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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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aus.“
    Sofort war Gina wieder verärgert, versuchte aber, ihre Zunge einigermaßen im Zaum zu halten. „Wie reizend von ihm, sich darüber Gedanken zu machen. Aber umziehen muss ich mich trotzdem. Mein jetziger Aufzug wäre vielleicht doch ein bisschen zu bequem.“ Dabei deutete sie auf ihr knappes Sonnentop.
    „Du würdest selbst in einem Sack noch großartig aussehen“, bemerkte Oliver stolz. „Alle Harlow-Frauen haben gute Figuren.“
    „Ach, dir kommt es doch bloß auf die Oberweite an, Oliver“, erwiderte Elinor trocken. „Mit einem kleineren Busen hätte ich bei dir keine Chance gehabt.“
    „Stimmt, ich hätte dich verschmäht.“
    Aus dem Blick, den sich ihr Großvater und seine Frau zuwarfen, sprach humorvolles Einvernehmen und tiefe Zuneigung. Bekümmert fragte Gina sich, woher die beiden immer noch die Kraft nahmen zu scherzen. Sie liebten sich und wussten doch, dass sie sich bald für immer trennen mussten.
    In ihrem Zimmer begutachtete Gina den bescheidenen Inhalt ihres Kleiderschranks und entschied sich für eine helle leichte Baumwollhose und einen passenden ärmellosen Pulli. Ihr langes Haar steckte sie mit einer Spange im Nacken zusammen, tuschte sich die Wimpern und trug etwas Lippenstift auf. Damit tat sie Ross’ Bitte um Zwanglosigkeit sicher Genüge.
    Er erwartete sie bereits in der Halle. „Gut, dass Sie meinen Rat befolgt haben“, sagte er und betrachtete sie anerkennend. In seiner Jeans und dem T-Shirt sah er ausgesprochen gut aus. „Das Einzige, was Sie noch brauchen, ist eine Sonnenbrille.“
    „Die habe ich dabei und ein sauberes Taschentuch auch.“ Leicht spöttisch klopfte sie auf ihre kleine Schultertasche.
    Er grinste. „Nichts als brüderliche Fürsorge.“
    „Mir kommt sie eher onkelhaft vor“, konterte sie. „Aber wahrscheinlich hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie Onkel nennen würde.“
    „Das sehen Sie richtig.“
    Heute wirkt Ross sichtlich entspannter, fand Gina. Vielleicht glaubte er ihr inzwischen, dass sie es nicht auf das Geld ihres Großvaters abgesehen hatte. Oder ging es ihm weniger um den Besitz als vielmehr um die Geschäfte, überlegte sie, während sie Seite an Seite das Haus verließen. Schließlich fühlte er sich als Nachfolger von Oliver Harlow. Ihretwegen konnte er beides haben: die Macht und den Reichtum.
    Draußen wartete ein offener dunkelblauer Sportwagen mit schwarzen Ledersitzen auf sie. Der passte deutlich besser als die Limousine zu einem Mann wie Ross Harlow. Als er den Zündschlüssel ins Schloss steckte, betrachtet sie fasziniert die von der Sonne gebleichten Härchen auf seinen gebräunten Unterarmen und fragte sich, ob seine Brust wohl denselben Farbton hatte. Himmel! Sie musste sich zur Ordnung rufen.
    Während der Fahrt redeten sie nur sehr wenig. Gina genoss den offenen Wagen und die aufregende Stadt, bis sie Beverly Hills erreichten. Aus Zeitschriften wusste sie, dass die Villen der Superstars oft das Ziel regelrechter Pilgerfahrten waren. Vermutlich fühlten sich die Schauspieler darin wie Goldfische in einem Aquarium.
    „Ruhm hat eben seinen Preis“, sagte Ross, als sie ihn darauf ansprach. „Wer den nicht zahlen will, flieht, wenn die Zeit es irgend zulässt, auf entlegene Anwesen.“
    „Kennen Sie diese Leute denn?“
    „Einige wenige. Sie sind nicht viel anders als wir.“
    Inzwischen fragte sich Gina, wohin er sie wohl zum Essen führen würde. In diesem Moment bog er in eine breite Einfahrt und fuhr langsam auf einen sehr imposanten Bau zu, der unverkennbar ein Hotel war.
    „Leben Sie hier?“
    „Ja, ganz oben“, sagte er. „Wir essen in einem der Restaurants. Es ist hervorragend und ruhig.“
    „Haben Sie nie über ein eigenes Haus nachgedacht?“
    „Zu viel Aufwand. Ich reise häufig.“
    „Beeindruckend“, sagte sie beim Aussteigen. „Das ist also eins von – wie vielen Harlow-Hotels?“
    „Im Moment sind es dreiundzwanzig. Wir haben allerdings nicht alle selbst gebaut, sondern einige nur aufgekauft und nach unseren Vorstellungen modernisiert. Welches unserer Häuser kennen Sie?“
    „Das in New York. Zu unserem günstigen Flug gehörten zwei Übernachtungen im Harlow. Große Sprünge konnten wir daher in Manhattan nicht mehr machen.“
    „Hat sich die Reise gelohnt?“
    „Klar. Jeans sind dort viel billiger als in England.“
    Als er lächelte, sah sein Gesicht sofort nicht mehr so streng aus. „Ich meinte eigentlich die Unterkunft.“
    „Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Sehr gut.

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