Julia Exklusiv Band 0194
vorwurfsvoll. Dann hob er sie auf die Arme. „Meine Geliebte und Ehefrau, die ich durch ein Kompliment beleidigen kann.“
„Ich liebe dich über alle Maßen, und das weißt du“, beteuerte sie, als er sie behutsam aufs Bett legte. Sofort nahm sie eine verführerische Pose ein. „Wann wollen wir eigentlich ein Baby haben?“
„Vielleicht in ein paar Jahren. Immerhin habe ich dir bereits drei Kinder aufgebürdet, obwohl du erst zwanzig bist.“
„Ich liebe sie und hätte nichts gegen ein eigenes einzuwenden.“
„Aber mir liegt dein Wohlergehen am Herzen.“ Sharif beugte sich über sie und küsste sie. „Außerdem bin ich egoistisch und möchte dich vorerst noch für mich allein haben.“
Achtzehn Monate später legte Faye ihren Sohn in die Wiege, die im Schatten der Bäume stand.
Der kleine Prinz Asif hatte seine Eltern überrascht. Sie hatten eigentlich noch ein Jahr mit Nachwuchs warten wollen, aber eine Kreuzfahrt in der Karibik hatte sie leichtsinnig gemacht.
Basma und Hayat planschten fröhlich im Springbrunnen, während Rafi über seinen Tag in der Schule berichtete. Faye war glücklich. Mit so vielen eifrigen Helfern und einem riesigen Palast war die Erziehung von vier Kindern keine so große Last, wie Sharif befürchtet hatte.
Sie ließ die Kleinen in der Obhut der Dienstboten und ging duschen. Als sie nur mit einem Badelaken bekleidet aus dem Bad kam, war ihr Ehemann im Schlafzimmer. „Du hast den perfekten Zeitpunkt erwischt“, erklärte sie.
Er sah sie bewundernd an. „Hältst du das für einen Zufall?“
Sie errötete. „Nicht, wenn es zum dritten Mal in einer Woche passiert.“
Sharif schloss sie in die Arme. „Beschwerst du dich etwa?“
Faye schüttelte den Kopf.
„Bist du glücklich?“
„O ja, obwohl du manchmal lügst, um meine Gefühle zu schonen.“
„Du hast es gemerkt?“, fragte er zerknirscht.
„Nun, du hast beispielsweise behauptet, ich sei die erotischste Frau auf Erden, als ich mit Asif schwanger war …“
„Das bist du auch“, versicherte er. „Du bist einfach du. Eine wunderbare Ehefrau … eine bezaubernde Prinzessin … eine fürsorgliche Mutter … und die Geliebte meines Herzens.“ Da er jedoch jeden Punkt seiner Aufzählung mit einem Kuss unterstrich, verstummte die Unterhaltung sehr schnell, und es dauerte lange, bis sie fortgesetzt wurde.
– ENDE –
Catherine George
Das Geheimnis
von Turret House
1. KAPITEL
Der Anruf kam spät am Freitagnachmittag, als bereits alle das Büro verlassen hatten, um ins Wochenende zu fahren.
Auch Portia wollte gerade gehen, als das Telefon klingelte. Am liebsten hätte sie den Anrufbeantworter eingeschaltet, aber mit einem Seufzer drehte sie sich um und nahm den Hörer ab.
„ Whitefriars Estates , guten Abend.“
„Guten Abend. Ich komme morgen spät mit einer Maschine aus Paris, um mir eine Ihrer Immobilien anzusehen. Mit wem spreche ich?“
Die Stimme hörte sich sehr männlich, französisch und äußerst fordernd an.
„Miss Grant“, sagte Portia spitz. „Vielleicht könnten Sie mir einige Details geben, damit ich Ihnen weitere Auskünfte geben kann.“
„Zunächst ist wichtig, dass die Besichtigung morgen Abend stattfindet, so um fünf. Das habe ich bereits mit Mr. Parrish vereinbart.“
Portia atmete tief ein. „Das ist aber sehr kurzfristig, Monsieur …“
„Brissac. Aber eigentlich habe ich diesen Termin mit Mr. Parrish schon in der letzten Woche abgesprochen. Dabei teilte er mir auch mit, dass am Wochenende stets jemand zur Verfügung stünde, um Interessenten herumzuführen. Es wäre nur eine Sache der Absprache. Sind Sie ein Partner der Firma?“
„Ja, Monsieur Brissac, das bin ich“, sagte Portia gereizt. Ben Parrish, einer der Gründungsmitglieder, war vor einigen Stunden zu einem Skiwochenende nach Gstaad abgereist und hatte kein Wort darüber verloren, dass sich ein gebieterisch auftretender Franzose melden würde.
„Vielleicht sagen Sie mir noch, für welches unserer Objekte Sie sich denn interessieren.“
„Ich möchte mir gern Turret House ansehen“, teilte er ihr mit.
Augenblicklich verspannte sich Portias Körper, als sie den Namen des Anwesens hörte.
Das Haus, eher eine Villa, lag außerhalb von London, etwa drei Autostunden entfernt an der Küste. Doch abgesehen davon handelte es sich um das Haus, das sie nie wieder in ihrem Leben betreten wollte. Seitdem ihre Firma es ins Angebot aufgenommen hatte, war Ben Parrish dafür verantwortlich gewesen
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