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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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und humpelte auf sein Zimmer zu. „Ich habe Kopfschmerzen und werde mich hinlegen. Machen Sie, was Sie wollen, aber bleiben Sie mir vom Leib.“
    Mari ließ ihn allein.
    Sie machte sich auf die Suche nach Nikos’ Vater, denn es gab einige Fragen, die nur Stavros Costanides beantworten konnte.
    Er war nicht mehr auf der Party. Julietta deutete auf das Haupthaus. „Er ist mit Alex hineingegangen und befindet sich jetzt bestimmt in seinem Büro im zweiten Stock. Gehen Sie einfach hinauf. Stavros erwartet Sie sicher.“ Mari bedankte sich und betrat das Haus.
    Stavros saß am Schreibtisch und telefonierte, als Mari ins Büro kam. Als er sie entdeckte, winkte er sie lächelnd heran.
    Mari erwiderte das Lächeln nicht und setzte sich auch nicht, als Stavros auf einen Stuhl deutete.
    „Sagen Sie Adrianos, dass er sofort anfangen soll“, sagte Stavros gerade. „Genau. Sobald wie möglich.“ Er legte auf und lächelte Mari strahlend an. „Hallo, Miss Lewis. Wollen wir ein wenig plaudern?“
    „Wohl kaum.“
    „Sie dürfen nicht kündigen, denn Sie haben den Vertrag unterschrieben“, erinnerte Stavros sie.
    „Das weiß ich. Aber mir ist nicht klar, was Sie von mir erwarten. Falls es Ihnen darum ging, Nikos zu verärgern und zu demütigen, hatten Sie Erfolg.“
    „Das geschieht ihm recht. Er hat mich auch schon oft gedemütigt. Ich habe Ihnen bereits gesagt, was ich erwarte. Nikos ist ein Problemkind. Das muss sich ändern.“
    „Er ist zweiunddreißig Jahre alt!“
    „Aber er muss noch erwachsen werden. Nikos ist faul. Er will nicht in meinem Unternehmen arbeiten, sondern zieht es vor, segeln zu gehen und sich mit irgendwelchen Frauen herumzutreiben. Er bringt sich in Verruf und verärgert mich damit.“ Er lächelte Mari verschwörerisch an. „Das soll nun ein Ende haben.“
    Stavros’ Lächeln war ebenso attraktiv wie das seines Sohnes, aber Mari verspürte kein Prickeln, sondern nur Ärger. „Nikos wird sich weigern, Mr Costanides.“
    Stavros zog eine Augenbraue hoch. „Weigern sich denn Ihre Schützlinge sonst nie?“, fragte er leise.
    „Doch“, gestand Mari.
    „Sie haben doch sicher Ihre Methoden?“, fragte Stavros hoffnungsvoll. Seine Worte klangen, als würde Mari Kinder durch Folter erziehen.
    „Ich erziehe durch Liebe, Fürsorge und indem ich ein gutes Vorbild bin“, erklärte sie leicht gereizt.
    Stavros nickte. „Sehr gut.“ Er stützte die Ellenbogen auf den Schreibtisch und sah Mari zufrieden an.
    Mari ging nervös auf und ab und wandte sich schließlich, die Hände in die Hüften gestemmt, zu Stavros um. „Glauben Sie wirklich, dass es funktioniert?“
    „Meine liebe Miss Lewis, Sie selbst haben mir versichert, dass Sie es schaffen würden.“
    „Aber …“
    Mari konnte nichts erwidern, denn sie hatte es versprochen. Bei all ihren anderen Schützlingen war sie auch erfolgreich gewesen. Aber dieser Fall lag anders.
    „Nikos ist kein Kind mehr!“, protestierte sie.
    „Das stimmt. Aber ich habe den Kontakt zu ihm verloren, als er noch eins war. Vielleicht muss ich wieder von vorn anfangen, um ihn zurückzugewinnen.“
    Das war seine erste ehrliche Antwort, dachte Mari. Sie setzte sich. „Warum, Mr Costanides?“ Sie stützte die Ellenbogen auf die Knie, ließ das Kinn in den Händen ruhen und sah ihn an. „Warum gerade jetzt?“
    Stavros Costanides blickte starr zum Fenster hinaus auf den Strand und das Meer. Die Aussicht war herrlich, aber Mari bezweifelte, dass er sie wahrnahm. Woran dachte er? An Nikos als kleinen Jungen? Und an sich als jungen Vater? In Stavros’ Zügen spiegelte sich einen Moment lang Schmerz wider. Dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Er sah Mari an und sagte unwillig: „Ich brauche ihn jetzt.“
    „Brauchten Sie ihn früher nicht?“, hakte sie nach.
    Stavros winkte unwillig ab. „Lassen wir die alten Zeiten ruhen. Nur die Gegenwart und die Zukunft zählen.“
    Mari glaubte ihm nicht. Er hatte selbst gesagt, dass der Streit zwischen Nikos und ihm mit der Vergangenheit zu tun habe. Offenbar wollte er aber nicht darüber sprechen.
    Stavros nahm einen silbernen Kugelschreiber und klopfte damit auf den Schreibtisch. Er beobachtete die Bewegungen des Stifts eine Weile, bevor er weitersprach. „Ich möchte kürzertreten. Ich habe zu viele Jahre zu schwer gearbeitet. Außerdem werde ich langsam alt. Ich bin schon sechzig und habe nicht mehr allzu viel Zeit. Vor zwei Jahren hatte ich einen Herzinfarkt. Er war nicht schlimm, hat mir aber einen Schrecken

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