Julia Extra 0353
Stuhl zurück.
Ganz gewiss. „Ja.“
Seine bernsteinfarbenen Augen sahen sie voller Wärme an. „Und so lebten der Prinz und die Prinzessin glücklich bis ans Ende ihrer Tage.“
Sofort spürte sie einen Kloß in ihrem Hals. „Das hoffe ich doch.“
Lächelnd sah er auf die silberne Glocke, die seinen Teller bedeckte. „Da wir uns jetzt einig sind, können wir ja mit dem Essen beginnen.“
Sie nickte und hob die silberne Glocke von ihrem Teller. Salat mit Meeresfrüchten, frisches Brot und Butter. „Sieht köstlich aus“, sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie keinen Bissen herunterbringen würde.
„Ja.“ Dabei sah er sie an, nicht den Teller. „Absolut …“
Sie errötete. Heiße Schauer liefen über ihren Körper und ließen ihr Innerstes vibrieren. „Wie soll ich jetzt noch etwas essen können?“
„Vielleicht sollten wir das Essen ausfallen lassen und sofort in mein Zimmer gehen …“
„Nein“, unterbrach sie ihn lachend. „Das werden wir gewiss nicht tun.“
„War die letzte Nacht denn so schlimm?“
„Du weißt genau, dass sie fantastisch war.“
„Gott sei Dank. Ich fing beinahe an, mir Sorgen zu machen.“
Wieder lächelte sie. So gefiel er ihr am besten – fröhlich, unbeschwert und witzig. „Ich wollte nur hier oben bleiben, weil es so schön ist. Wenn du gehen willst, können wir meinetwegen sofort los.“
„Die Entscheidung liegt also bei mir?“
Sie lächelte verwegen. „Du bist schließlich der König.“
Sein Blick wanderte langsam über ihr Gesicht und blieb dann an ihren Lippen hängen. „Wir bleiben hier und essen“, sagte er nach einer Weile. „Aber sobald wir fertig sind, führe ich dich geradewegs in mein Bett.“
11. KAPITEL
Hannah kämpfte mit dem Essen. Doch die Schmetterlinge in ihrem Bauch nahmen ihr den Appetit. Dazu kam noch, dass Zale sie während des gesamten Essens ansah, als wollte er sie mit den Augen verschlingen.
Nach ein paar Bissen gab sie auf und trank stattdessen ein Glas Wein, dann ein zweites. Beim letzten Schluck wurde ihr bewusst, dass sie zu viel getrunken hatte.
Nicht, dass sie betrunken gewesen war. Sie sehnte sich nur jetzt schon nach Zales Berührungen.
„Du isst ja gar nichts“, sagte er. „Schmeckt dir der Hummer etwa nicht?“
„Doch, doch.“ Hitze stieg ihr in die Wangen. „Alles bestens.“
„Tatsächlich?“
„Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Wie viele Frauen bekommen schon die Gelegenheit, mit König Patek auf dem Wehrturm zu speisen?“
„Du bist die Einzige. Und wir werden es eines Tages wiederholen“, versprach er. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Vielleicht an unserem ersten Hochzeitstag?“
„Die Idee gefällt mir“, flüsterte sie, obwohl sie wusste, dass sie nicht diejenige wäre, mit der er dann hier sitzen würde. Lieber nicht darüber nachdenken.
„Doch da gibt es noch etwas, das mir gefallen würde“, fügte sie lauter hinzu.
„Und zwar?“
„Ein Kuss von dir.“
Ein Feuer brannte in seinen Augen. Hannah konnte sein Verlangen förmlich spüren.
Sofort stand er auf, zog sie von ihrem Stuhl und drehte sie so herum, dass ihr Rücken gegen die alte Mauer des Turms gedrückt wurde. Sie spürte seine Brust an der ihren, spürte seine Hüften, die sich an sie pressten. Dann beugte er den Kopf und küsste sie so sanft auf die Lippen, dass sie leise aufstöhnte.
„Etwa so?“ Er hob den Kopf und küsste sie hinter dem Ohr.
„Nein. Ich will, dass du mich richtig küsst. Damit der Tag perfekt wird.“
„Du allein hast den Tag schon perfekt gemacht“, sagte er und nahm ihr Gesicht in die Hände. Er sah ihr tief in die Augen, bevor er sie erneut auf den Mund küsste.
Aus dem warmen und zärtlichen Kuss wurde bald ein leidenschaftlich heißer. Seine Zunge nahm von ihrem Mund Besitz, sie küsste ihn gierig zurück und schlang die Arme um seinen Nacken, um ihm noch näher zu sein.
Wie sehr sie ihn wollte! Hochzeit, Kinder, zusammen alt werden. All das wollte sie, aber würde es nicht bekommen, sondern musste sich mit diesem einen Tag zufriedengeben.
„Ich will dich“, flüsterte sie. „Ich will dich so sehr …“
Er zog den Kopf zurück und sah sie an. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen. Sie hob die Hand und fuhr ihm mit einer Fingerspitze über die Lippen, überwältigt von den Gefühlen, die sie für ihn hatte.
„Du bist wunderschön“, sagte er und küsste ihre Fingerspitzen. „Ich kann nicht genug von dir bekommen.“
Entschlossen hob er sie hoch, trug
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