Julia Exklusiv 0180
es weiterhin mit Martina aushält. Aber wer weiß schon, weshalb zwei Menschen sich so unwiderstehlich zueinander hingezogen fühlen?“, sagte er mit dunkler kehliger Stimme und versperrte ihr den Weg.
Plötzlich herrschte eine eindeutig erotische Spannung. Lois’ Mund fühlte sich auf einmal sonderbar trocken an, und ihr Puls begann zu rasen. Sie verspürte den unwiderstehlichen Drang, sich in Robs Arme zu werfen, was sie natürlich nicht tat.
„Ich muss … noch meine Sachen packen“, sagte sie stockend und sah sich nervös nach einem Fluchtweg um.
„Packen musst du, so, so“, entgegnete er ironisch und hielt sie fest, als sie an ihm vorbeischlüpfen wollte. „Da wüsste ich einen besseren Zeitvertreib.“
Dann zog er sie auch schon in die Arme, und sie spürte, wie ihre Brüste an seinen muskulösen Oberkörper gepresst wurden. Instinktiv versuchte sie, sich zu befreien, drehte und wand sich, bis sie den dunklen Glanz in seinen Augen bemerkte und einen Druck an den Beinen spürte, der ihr verriet, dass sie mit ihren heftigen Bewegungen nur sein Verlangen schürte.
„Lass … mich in Ruhe, Rob“, befahl sie heiser.
„Das kann ich leider nicht!“, widersprach er grimmig. „Verstehst du denn nicht, dass ich ganz krank bin vor Liebe? Bitte mich also nicht, dich in Ruhe zu lassen, denn genauso gut könntest du den Niagarafällen befehlen, rückwärts zu fließen.“
Lois schüttelte müde den Kopf. „Es ist nur körperliche Anziehung. Ich behaupte ja nicht, dass das kein starkes Gefühl ist“, beeilte sie sich zu versichern. „Aber es überdeckt alles andere und hilft wenig, zwischen uns beiden Klarheit zu schaffen.“
Rob blickte sie einen Moment lang durchdringend an. „Na gut“, stimmte er dann seufzend zu. „Vielleicht ist es reine Zeitverschwendung, doch gib mir eine letzte Gelegenheit, dich zur Vernunft zu bringen. Keine Angst“, er lachte bitter auf, „ich rühre dich nicht an. Einverstanden?“
„Na gut“, gab sie nach, bereute es aber bereits wieder, als er sie die kleine Treppe hinunter und in sein Wohnzimmer schob.
„Ich könnte einen Drink vertragen“, sagte er, nachdem sie auf dem Sofa Platz genommen hatte. „In deinem Zustand ist Alkohol vielleicht nicht so gut.“ Er brachte ihr ein Glas Mineralwasser, goss sich dann einen Whisky ein und setzte sich einige Meter von ihr entfernt auf einen Stuhl.
„Soweit es mich betrifft, ist die Situation sehr einfach, Lois“, begann er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. „Ich habe mich auf den Philippinen Hals über Kopf in dich verliebt, und seither haben sich meine Gefühle für dich nicht mehr geändert. Das heißt, sie sind noch tiefer geworden, denn ich habe dich ja erst in den vergangenen Wochen richtig kennengelernt. Wir sind beide erwachsen und wissen, dass eine leidenschaftliche Nacht – mag sie auch noch so einzigartig und wundervoll sein – nicht genügt, um darauf eine langfristige Beziehung aufzubauen.“
Da Lois nur stumm nickte, fuhr er fort: „Ich bin alt genug, um zwischen Sex und Liebe unterscheiden zu können. Dich aber liebe ich von ganzem Herzen, und so ist es nur natürlich, dass ich dich heiraten möchte. Die Tatsache, dass du ein Kind von mir erwartest, macht es zwar wünschenswert, den Hochzeitstermin vorzuverlegen, aber glaub mir, mein Darling“, er lächelte voller Wärme, „ich würde dich auch ohne Kind lieber heute als morgen zur Frau nehmen.“
„Wieso hast du dann aber nicht schon früher …?“
Er winkte ab. „Was sollte ich denn tun? Ich hatte ja versprochen, dich bis zum Ende der Dreharbeiten in Ruhe zu lassen. Und nun drehst du mir daraus einen Strick und wirfst mir vor, berechnend zu sein. Deshalb schlage ich vor, wir heiraten eben erst nach der Geburt des Kindes. Falls es ein Sohn wird, wäre er dadurch nach britischem Gesetz von der Erbfolge ausgeschlossen. Möglich, dass er dir das später vorwerfen wird, doch das schreckt mich nicht. Ich wünsche mir einzig und allein, dich zu heiraten und mit dir den Rest des Lebens auf Ratcliffe Hall zu verbringen.“
Lois konnte nicht fassen, dass er bereit war, ein derartiges Opfer zu bringen. Hatte sie sich so in ihm getäuscht?
„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, begann sie zögernd. „Da du so offen mit mir gesprochen hast, will ich dir gegenüber ebenfalls völlig ehrlich sein, Rob. Ich gebe zu, dass du mir auch sehr viel bedeutest. Doch selbst wenn wir das Baby und sein etwaiges Erbrecht einmal beiseite lassen,
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