Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
Vom Netzwerk:
sie manchmal sehr erschöpfte.
    Doch zu wissen, dass sie einem Kind geholfen hatte, war für Mari der schönste Lohn.
    Auch Nikos Costanides hätte sie helfen können – wenn er vier Jahre alt gewesen wäre.
    Aber jetzt?
    Nikos war kein Kind mehr, und die schlimmen Erfahrungen, die er gemacht hatte, lagen lange zurück. Dennoch brauchte er Trost. Mari schien den Hilfeschrei aus seinem Innern beinahe hören zu können.
    Und du bist natürlich nur daran interessiert, verspottete sie sich.
    Sie musste sich eingestehen, dass es ihr nicht nur um sein seelisches Wohlbefinden ging. Sie war auch an ihm als Mann interessiert.
    Doch dieser Mann war das Produkt seiner Erziehung. Und es war ihre Aufgabe, sich um ihn zu kümmern.
    Mari konnte sich Nikos’ Reaktion nur zu gut vorstellen. Ich brauche den alten Dickkopf nicht! Sie hörte ihn förmlich diese Worte aussprechen.
    Aber warum nur?
    Was war zwischen Nikos und seinem Vater vorgefallen?
    Der Ordner, den Stavros ihr gegeben hatte, lag auf dem Tisch in ihrem Zimmer. Sie hatte noch nicht hineingesehen und würde es auch nicht tun.
    Sie wollte sich selbst ein Urteil über Nikos bilden.
    Und was dann?
    Dann würde sie die Familie wieder zusammenbringen.
    Und?
    Nichts weiter, sagte sie sich streng. Sie würde ihre Arbeit erledigen, sonst nichts.
    Aber was war mit dem Kuss? Und der Leidenschaft?
    Hatte sich Mary Poppins je mit solchen Fragen herumquälen müssen?

3. KAPITEL
    Das Telefon klingelte um drei Uhr nachts.
    Mari schreckte aus einem unruhigen Schlaf auf und wusste zuerst nicht, wo sie war. Als sie sich schließlich daran erinnerte, ging es ihr auch nicht besser. Wollte Stavros Costanides etwa kontrollieren, in welchem Bett sie schlief?
    Mari griff nach dem Telefonhörer auf dem Nachttisch. Aber als sie ihn abnahm, stellte sie fest, dass Nikos bereits in der Leitung war.
    Er sprach mit einer Frau, deren sanfte Stimme einen britischen Akzent hatte. „Hallo, Nikos“, sagte sie, „habe ich dich geweckt?“
    „Ja, schon wieder“, hörte Mari Nikos verschlafen murmeln. „Du lässt mich aber auch nie eine Nacht durchschlafen, Claudia.“
    Die Frau am anderen Ende kicherte.
    Mari legte hastig auf. Sie hätte eigentlich nicht überrascht sein dürfen. Sie war eher verärgert.
    Natürlich ärgerte es sie nur, dass sie aufgeweckt worden war, und nicht, dass Nikos eine andere Frau hatte! Mari drehte sich um, schüttelte das Kissen auf und legte sich wieder hin. Es machte ihr nichts aus. Dazu gab es keinen Grund.
    Außer der Erinnerung an den Kuss.
    Mari kochte Nikos’ Frühstücksei zu hart und ließ den Toast verkohlen und musste noch einmal von vorn anfangen, bevor ihr das Frühstück so gelang wie immer. Dann ging sie mit einem beladenen Tablett zu seinem Zimmer und klopfte an.
    In das Zimmer eines Vierjährigen wäre sie einfach hineingegangen.
    „Herein“, rief Nikos.
    Mari öffnete die Tür und lächelte betont fröhlich. Glücklicherweise lächelte sie bereits, denn beim Anblick von Nikos, der verschlafen im Bett lag und nur an den notwendigsten Stellen vom Laken bedeckt war, hätte sie sicher keinen Gesichtsmuskel mehr bewegen können.
    „Sind Sie gekommen, um zu kuscheln?“, fragte Nikos und bedachte sie mit einem anzüglichen Lächeln.
    Mari erinnerte sich an Thomas’ Bemerkung, dass Nikos gern scherzte. Dieser Scherz ging eindeutig auf ihre Kosten. Was würde er wohl tun, wenn sie einwilligte?
    Nicht dass sie es vorhatte! Hochmut kam schließlich vor dem Fall. Vielleicht war sie nicht gegen seinen Charme immun.
    Immerhin schien die Anziehungskraft, die zwischen ihr und Nikos Costanides geherrscht hatte, einen weiteren Tag anzuhalten.
    „Ich bringe Ihnen das Frühstück“, sagte Mari und stellte das Tablett auf dem Tisch ab.
    Nikos blickte starr darauf. „Ein gekochtes Ei und Toast?“, fragte er ungläubig.
    „Ich kann Ihnen auch Haferflocken kochen, wenn Sie wollen.“
    „Gehört es zu Ihren Aufgaben als Kindermädchen, Frühstück zu machen?“
    „Normalerweise schon. Besonders da wir … allein im Haus sind.“ Mari hatte diese Tatsache eigentlich nicht erwähnen wollen, aber schließlich war es offensichtlich, und Nikos war nicht dumm.
    „Ich verstehe. Und was kommt danach? Bringen Sie mir später das Alphabet bei und zeigen mir, wie ich meine Schuhe zubinden muss?“
    „Ich tue, was nötig ist“, antwortete Mari. „In Ihrem Fall sollten wir mit guten Manieren anfangen.“
    Nikos lächelte schalkhaft. „Autsch!“ Aber er richtete sich auf,

Weitere Kostenlose Bücher