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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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hinaus, und Mari setzte sich an einen Tisch mit Blick auf den Strand. Es saßen schon zwei andere Paare und eine große Familie auf der Terrasse, die redeten, lachten und aßen. Einige Kinder stritten sich um Pommes frites, und ein Golden Retriever blickte hoffnungsvoll auf die Essensreste. Nikos setzte sich Mari gegenüber und lehnte die Krücken an die Brüstung.
    „Es ist wunderschön hier“, sagte Mari.
    „Ja“, stimmte Nikos ihr zu.
    „Es gibt ein ähnliches Restaurant am Orient Point, wo meine Tanten leben.“
    Nikos zog die Augenbrauen hoch. „Sind Sie hier in der Nähe aufgewachsen?“
    „An der Nordküste.“
    „Ich auch. Meine Mutter wohnte in der Nähe von Greenport.“
    Mari wusste, dass viele griechisch-amerikanische Familien Ferienhäuser in dieser Gegend von Long Island besaßen, hatte aber trotzdem nicht erwartet, dass Nikos’ Familie dazugehörte. Sie hatte angenommen, dass Stavros die Ferien in Griechenland verbringen würde. „Stammte Ihre Mutter aus den Staaten?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, aus Griechenland.“
    „Wie kommt es dann …?“
    „Mein Vater stammt aus dieser Gegend. Auch als er schon nicht mehr zu uns kam, wollte sie ihn nicht verlassen. Weiß der Teufel, wieso“, fügte Nikos finster hinzu.
    In seinen letzten Worten lag viel Zündstoff. Mari fragte vorsichtig weiter.
    „Ihre Eltern lebten … getrennt?“
    „Hat Ihnen mein Vater etwa nicht erzählt, dass er meine Mutter verlassen hat?“
    „Ich dachte, sie sei gestorben.“
    „Vor sechs Jahren. Aber er hatte sie schon lange vorher verlassen.“
    Lange vorher? „Wie alt waren Sie?“
    „Acht.“
    Alt genug, um seinen Vater schrecklich zu vermissen, dachte Mari. Ihr Vater war gestorben, als sie einige Jahre älter gewesen war als Nikos, und es war schrecklich gewesen. Wie viel schlimmer mochte es erst sein, den Vater zu verlieren und zu wissen, dass er noch lebte. Nur nicht bei seiner Familie.
    Mari begann, die Entfremdung zwischen Stavros Costanides und seinem Sohn zu verstehen.
    „Sie blieben also bei Ihrer Mutter?“
    „Ja.“ Seine Züge wirkten angespannt. Nikos wandte sich ab und beobachtete den Golden Retriever. Als er mit den Fingern schnippte, kam der Hund und ließ sich von ihm hinter den Ohren kraulen. Nikos sah Mari nicht an. „Was ist mit Ihnen?“, fragte er nach einer Weile. „Wie kommen Sie dazu, für meinen alten Herrn zu arbeiten?“
    „Er hat einen Artikel über mich gelesen“, antwortete Mari. Es war ihr peinlich, darüber zu sprechen. Der Artikel war ziemlich übertrieben gewesen, wenn er auch ein Körnchen Wahrheit enthalten hatte. „Darin wurde ich als die Lösung der Probleme aller ratlosen Eltern dargestellt.“
    „Sind Sie das?“ Jetzt sah Nikos sie an, und die Intensität seines Blickes machte Mari nervöser als die Frage.
    „Ich versuche es. Meistens habe ich Erfolg.“
    „Glauben Sie, dass Sie es auch bei mir schaffen werden?“
    „Ich werde mich bemühen“, antwortete Mari.
    Er schüttelte den Kopf. „Reine Zeitverschwendung.“
    „Das wird sich zeigen.“
    „Nein, ich weiß es. Mein Vater und ich haben zu lange miteinander im Streit gelebt, um uns wieder zu versöhnen.“
    „Aber …“
    „Es ist sinnlos. Außerdem wird nächste Woche der Gips entfernt, und dann reise ich sofort ab.“
    „Nächste Woche?“ Wie, um alles in der Welt, sollte sie in einer Woche etwas erreichen?
    „Ja. Ich habe einiges zu erledigen und kein Interesse daran, hier zu bleiben.“
    Anita, die Kellnerin, brachte das Essen. „Lola hat neulich nach dir gefragt, Nick“, sagte sie, als sie die Teller hinstellte.
    „Wie geht es ihr? Grüß sie von mir.“ Nikos aß einen Bissen. „Sag ihr, dass ich sie vermisse.“
    „Lucy auch? Du kennst sie ja, sie würde alles für dich tun.“
    Nikos lächelte. „Lucy auch.“
    Nachdem Anita gegangen war, blickte Mari Nikos fragend an. „So viele Frauen und so wenig Zeit?“
    Er lächelte sie amüsiert an. „So ungefähr.“
    Mari war entsetzt über den Ärger, den sie plötzlich verspürte. War sie etwa eifersüchtig?
    Selbstverständlich nicht.
    Sie kannte den Mann schließlich kaum und hatte keinerlei Besitzansprüche. Nur weil er sie geküsst hatte, hatte sie kein Recht, eifersüchtig auf andere Frauen zu sein.
    Schließlich hatte Nikos kein Interesse an ihr!
    Als hätte Anitas Bemerkung über andere Frauen nicht genügt, tauchte zehn Minuten später Lucy persönlich auf.
    Natürlich hatte Mari zunächst keine Ahnung, wer die junge,

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