Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
sein!
May konnte und wollte nicht lange darüber nachdenken, warum April und David schon so früh am Morgen zusammen waren. Sie interessierte nur eins: dass April drauf und dran war, alle ihre bisherigen Bemühungen zunichtezumachen.
January und March saßen nur wenige Meter entfernt in einer Ecke der Hotelhalle. April konnte jeden Augenblick zufällig dorthin sehen und sie entdecken. Ausgeschlossen, dass sie dann nicht sofort wusste, wen sie vor sich hatte. Die Ähnlichkeit zwischen den Schwestern war einfach zu groß, und alle drei hatten gleich große Ähnlichkeit mit ihr.
May sah auf April und David, dann auf ihre Schwestern, die sich ahnungslos mit ihren Verlobten unterhielten, und wieder auf April und David. Der Atem stockte ihr. Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren …
„Du darfst nicht ohnmächtig werden“, flüsterte Luke ihr zu und nahm ihren Arm.
Warum denn nicht? dachte sie. Warum darf ich nicht ohnmächtig werden? Dann wäre alles vorbei …
„Dazu ist es viel zu spät.“
Ja, es war zu spät, aber nicht April entdeckte sie zuerst, sondern David. Er beugte sich zu April hinunter und sagte ihr leise etwas ins Ohr. April zuckte zusammen, drehte sich langsam um und erkannte May. Sie war sehr blass.
Wie wird sie erst reagieren, wenn sie March und January sieht? dachte May. Schon die Erinnerung an unser letztes Gespräch genügt, um ihr einen solchen Schrecken einzujagen.
Doch was hätte sie tun können? Sie hatte April aufgefordert, sich von March und January fernzuhalten. Wenn das Schicksal es anders bestimmt hatte, war sie machtlos, und es traf sie keine Schuld.
„Ich habe versprochen, dir zu helfen“, hörte sie Luke dicht neben sich sagen. Gleichzeitig spürte sie, wie er schützend den Arm um sie legte. Als wäre er wirklich mein Verlobter, dachte sie benommen. Was wird jetzt geschehen? Kann die Situation noch schlimmer werden?
David sprach zuerst. „Welch ein Zufall, dass wir Sie heute Morgen hier treffen“, meinte er gut gelaunt. „Gerade richtig, um einen Schluck auf die Verlobung zu trinken.“
May sah Luke vorwurfsvoll an. Sie hatte geglaubt, er wäre mit dieser „Verlobung“ einer spontanen Eingebung gefolgt. Sein eigenes Verhalten hatte dafür gesprochen, aber wenn April und David schon Bescheid wussten …
„David!“, protestierte April. Ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen, und sie warf May einen verlegenen Blick zu. „Waren wir nicht übereingekommen, die Sache vorerst für uns zu behalten?“
May sah zwischen April und David hin und her. Dabei ging ihr langsam auf, dass David nicht ihre Verlobung mit Luke, sondern seine Verlobung mit April gemeint hatte.
„Du hast recht, Darling“, gab er zu und drückte Aprils Hand. „Aber da May und Luke gerade hier sind …“ Er schwieg und sah May fragend an.
Er weiß es, dachte sie. Er weiß, dass April meine Mutter ist, und bittet mich, ihr zuliebe nachsichtig zu sein.
Mays und Aprils Blicke begegneten sich. May las in den Augen ihrer Mutter dieselbe Bitte – ihr zuliebe nachsichtig zu sein.
Welche Zumutung! Was verlangten die beiden von ihr? Sollte sie vor Freude jubeln? Sollte sie großmütig verzeihen und ihnen von Herzen Glück wünschen?
„Ich freue mich sehr für dich.“ Luke trat einen Schritt vor und küsste April auf die Wange. „David?“ Er streckte die Hand aus. „Auch Ihnen meinen Glückwunsch.“
„Vielen Dank.“ David lächelte und nahm die ausgestreckte Hand. Er schien sehr erleichtert zu sein.
Jetzt warteten alle auf Mays Reaktion …
May sah wie gebannt auf ihre Mutter und fragte sich zum ersten Mal, ob sie vielleicht im Unrecht war. Max hatte ihr erst heute Morgen gesagt, dass nicht alles entweder schwarz oder weiß sei. Dass man als Kind dazu neige, die Dinge strenger, aber nicht unbedingt richtiger zu beurteilen.
Bestand die Möglichkeit, die winzige Möglichkeit, dass sie auch ihre Mutter zu streng beurteilte? Immerhin hatte Luke sie darauf hingewiesen, dass April, die schöne, begehrenswerte April, nicht wieder geheiratet hatte, solange ihr Mann noch am Leben gewesen war …
Um ehrlich zu sein, May wusste nicht mehr, wie sie mit der Vergangenheit umgehen sollte. Wie die anderen mit der Vergangenheit umgehen sollten. Sie wusste nur, dass die nächsten Minuten über ihrer aller Schicksal entscheiden würden.
„Meinen Glückwunsch, David“, sagte sie aufrichtig und wandte sich anschließend an April. „Ich freue mich für dich.“ Nachdem sie das
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