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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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er aufgelegt hatte. „Ist etwas mit den Kindern?“
    „Nein“, versicherte er. „Allerdings solltest du deine Kräfte sammeln und dich auf deine Würde besinnen – du wirst es brauchen. Offenbar haben unsere beiden Familien diesen Tag gewählt, um uns in Verlegenheit zu bringen.“
    „Entschuldige, ich …“
    „Dein Stiefvater erwartet uns in der Muraaba. Latif, der den Umgang mit gekrönten Häuptern Europas gewöhnt ist, klingt, als hätte er Rettung dringend nötig“, erklärte Sharif.
    „Percy ist in Jumar? Schon wieder?“ Faye war fassungslos.
    „Was soll ich mit ihm machen?“, erkundigte er sich ironisch. „Soll ich gemein sein und ihn unter einem Vorwand ins Gefängnis werfen lassen – beispielsweise, weil er zu viel Platz auf dem Bürgersteig beansprucht hat? Es wäre genau das, was er von einem angeblich so primitiven Volk wie uns erwartet. Mir tut es fast leid, ihn enttäuschen zu müssen.“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich werde ihn abwimmeln.“
    „Ich mache mir keine Sorgen. Ich freue mich schon auf die Begegnung“, beteuerte Sharif amüsiert. „Nein, ich habe nicht vor, ihn mit bloßen Händen zu erwürgen. Im Gegensatz zu Majida, die nicht so lächerlich ist, kann Percy auf seine Weise recht unterhaltsam sein.“
    Nur Percy besaß die Dreistigkeit, das Haus eines Mannes zu betreten, den er einst zu erpressen versucht hatte. „Was, um alles in der Welt, will er?“
    „Vielleicht hat dein loyaler, fürsorglicher Bruder sich endlich an die Existenz seiner kleinen Schwester erinnert und bemerkt, dass sie verschwunden ist.“
    „Das ist nicht nett, Sharif.“
    „Mir macht es keinen Spaß, dich ständig fragen zu hören, ob es irgendwelche Post oder Anrufe für dich gegeben habe“, konterte er. „Deine Familie verdient dich nicht.“
    Es beunruhigte sie, dass er alles bemerkte, auch wenn er sonst nicht darüber sprach. Faye war natürlich besorgt gewesen, weil Adrian sich nicht gemeldet hatte. In der Annahme, Adrian und seine Familie würden bei Percy wohnen, hatte sie mehrmals im Haus ihres Stiefvaters angerufen, und obwohl sie Nachrichten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hatte, war sie ignoriert worden. Ihr Brief war ebenfalls unbeantwortet geblieben.
    „Adrian war nie besonders anhänglich. Männer sind das selten.“
    „Er verdankt dir seine Freiheit.“
    „Adrian weiß nichts von dem Handel, den du und ich abgeschlossen haben.“
    „Selbst der größte Einfaltspinsel muss irgendwann einen Zusammenhang zwischen seiner wundersamen Entlassung aus dem Gefängnis und dem Verschwinden seiner Schwester herstellen.“
    „Ich werde mich selbst um Percy kümmern.“ Faye wollte vor Sharif aus der Limousine steigen, als der Wagen vor dem Palast hielt. „Allerdings begreife ich nicht, warum Latif ihn hergebracht hat.“
    „Stell dir einfach vor, wie Percy durch die Haja läuft und lauthals seine Ansichten über Jumar verkündet“, erwiderte Sharif. „Er hätte einen Aufruhr verursacht.“
    Faye errötete, und Sharif nutzte die Gelegenheit, um ihre Hand zu nehmen und sie ins Gebäude zu begleiten. Latif stand händeringend in der Halle. Nach einer kurzen Begrüßung und einer Entschuldigung in Fayes Richtung überschüttete er Sharif mit einem arabischen Wortschwall.
    Lächelnd wandte Sharif sich zu ihr um. „Latif sagt, Percy sei zu einer Menge Geld gekommen.“
    „Woher?“
    „Die britische Lotterie hat ihre Großzügigkeit auf den unwürdigsten aller Männer verschwendet.“
    Faye war erschüttert, aber sie stimmte nicht mit Sharif überein. Percy mit Geld war sicher ungefährlicher als Percy ohne Geld. Sie hatte gefürchtet, ihr Stiefvater habe inzwischen erfahren, dass Sharif und sie verheiratet waren, und sei gekommen, um ein Darlehen zu verlangen.
    Als sie den Großen Salon betraten, begutachtete Percy gerade die Unterseite einer Minton-Vase. Ungerührt setzte er sie wieder ab. „Ich schätze, ich sehe hier die reiche Beute aus vierhundert Jahren Räuberei. Kein Wunder, dass ihr Burschen ständig übereinander herfallt“, fügte er neidisch hinzu.
    Faye wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    „Willkommen in der Muraaba, Percy“, begrüßte Sharif ihn kühl. „Sie haben recht. Meine Vorfahren waren extrem rücksichtslos. Sie haben ihre Vorherrschaft blutig erkämpft.“
    Percy nickte anerkennend. „Ich wusste, Sie sind Geschäftsmann, genau wie ich.“ Er blickte zu seiner Stieftochter hinüber. „Siehst toll aus, Faye. Aber nun sei ein braves Mädchen, und

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