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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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geschätzt. Adrian hatte ihr einmal erzählt, dass Sharif überaus beliebt sei und jeder ihn für einen ehrenwerten Charakter halte. Auch Faye war einst dieser Meinung gewesen, doch dann hatte Percy sich eingemischt, und Sharif war über Nacht zu einem Fremden geworden. Einem Fremden mit einem düsteren, unberechenbaren Wesen. Sie hatte den Mann für immer verloren, den sie mehr als ihr Leben liebte.
    Der Schmerz drohte sie zu überwältigen. Ja, sie hatte Sharif geliebt. Nachdem er sein Leben riskiert hatte, um ihres zu retten, brachte sie es nicht über sich, weiterhin so zu tun, als hätte sie damals lediglich für ihn geschwärmt. Verletzter Stolz und Kummer hatten sie zu dieser Lüge getrieben. Er mochte sie vielleicht nie geliebt haben, dennoch hatte er sie geachtet. Diesen Respekt hatte sie ebenfalls verloren, und die Erkenntnis, dass sie selbst daran schuld war, tat weh.
    Sie hatte Sharif damals so geliebt, dass sie ihn um jeden Preis gewollt hatte. Als er sie um ihre Hand gebeten hatte, hatte sie zwar nichts von Percys Machenschaften gewusst, aber vermutet, dass Sharif sie nur deshalb heiraten wollte, weil Percy sie in ihrem Schlafzimmer überrascht hatte. Trotzdem hatte sie den Antrag angenommen, oder? Was sagte das über ihre Prinzipien aus? Nichts Gutes.

5. KAPITEL
    Faye regte sich schläfrig. Die kühle Luft verriet, dass es noch früher Morgen war. Sie erinnerte sich vage, am Vorabend in einen Helikopter gestiegen zu sein, wie und wann sie ihn wieder verlassen hatte, wusste sie allerdings nicht. Die körperlichen Anstrengungen und der Stress hatten ihre letzten Energiereserven aufgezehrt.
    Sie strich sich das Haar aus der Stirn und öffnete die Augen. Weicher, reich bestickter Stoff blähte sich im Wind. Das Bett war von Vorhängen umgeben. In dem Raum, den sie vorübergehend im Muraaba-Palast bewohnt hatte, war kein solches Bett gewesen. Erschrocken richtete sie sich auf. Wo, um alles in der Welt, war sie?
    „Sind Sie wach, Mylady?“ Shiran schob die Stoffbahnen einige Zentimeter auseinander. „Sidi Latif bittet darum, mit Ihnen sprechen zu dürfen.“
    „Aber ich bin im Bett …“
    „Bitte verzeihen Sie die Störung.“ Latifs ruhige Stimme ertönte ganz in der Nähe, er war aber nicht in Sichtweite. „Ich stehe vor Ihrem Schlafzimmer und könnte mich – Ihr Einverständnis vorausgesetzt – von hier an Sie wenden.“
    Faye spähte durch den Spalt im Vorhang. Latif hatte gesagt, er stehe vor ihrem Schlafzimmer, aber sie befand sich in einem Zelt! In einem unglaublich großen und gut ausgestatteten Zelt zwar, aber dennoch in einem Zelt. Offenbar hatte Sharif beschlossen, sie zu seinem Stammestreffen mitzunehmen, statt sie nach Muraaba zurückzuschicken.
    „Ja …“ Sie zögerte, weil ihre Aufmerksamkeit von den Wandbehängen gefesselt wurde, die die Leinwand vor ihrem Blick verbargen. Perserteppiche bedeckten den Boden und schufen zusammen mit dem schimmernden Holz der Möbel eine behagliche Atmosphäre.
    Shiran zog sich diskret zurück, und Latif meldete sich erneut zu Wort: „Prinz Sharif hat seit vielen Stunden nicht mehr geschlafen. Während der Nacht hat er die Opfer des Sandsturms besucht.“
    „Wurden viele Menschen verletzt?“ Faye war blass geworden.
    „Es freut mich, dass Sie sich danach erkundigen. Der Sturm hat in der Wüste am schwersten gewütet, aber in der Stadt wurden einige Personen von herabfallenden Steinen oder umherfliegenden Gegenständen getroffen. Außerdem gab es etliche Verkehrsunfälle. Alles in allem haben wir drei Tote zu beklagen, wesentlich weniger, als wir befürchtet hatten. Um seiner eigenen Gesundheit willen sollte Seine Königliche Hoheit jetzt ruhen. Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie ihm diesen Vorschlag unterbreiten würden.“
    „Wenn ich Prinz Sharif sehe, will ich es gern versuchen.“
    Sie sollte Sharif überreden, ins Bett zu gehen? Faye wunderte sich, dass Latif sich ausgerechnet an sie wandte. Außerdem war es ihr peinlich, dass er wie selbstverständlich annahm, sie habe ein intimes Verhältnis mit Sharif.
    Noch war zwischen ihnen nichts passiert, doch die Situation würde sich sicher bald ändern. Widerstrebend stellte Faye sich den Tatsachen: Sie saß für unabsehbare Zeit in Jumar fest und war der Gnade eines Mannes ausgeliefert, der genau wusste, wie jämmerlich es um ihre Selbstbeherrschung bestellt war.
    In diesem Moment hörte sie Geräusche und Flüstern, gefolgt von Sharifs tiefer, befehlsgewohnter Stimme. Gleich darauf wurden die

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