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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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ist erschöpft, ich bringe sie ins Haus“, fügte er hinzu und hob sie aus dem Sattel.
    „Nein, das bin ich nicht“, protestierte sie. Seine Hände auf ihrem Körper zu spüren und ihm so nahe zu sein war ein eigenartiges Gefühl. Sie sah, wie sich seine muskulöse Brust beim Atmen hob und senkte, und nahm den herben Duft seines Aftershaves wahr, der sich mit dem Geruch der Pferde vermischte. Als sie leicht taumelte, hielt er sie fest.
    „Du bist lange nicht geritten, stimmt’s?“ In seinen Augen blitzte so etwas wie Mitgefühl auf. Er legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie ins Haus.
    Als er den Arm zurückzog, kam es Julia so vor, als fehlte ihr etwas. Aber diese Regung verschwand rasch wieder, denn während sie sich in der ihr so vertrauten Eingangshalle umsah, erinnerte sie sich daran, weshalb sie hier war.
    „Du solltest dich erst einmal ausruhen.“ Randolfo wies auf die Treppe.
    „Nein“, antwortete sie kurz angebunden und ging an ihm vorbei auf die Tür des Arbeitszimmers zu. Dann drehte sie sich zu ihm um. „Ich bin nach Chile gekommen, weil du mir mitgeteilt hast, mein Vater hätte mir etwas hinterlassen. Den ganzen Tag hast du es absichtlich vermieden, über dieses Thema zu reden. Es ist Zeit, dass wir es endlich tun.“

4. KAPITEL
    Auf Julia Rücksicht zu nehmen ist reine Zeitverschwendung, sie ist hart und geldgierig, überlegte Randolfo, während er die Tür des Arbeitszimmers öffnete. „Nach dir, Julia“, sagte er und ließ sie vorausgehen.
    Mitten im Raum blieb Julia stehen. Allzu gut erinnerte sie sich an die letzte Unterredung mit ihrem Vater. Sie war damals achtzehn gewesen, schockiert, verzweifelt und zutiefst verletzt. Ihr Vater hatte erklärt, sie müsse tun, was er sage, oder sie dürfe sein Haus nie wieder betreten. Schließlich hatte sie die Schultern gezuckt und sich umgedreht.
    Randolfo hatte jetzt am Schreibtisch ihres Vaters Platz genommen und wirkte so, als gehörte er hierhin. Kühl und beherrscht setzte sie sich in den Sessel ihm gegenüber.
    „Ich war gespannt, wie lange du deine Ungeduld beherrschen könntest.“ Mit spöttischer Miene blickte er auf die Uhr. „Beinah sechs Stunden. Eine respektable Leistung, Julia.“
    Ohne mit der Wimper zu zucken, sah sie ihn an. „Danke für das Kompliment. Aber können wir mit den Spielchen aufhören und zur Sache kommen?“
    „Natürlich.“ Er nahm ein offiziell aussehendes Dokument in die Hand. „Das ist das Testament deines Vaters“, sagte er und schob es ihr über den Schreibtisch zu. „Lies es. Du wirst feststellen, dass du darin überhaupt nicht erwähnt wirst. Er hat das Personal und einige Freunde bedacht, ich soll zum Beispiel das Gemälde in der Eingangshalle erben, und der Rest fällt an Ester.“
    Julia nahm es in die Hand und legte es wieder hin, nachdem sie das Datum bemerkt hatte. „Ich glaube es dir. Aber darfst du als Testamentsvollstrecker etwas erben?“ Sie runzelte die Stirn. Es ging ihr hier um das Prinzip, nicht um das Gemälde.
    „Ja, als Testamentsvollstrecker kann ich erben, nicht jedoch als Zeuge der Unterschrift.“ Er reichte ihr ein einzelnes Blatt. „Das hier betrifft dich. Er hat einen Nachtrag hinzugefügt, den er ordnungsgemäß in Gegenwart des Arztes und einer Krankenschwester vier Tage vor dem Herzanfall unterschrieben hat, an dem er gestorben ist.“
    Sie beugte sich vor und nahm mit zittriger Hand das Blatt entgegen. Offenbar hatte ihr Vater ihr doch etwas hinterlassen. Sogleich fühlte sie sich schuldig, weil sie so erleichtert war.
    „Lies es. Ich kann dir versichern, es ist keine Fälschung. Ich war dabei, als er es diktiert hat.“
    Julia atmete tief ein und fing an zu lesen. Es war eine klare und eindeutige Bestimmung, die besagte, wenn seine Tochter Julia Diez, die sich von ihm distanziert hatte, innerhalb von sechs Monaten aus freiem Willen nach Chile zurückkehrte und bereit wäre, Randolfo Carducci zu heiraten und ein Jahr lang in Chile zu leben, sollte sie die Hälfte der Hazienda erben. Die andere Hälfte sollte an seine Schwester Ester fallen. Falls Julia nicht bereit wäre, diese Bedingungen innerhalb der sechs Monate zu erfüllen, sei der Nachtrag null und nichtig. Dann würde sein gesamter Besitz an Ester Carducci fallen.
    Was für eine herzlose Klausel, dachte Julia. Offenbar hatte ihr Vater sie nie gern gehabt, denn er versuchte, sie noch nach seinem Tod zu manipulieren. Sie konnte kaum glauben, was sie da gelesen hatte, und wurde blass. Langsam hob sie

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