Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
zu mir, doch das ändert nichts an deiner wirklichen Meinung von mir.“
„Ich bin überzeugt, dass du mich nicht belogen hast.“
„Du musst mich nicht für einen guten Menschen halten, nur weil du jetzt glaubst, dass ich noch unschuldig war. Soviel ich weiß, hast du dir doch eine gute Erklärung dafür zurechtgelegt, warum ich ausgerechnet dir meine Jungfräulichkeit geschenkt habe. Ich meine, eine Intrigantin wie ich hätte doch wohl absichtlich ungeschützten Sex gehabt in der Hoffnung, schwanger zu werden und sich anschließend von dir den Lebensunterhalt bezahlen lassen zu können.“
„So etwas habe ich dir nie unterstellt!“
„Aber du denkst es.“ Rachel seufzte. Sie war plötzlich erschöpft. „Ich weiß doch, wie sehr du auf deine Familie hörst, Sebastian. Du glaubst, dass es dein Baby ist, weil deine Mutter dich überzeugt hat, dass ich nicht gelogen habe und du tatsächlich mein erster Liebhaber warst. Das bedeutet, du wirst alles tun, um dein ungeborenes Kind zu beschützen. Du bist sogar bereit, eine Beziehung zu einer Frau vorzutäuschen, die du verachtest und als Lügnerin bezeichnet hast.“
„Du vertraust mir überhaupt nicht.“
War ihm das erst jetzt bewusst geworden? „Eins wundert mich noch immer. Du hast nicht ein einziges Mal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass ich mit einem anderen Mann ins Bett gegangen sein könnte, seit ich aus Griechenland zurück bin. Schließlich herrscht in Südkalifornien kein Mangel an Männern, die attraktiv und sexy und für eine Affäre zu haben sind.“
Sebastians Augen funkelten vor Wut. „Du wirst mit keinem anderen Mann ins Bett gehen.“
„Wie kannst du sicher sein, dass ich es nicht schon getan habe?“
„Du bist überfallen worden, und du hattest Angst vor Intimität. Auch wenn du diese Angst bei mir überwunden hast, gibt es keine Garantie dafür, dass du es bei einem anderen Mann auch schaffen würdest.“
„Du hast einen scharfen Verstand, Sebastian. Ich glaube dir trotzdem noch immer kein Wort“, erwiderte Rachel. Sie hatte den Fehler gemacht, ihm zu vertrauen, obwohl sie gewusst hatte, dass es dumm war, jemandem aus seiner Welt zu vertrauen. Sebastian hatte ihr so wehgetan, dass sie das Gefühl gehabt hatte, ein Panzer aus Eis hätte sich um ihr Herz gelegt. Sie würde diesen Fehler nicht noch einmal begehen.
„Ich halte dich nicht für ein Flittchen“, sagte Sebastian ungeduldig. „Ich weiß, dass du niemals einen anderen Mann hattest. Ich war derjenige, der mehr als genug Erfahrung hatte. Trotzdem habe ich vergessen, mich zu schützen. Deshalb übernehme ich selbstverständlich die Verantwortung.“
Er übernahm die alleinige Verantwortung für die ungeplante Schwangerschaft. Doch das konnte Rachel nicht zulassen, dazu war sie zu ehrlich. „Ich hatte noch keinen Sex gehabt. Das heißt aber nicht, dass ich nichts von Verhütung wusste. Ich habe einfach nicht daran gedacht.“
„Ich auch nicht. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch mit dir zusammen sein.“
Hatte dieses Eingeständnis irgendeine Bedeutung? Darüber wollte Rachel jetzt nicht nachdenken. „Also sind wir beide schuld. Doch deshalb brauchst du mich nicht zu heiraten.“
„Dies ist eine sinnlose Diskussion. Ich drehe mich nicht gern im Kreis. Du wirst mich heiraten. Je eher du das akzeptierst, desto besser ist es für alle Betroffenen.“
„Meinst du?“
„Ja. Du bist viel zu intelligent und gewissenhaft, um nicht das Beste für dich und unser Kind tun zu wollen.“
„Was habe ich denn davon?“, fragte Rachel. Es machte sie zornig, dass Sebastian tatsächlich glaubte, ihn zu heiraten wäre das Beste für sie.
„Ich überschreibe dir die Villa auf der Insel und setze dir einen so hohen Betrag aus, dass du niemals ohne Geld dastehen wirst.“
„Du willst mein Baby kaufen?“
Blitzschnell war er neben ihr und zog Rachel hoch. „Ich will nicht unser Baby kaufen, und dich auch nicht. Ich sorge für dich, das ist alles. Okay?“
Sie konnte nicht antworten. Noch nie zuvor war er so außer sich gewesen. Nicht einmal damals am Strand, als er sie zu überreden versucht hatte, in Griechenland zu bleiben, hatte sie Sebastian so erlebt wie jetzt. Er tat ihr nicht weh, aber er bebte vor Wut.
Schließlich ließ er sie los und trat zurück. „Wir reden später darüber. Du hast einen Arzttermin.“
Wie sich herausstellte, hatte sie drei Arzttermine. Und Sebastian bestand darauf, bei allen anwesend zu sein. Der
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