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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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sah sie die Dinge jedoch anders. Wenn sie an die Situation in dem Land dachte, stellte sie sich die Menschen vor, die unter dem langen Krieg gelitten hatten.
    Nun presste sie die Lippen zusammen. „Ich finde, wenn ich den Menschen irgendwie helfen kann, dann sollte ich es tun. Schließlich wird es keine richtige Ehe sein.“
    Spöttisch verzog ihre Freundin den Mund. „Womöglich kommst du dort an und findest heraus, dass der Prinz schon eine Frau hat.“
    „Das glaube ich nicht. Er wäre nicht hier, wenn man mich nicht brauchen würde.“
    Stella, die so viel Ernsthaftigkeit von ihr offenbar nicht gewohnt war, schnitt eine Grimasse. „Vergiss nicht, wie es deiner Mutter ergangen ist, als sie einen Mann aus einem anderen Kulturkreis geheiratet hat.“
    „Aber Mum war verliebt, während ich nur eine Rolle spiele. Deshalb kann er mir auch nicht das Herz brechen.“ Energisch hob Ruby das Kinn. „Ich bin nicht so romantisch veranlagt und kann auf mich selbst aufpassen.“
    „Wahrscheinlich kennst du dich selbst am besten“, räumte Stella daraufhin ein.
    In dieser Nacht fand Ruby keinen Schlaf. Noch immer konnte sie sich nicht vorstellen, den Prinzen von Najar zu heiraten. Und obwohl sie sich überhaupt nicht für ihn interessierte und deshalb immun gegen ihn war, musste sie daran denken, wie ihre Mutter in dem anderen Kulturkreis gelitten hatte.
    Gleichzeitig verfolgten sie die schrecklichen Bilder, die sie im Internet gesehen hatte. Die Misere des Volkes ihres Vaters war der einzige Grund, warum sie sich überhaupt auf die Ehe eingelassen hatte. Und dennoch erfüllte die Vorstellung, einen Prinzen zu heiraten und in einem fremden Land zu leben, sie mit Ängsten und Zweifeln.
    Besonders in letzter Zeit hatte sie sich mehr Abwechslung in ihrem Leben gewünscht, aber hatte sie all das wirklich gewollt?

3. KAPITEL
    Die Verkäuferin zeigte ihr ein formloses dunkelviolettes Kostüm, das Ruby normalerweise keines Blickes gewürdigt hätte. Es ist ja nicht ihre Schuld, sagte sie sich zunehmend frustrierter. Raja bestand darauf, dass sie bei der Trauung etwas „Schlichtes und Konservatives“ trug, und dies hatte zu dem Missverständnis geführt.
    „Das bin ich nicht. Das ist überhaupt nicht mein Stil!“, verkündete sie und verzog das Gesicht.
    „Dann such etwas anderes aus, und zwar schnell“, wies er sie leise an. Sie waren übereingekommen, sich von jetzt an zu duzen. „Zeig doch etwas Initiative!“
    Raja konnte nicht nachvollziehen, warum ihr Outfit ihr so wichtig war. Schließlich sah Ruby selbst jetzt, in dem blauen Pullover und den verwaschenen Jeans, einfach umwerfend aus. Das seidige blonde Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. Der enge Pullover betonte ihre wohlgeformten Brüste und ihre schmale Taille, die engen Jeans ihren knackigen Po. Selbst wenn sie nicht zurechtgemacht war, besaß sie einen ganz natürlichen Sexappeal. Als er merkte, wie Verlangen in ihm aufflammte, verhärteten sich seine Züge, und er wandte den Blick ab.
    Sie sollte Initiative zeigen ? Ruby spürte, wie sie errötete, und presste die Lippen zusammen. Wie konnte jemand, der bisher all ihre Vorschläge abgeschmettert hatte, ihr so etwas sagen? Erst vor anderthalb Stunden hatte sie sich mit ihrem zukünftigen Ehemann in dessen Hotel getroffen, um die nötigen Unterlagen zu unterzeichnen, und er ging ihr so auf die Nerven, dass sie ihn am liebsten erwürgt hätte! Oder ihm zumindest einen Tritt verpasst hätte! Ein hochrangiger Diplomat aus London war auch dabei gewesen und hatte ihnen versprochen, eine Sondergenehmigung zu besorgen, damit sie schnell heiraten konnten. Raja genoss diplomatische Immunität, wie sie erfahren hatte. Und genauso immun war er gegen jegliches Modebewusstsein und gegen Emanzipation, wie ihr nun klar wurde.
    Nachdem sie einen weiteren Ständer in der teuersten Boutique am Ort durchsucht hatte, nahm sie schließlich ein rotes Kostüm herunter. „Ich probiere das hier an.“
    Spöttisch verzog der Prinz den Mund. „Die Farbe ist ziemlich knallig.“
    „Du sagtest ja, man würde ein offizielles Foto machen, und ich möchte darauf nicht unscheinbar aussehen“, erklärte sie zuckersüß und schaute ihn dabei betont unschuldig an. Dabei fiel ihr wieder einmal auf, wie attraktiv er war. Sein Anblick raubte ihr jedes Mal den Atem.
    Während die Verkäuferin ihr das Kostüm abnahm, um es in eine Umkleidekabine zu hängen, hob Raja die Hand, um Ruby mit dem Daumen über die Lippen zu

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