich, und sie hätte höchstens einen Aufschub erwirkt.
Pünktlich um halb acht hatte er sein Auto auf dem Hof abgestellt und war in die Küche gekommen – sehr chic in einem dunklen Anzug mit grauem Hemd und farbiger Krawatte. Max und Will, die ihren Verlobten bei der Zubereitung des Abendessens zur Hand gingen, hatten ihn bedeutungsvoll angesehen, aber nichts dazu gesagt, dass er May zum Dinner abholte. Auch Luke hatte sich jeden Kommentars enthalten.
May hatte sich mit großer Sorgfalt für diesen Abend angezogen. Sie wollte hübsch sein, ohne den Eindruck zu erwecken, dass Luke und sie ein Paar waren. Das dunkelgrüne Kleid – eng, nicht ganz knielang, dafür aber hochgeschlossen – war ihr einigermaßen passend erschienen, vor allem mit der kontrastierenden schwarzen Samtjacke.
Doch schon beim Betreten des französischen Restaurants, das zu den besten der Stadt gehörte, waren ihr Zweifel gekommen, ob sie nicht doch zu schlicht angezogen war. Leider fehlte es ihr an der nötigen Erfahrung, denn sie war nie in Restaurants gegangen – in so teure, luxuriöse schon gar nicht. Ihr Einkommen erlaubte das nun einmal nicht.
Luke hatte während der Fahrt locker mit ihr geplaudert, hatte sie sehr höflich an den reservierten Tisch geführt und sie vor der Bestellung sogar nach ihrem Lieblingswein gefragt. Doch für May war das alles nur ein qualvolles Hinauszögern gewesen. Jetzt, da das Menü bestellt und die Weinflasche geöffnet war, ließ sich das Schicksal nicht mehr aufhalten.
„Luke?“, fragte sie leise, als er nicht auf ihre Frage reagierte. „Hast du mit April gesprochen, nachdem ich gegangen war?“
Falls er es getan hatte, konnte sie ihm kaum böse sein. Sie hatte ihm ja angesehen, wie verwirrt und erschüttert er gewesen war.
„Natürlich habe ich mit April gesprochen, als du gegangen warst“, antwortete er. „Es wäre grausam gewesen, es nicht zu tun. Wie
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