Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
Vom Netzwerk:
Ihnen der Wechsel etwas ausgemacht?“
    „Nein. Es war eine große Freude, für König Stephen und Prinzessin Helena zu arbeiten. Ihre Ehe war zwar arrangiert, aber kurz nach der Hochzeit verliebten sie sich ineinander.“
    „War die Ehe glücklich?“
    „Ja, sehr.“ Zale hatte das Zimmer durch eine Geheimtür betreten und antwortete anstelle des Butlers.
    „Die beiden gingen zusammen durch dick und dünn. Dabei hat ihnen das Leben so manchen Schicksalsschlag bereitet.“ Er wandte sich an seinen Butler. „Vielen Dank. Ich übernehme jetzt die Führung.“
    Der Butler verneigte sich tief und verließ das Zimmer.
    „Hat dir die Besichtigungstour gefallen?“, fragte Zale.
    „Ja, aber eigentlich hatten wir gerade erst angefangen.“
    „Dann machen wir weiter“, sagte er und führte sie ins nächste Zimmer, den Purpurnen Salon. „In diesem Raum hat mein Großvater König Mikal nicht nur den russischen Zaren, sondern auch zwei englische Könige und den Papst empfangen.“
    „Kannst du dich noch an ihn erinnern?“
    „Nein, er starb, als ich 14 Monate alt war. Aber es gibt Fotos von ihm, meinem Bruder Stephen und mir.“
    „Hast du dich mit deinem Bruder Stephen gut verstanden?“
    „Ja, aber wir haben auch oft gestritten. Wir haben uns vielleicht nicht geprügelt, aber doch ab und zu ein Wettrennen veranstaltet.“ Bei der Erinnerung lächelte Zale. „Obwohl Stephen zweieinhalb Jahre älter war, wollte ich es mit ihm aufnehmen. Dabei war ich bis zur Pubertät ein schmächtiger Junge.“
    „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du ein schmächtiger Junge warst.“
    „Aber so war es. Allerdings war ich flink. Mit siebzehn bin ich dann über zehn Zentimeter gewachsen. Und als ich mit dem Fußball anfing, habe ich hart trainiert, um kräftiger zu werden.“
    Er öffnete eine Tür, hinter der sich eine riesige Halle auftat, deren Wände mit Porträtgemälden behängt waren. „Wir betreten jetzt die königliche Galerie. Hier hängen die Bilder aller Könige und Königinnen von Raguva. Wenn dein Porträt fertig ist, wird es neben meinem hängen …“
    „Dann willst du mich tatsächlich heiraten?“
    „Ja. Der Sex hat den Handel besiegelt. So steht es im Vertrag.“ Er streckte eine Hand aus und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wir können zusammen glücklich werden.“
    „Denkst du das wirklich?“
    „Ja.“
    Ihre Augen fingen an zu brennen, ihre Kehle fühlte sich trocken an. Schnell drehte sie sich weg, damit er ihre Tränen nicht sah. „Wie kannst du dir so sicher sein?“
    „Weil ich starke Gefühle für dich entwickelt habe.“
    Obwohl sein Tonfall scherzhaft klang, wurde es ihr eng ums Herz. Wenn er je erführe, dass sie ihn belog …
    „Ich denke, wir haben genug gesehen“, sagte er. „Zeit fürs Mittagessen. Ich habe mir etwas Besonderes einfallen lassen.“
    Er führte sie durch verschiedene Hallen in einen alten Flügel des Palasts.
    „Die erste Festung“, erklärte Zale, als die Palastwache eine eisenbeschlagene Holztür öffnete, hinter der sich eine enge Wendeltreppe befand.
    „Sie wurde im späten vierzehnten Jahrhundert errichtet“, sagte er und nahm ihre Hand. Zusammen stiegen sie die Wendeltreppe empor, die von Fackeln schwach beleuchtet wurde. „Seit Hunderten von Jahren hat jeder König den Palast erweitert und modernisiert. Nur dieser Teil sieht heute noch genauso aus wie vor 500 Jahren.“
    Als sie den oberen Treppenabsatz erreicht hatten, öffnete Zale eine weitere Tür.
    „Der Wehrturm“, sagte er. „Hier habe ich mich als Kind am liebsten aufgehalten.“
    Sie standen auf dem höchsten Punkt des Palasts. Es war ein herrlicher Tag, der Himmel strahlend blau, ohne eine einzige Wolke. Die Frühlingsluft umfing sie, vom Meer her wehte eine salzige Brise.
    „Ich verstehe, warum es dir hier so gut gefällt“, sagte Hannah und stellte sich neben ihn an die Brüstung. „Hier kann ein kleiner Junge sich verstecken und ein König nachdenken.“
    „Genau.“ Zale stützte sich mit den Unterarmen auf die Brüstung. „Hier habe ich Ruhe und kann den Blick schweifen lassen. Das hilft mir, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.“
    „Danke, dass du mir deinen Lieblingsplatz gezeigt hast.“
    „Wir sind noch nicht fertig.“ Er nahm ihre Hand. „Lass uns essen.“
    Statt zur Treppe zurückzugehen, führte er sie zu der Ruine eines weiteren Turms, dessen Treppenhaus zugemauert worden war. In der Mitte des alten Turms stand ein

Weitere Kostenlose Bücher