Julia Exklusiv Band 0194
lauf. Ich muss mit Seiner Königlichen Hoheit ein paar private Dinge besprechen.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich gehe nirgendwohin.“
Percy verdrehte die Augen. „Bevor der Tag vorüber ist, wirst du dich vielleicht noch wundern.“
Faye ignorierte seine Prophezeiung. „Wie geht es Adrian, und warum habe ich nichts von ihm gehört?“
„Ich habe ihn und Lizzie mit den Kindern für vierzehn Tage nach Spanien geschickt. Er hat noch immer keine Ahnung, dass du hier bist. Nun, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden“, verkündete ihr Stiefvater gewichtig. „Ich bin gekommen, um Faye nach Hause zu holen, Sharif.“
„Wie bitte?“, flüsterte sie erschüttert.
Percy warf nonchalant einen Scheck auf den Tisch. „Ich wette, der alte Latif hat Sie bereits über mein Glück in der Lotterie informiert. Hier bitte – damit wären sämtliche Schulden beglichen, einschließlich der aufgelaufenen Zinsen.“
Sharif zog eine Braue hoch. „Sie sind hier, um mir das Geld wiederzugeben, mit dem ich Adrian ausgelöst habe?“
„Sowie die fünfhundert Riesen, die Sie letztes Jahr rausgerückt haben, damit Faye nach der tollen Show in Ihrer Londoner Botschaft den Mund hält.“ Percy zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
Faye wäre in diesem Moment auch ein Erdbeben recht gewesen.
„Ich glaube, Sie spielen auf unsere Hochzeit an“, erwiderte Sharif ruhig.
„Wie immer Sie es nennen wollen, aber eines sage ich Ihnen – ich hätte es selbst nicht besser einfädeln können! Es kommt selten genug vor, dass mich jemand übertrifft, Ihnen ist es gelungen.“
„Sie haben versucht, mich zu erpressen“, erinnerte Sharif ihn.
„Nein, das habe ich nicht. Seien Sie fair“, verlangte Percy gut gelaunt. „Ich habe Sie lediglich beiseitegenommen und gefragt, wie es wohl aussehen würde, wenn unsere Zeitungen über einen Mann Ihres Standes berichten würden, der sich mit einem Kind in Fayes Alter herumtreibt.“
„Ich war neunzehn“, protestierte sie angewidert.
Unbeeindruckt fuhr Percy fort: „Es war meine Aufgabe, mich um Faye zu kümmern. Das können Sie mir nicht vorwerfen.“
„Sie haben recht“, pflichtete Sharif ihm zu Fayes größtem Erstaunen bei.
Percy strahlte. „Zugegeben, ich war wie vor den Kopf geschlagen, als ich den Hörer abnahm und hörte, wie Faye Sie zu einem Dinner mit Übernachtung eingeladen hat. Sie sieht aus, als könnte sie kein Wässerchen trüben, und redet wie ein kleines Flittchen.“
„Ich weiß Ihre Offenheit zu schätzen“, unterbrach ihn Sharif.
Faye war so beschämt, dass es eine Weile dauerte, bis sie begriff, was Percy soeben gesagt hatte. Er hatte ihre Version jener verhängnisvollen Nacht bestätigt. Aber was hatte er jetzt noch zu verlieren?
„Ich wusste natürlich, was Sie vorhatten.“
„Wie überaus scharfsinnig“, lobte Sharif.
„Finden Sie? Es war eigentlich ganz einfach. Auf lange Sicht habe ich Faye einen Gefallen getan, als ich Sie wegjagte. Ich habe übrigens die fünfhundert Riesen für Faye in ein Familienunternehmen investiert. Falls sie also behauptet hat, ich hätte sie ausgeplündert, ist das schlichtweg falsch“, ergänzte Percy mit einem aggressiven Unterton. „So, Faye … Ich bin sicher, Seine Königliche Hoheit ist ein viel beschäftigter Mann. Es ist Zeit, dass du deinen Kram einpackst.“
„Faye ist kein Möbelstück, das Sie zurückkaufen können“, bemerkte Sharif frostig.
„Warum willst du mich überhaupt mit nach Hause nehmen? Es interessiert dich doch gar nicht, was aus mir wird“, beschwerte sie sich.
„Ich würde selbst meinen ärgsten Feind nicht in dieser Einöde lassen“, verkündete Percy überheblich. „Man hat mich nach der Landung meiner Whiskyflaschen beraubt.“
„Unsere Zollbeamten sind keine Diebe. Es ist Besuchern nicht gestattet, Alkohol nach Jumar einzuführen, er ist jedoch in den meisten Hotels erhältlich“, sagte Sharif trocken.
„Faye … Ich war vielleicht nicht immer ein guter Stiefvater, aber seien wir ehrlich: Du hast mich auch nicht besonders gemocht. Es hat keinen Sinn, dass du hier in der Hoffnung herumhängst, doch noch einen Trauring zu ergattern.“
„Sehr richtig.“ Sharif nickte. „Mein Urgroßvater hat seiner Lieblingskonkubine ein mit Saphiren besetztes Fußkettchen geschenkt, das seither von jeder Gemahlin fast jeden Herrschers anstelle eines Ringes getragen wird.“
„Siehst du, was ich meine?“, rief Percy entnervt. „Hier ist nichts, aber auch
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