Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
Telefonnummer von Rachel notiert, doch der Anschluss existierte schon seit zwei Jahren nicht mehr.
Sebastian hatte seine Mutter gefragt, wie sie sich mit Rachel in Verbindung gesetzt habe, um sie von Andreas Tod zu unterrichten. Nach einem weiteren Vortrag über seine Begriffsstutzigkeit erklärte seine Mutter, die Telefonnummer hätte in Andreas Adressbuch gestanden. Rachel hätte es weggeworfen, als sie Andreas Sachen ausgeräumt hatte. Seine Mutter wurde freundlicher, sobald sie erkannte, dass er Kontakt mit Rachel aufnehmen wollte und keine Ahnung hatte, wie er sie erreichen konnte.
Später erinnerte er sich an Rachels Behauptung, eine von Andreas Freundinnen hätte ihr eine Nachricht geschickt. Er veranlasste Hawk, mit allen alten Freundinnen von Andrea zu sprechen. Der Detektiv landete einen Volltreffer, als eine Frau Geld für Rachels E-Mail-Adresse verlangte.
An dem Abend hatte Sebastian versucht, Kontakt mit Rachel aufzunehmen. Die Nachricht war als unzustellbar zurückgekommen. Das E-Mail-Konto war deaktiviert worden.
Hawk hatte noch daran gearbeitet, die Spur des Kontos zu verfolgen, als Rachel angerufen hatte.
Ja, Sebastian hatte viele Gründe, dankbar dafür zu sein, dass Rachel schwanger geworden war. Er machte sich aber auch Sorgen wegen ihrer Gesundheit. Dass sie zwei Wochen lang ohne Behandlung einfach so weitergemacht hatte wie bisher, weckte in ihm den Wunsch, auf irgendetwas einzuschlagen.
Er war kein gewalttätiger Mensch, aber verdammt … sie hätte sterben können.
Rachel ging in die Küche und atmete genüsslich den Duft von Frühstücksspeck, Toast und aromatischem Kaffee ein. Auf dem Tisch in ihrer kleinen Essecke entdeckte sie eine Schüssel mit frisch geschnittenem Obst. Noch verblüffender war der Anblick von Sebastian, der vor der Kaffeemaschine stand. Er war barfuß, und sein weißes Hemd hing ihm lose über die schmalen Hüften. „Du hast verborgene Talente. Ich hätte dich niemals für einen heimlichen Koch gehalten, Sebastian.“
Er drehte sich um, und sie sah, dass er das Hemd nicht nur über der Hose, sondern auch offen trug. Als er sich hinüberbeugte und zwei Tassen Kaffee auf den Tisch stellte, beobachtete Rachel unwillkürlich das Spiel seiner harten Bauchmuskeln.
„Das bin ich auch nicht. Einer meiner Bodyguards ist geschickt in der Küche. Er ist gerade gegangen.“
Nach dem Aussehen des perfekt zubereiteten Frühstücks zu urteilen hatte der Leibwächter gekocht, während Sebastian sie geweckt und gesagt hatte, sie hätte fünfzehn Minuten Zeit, um zu duschen und sich anzuziehen.
Sie aßen eine Weile schweigend, bevor Rachel fragte: „Wo haben deine Leibwächter heute Nacht geschlafen?“ Eigentlich wollte sie wissen, wo Sebastian geschlafen hatte. Dicht neben ihr? Hatte er sie in den Armen gehalten? Sie glaubte sich zu erinnern, irgendwann aufgewacht zu sein und einen warmen, männlichen Körper an ihrem gespürt zu haben. Sie hatte sich beschützt gefühlt und zum ersten Mal seit ihrer Abreise aus Griechenland gut geschlafen. Aber Sebastian war vor ihr aufgestanden. Sie konnte nicht sicher sein, ob es ein Traum oder Wirklichkeit gewesen war. Es nur geträumt zu haben wäre ihr viel lieber, als tatsächlich instinktiv Trost in Sebastians Nähe gefunden zu haben.
„Sie wohnen in einem Hotel in der Nähe.“
„Und damit ist Nardo einverstanden?“
Der Verantwortliche des Sicherheitsdienstes sorgte dafür, dass die Leibwächter Sebastian überallhin folgten. Auch wenn sie im Hintergrund blieben, waren sie sogar ständig in der Wohnung in Athen und in der Villa gewesen, während Rachel sich dort aufgehalten hatte.
„Er hatte keine andere Wahl.“
Rachel hätte darauf wetten können, dass Nardo an diesem Morgen ein unglücklicher Mensch war. „Ich möchte kein Problem für dich sein.“
„Du bist kein Problem.“ Sebastian blickte sie beunruhigend aufmerksam an. „Du bist die Mutter meines ungeborenen Kindes.“
„Das sagst du so überzeugt. Ich bin noch immer erstaunt, dass du keinen Test verlangt hast.“ Ich bin nicht nur erstaunt, sondern geradezu schockiert darüber, fügte sie insgeheim hinzu.
„Du warst noch Jungfrau, als wir miteinander geschlafen haben. Das Baby kann keinen anderen Vater haben.“
„Dessen bist du dir jetzt sicher?“
„Ja.“
„Warum?“ Ihrer Meinung nach hatte sich nichts geändert. Trotzdem war sie offenbar ganz plötzlich keine Lügnerin mehr. Was ging hier vor?
„Du hast reagiert wie eine total Unerfahrene.
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