Julia Exklusiv 0180
leise und legte behutsam die Hand auf ihren Bauch, „weiß ich genau, dass da drinnen mein Kind heranwächst.“
Er sagte das so liebevoll und mit solcher Überzeugung, dass Lois nahe daran war, nachzugeben. Doch dann erwachte erneut ihr Kampfgeist.
„Ich gebe zu, du bist ein netter Kerl, und ich finde dich auch sehr attraktiv, aber …“
„Glaub mir, das beruht ganz auf Gegenseitigkeit“, sagte er leise, neigte den Kopf und küsste sie lange und hingebungsvoll.
„Lass das!“, protestierte Lois heiser, als er ihren Mund freigab. Wie sollte sie jetzt noch einen klaren Gedanken fassen? „Aber … es ist doch so“, fuhr sie atemlos fort. „Wie du schon sagtest, haben wir nur eine einzige Nacht miteinander verbracht.“ Sie lächelte frostig. „Das ist ein bisschen wenig, um jetzt die Vaterschaft für mein Baby zu beanspruchen.“
Da Rob schwieg, erklärte sie weiter: „Woher willst du wissen, dass ich nicht seit Langem zu Hause, in den Staaten, mit einem Mann liiert bin, der auch der Vater meines Kindes ist?“
Rob schüttelte den Kopf. „Unsinn! Du bist keine Frau, die trotz einer festen Beziehung mit irgendeinem Tom, Dick oder Harry ins Bett springt, der ihr im Urlaub zufällig über den Weg läuft.“
„Natürlich nicht!“, entgegnete sie prompt und merkte zu spät, dass sie in die Falle getappt war, die er ihr gestellt hatte. Rob hatte völlig recht, wenn er ihr einen solchen Treuebruch nicht zutraute.
„Gut, du hast gewonnen“, gab sie sich geschlagen. „Es stimmt, du bist der Vater des Kindes, das ich erwarte. Aber dieses Eingeständnis bedeutet nicht, dass du irgendwelche Rechte hast.“
„Irgendwelche Rechte?“, wiederholte er mit unbewegter Miene, stand vom Bett auf und begann erneut im Zimmer auf und ab zu gehen. „Verdammt, Lois, es handelt sich um meinen Sohn oder meine Tochter!“, polterte er los und drehte sich zu ihr um. „Ich höre mir diesen Unsinn nicht noch länger an. Wir werden so schnell wie möglich heiraten. Es ist nicht schwierig, eine Heiratserlaubnis zu bekommen, und der örtliche Pfarrer wird entzückt sein …“
Auf dem Bett liegend, beobachtete Lois, wie der Mann, den sie so sehr liebte, mit großen Schritten im Zimmer auf und ab ging und an den Finger aufzählte, was zu tun sei.
Es klingt, als würde er mit mir die einzelnen Posten einer Einkaufsliste durchgehen, dachte sie grimmig. Von Liebe kein einziges Wort. Ihm schien es im Moment nur um das Kind zu gehen, das ehelich geboren werden sollte.
Plötzlich traf Lois schlagartig die Erkenntnis, was er damit bezweckte. Er wollte sich einen Erben sichern. „Du hoffst sicher auf einen Sohn?“, fragte sie eisig, und als Rob sich umdrehte und zum Bett zurückkam, fügte sie hinzu: „Der deinen Titel erbt?“
„Ja, vermutlich … ich denke schon“, erwiderte er und zuckte die Schultern. „Ehrlich gesagt, habe ich darüber noch nicht nachgedacht.“
„Nicht?“, höhnte sie. „Mir kannst du nichts vormachen, mein Lieber. Aber falls du auf einen Sohn und Erben scharf bist, musst du eine andere heiraten. Ich bin an dem Job nämlich nicht interessiert!“
„Wovon redest du überhaupt?“ Betroffen von ihrem scharfen Ton, sah er Lois an.
Sie lachte schrill. „Du magst beweisen können, der Vater meines Kindes zu sein. Trotzdem kann mich kein Gesetz auf dieser Welt zwingen, einen Mann zu heiraten, der mich nicht wirklich liebt!“, rief sie erbost und setzte sich auf.
„Wie bitte? Willst du ernsthaft behaupten, mich nicht heiraten zu wollen, weil du glaubst, ich würde dich nicht lieben?“
„Ganz recht!“, fuhr sie ihn an. „Ich will deinen Titel nicht – weder für mich noch für mein Baby! Sobald der Film fertig ist, fliege ich nach Hause zurück, und du kannst absolut nichts dagegen tun!“ Wie hatte sie nur so dumm sein können, sich in diesen berechnenden Schuft zu verlieben?
„Was redest du da für einen Blödsinn!“, herrschte Rob sie an und drückte sie in die Kissen zurück. „Du musst doch gemerkt haben, dass ich absolut verrückt nach dir bin. Schon beim ersten Blick habe ich mich Hals über Kopf in dich verliebt!“
Aber Lois war nicht gewillt, ihm auch nur noch ein Wort zu glauben. „Natürlich versicherst du mich jetzt deiner unsterblichen Liebe. Aber dazu ist es, verdammt noch mal, zu spät!“
„Wie kann jemand nur so ein Dummkopf sein!“
„Oh, ich bin also ein Dummkopf?“, rief Lois völlig außer sich. „Jedenfalls bin ich schlau genug, um zu erkennen, dass du mich
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