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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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und weniger förmlich, denn Ruby mischte sich unter die Teenager und versuchte, deren Fragen so gut wie möglich zu beantworten. Es versetzte ihr einen Stich, als Wajid diejenigen ermahnte, die seiner Ansicht nach zu vertraulich mit ihr umgingen.
    „Ich mag keine Förmlichkeiten. Ich bin ein praktisch veranlagter Mensch und fühle mich nur in lockerer Atmosphäre wohl“, informierte sie ihn, sobald sie wieder im Wagen saßen.
    „Ein Mitglied eines Königshauses sollte mehr auf Distanz gehen“, erklärte er mit einem vorwurfsvollen Unterton.
    Ruhig blickte Ruby ihn an. „Ich komme meinen Verpflichtungen als der Mensch nach, der ich bin, Wajid. Und ich kann diese Besuche nur machen, weil ich mich gern unter Leute mische und mich mit ihnen unterhalte.“
    „Prinzessin Bariah wäre es nicht im Traum eingefallen, ein weinendes Kind auf den Arm zu nehmen“, teilte er ihr mit.
    „Aber ich bin nicht Prinzessin Bariah. Ich bin in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen.“
    „Eines Tages werden Sie Königin sein, und es würde respektlos wirken, wenn Ihre Untertanen so vertraut mit Ihnen wären.“
    Da der alte Mann, der gut ihr Großvater hätte sein können, offenbar ganz andere Vorstellungen von angemessenem Verhalten hatte, ließ Ruby das Thema fallen. Als sie in den Palast zurückkehrte, war sie so erschöpft, dass sie sich erst einmal hinlegte. Dabei dachte sie eine ganze Weile traurig an Leyla. Das kleine Mädchen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, und sie wünschte, sie könnte etwas für es tun. Irgendwann nickte sie ein und wachte erst auf, als ein Zimmermädchen an die Tür klopfte und einen Kleidersack hereinbrachte. Als Ruby diesen öffnete, kam ein elegantes saphirblaues Abendkleid mit dazu passenden Riemchensandaletten zum Vorschein. Nachdenklich überprüfte sie die Größe der Kleidungsstücke.
    Wenige Minuten später kam Raja zu ihr ins Schlafzimmer.
    „Hast du das organisiert?“ Sie zeigte ihm das Kleid.
    „Ja. Heute Abend wirst du einige Freunde und Verwandte deines verstorbenen Onkels und seiner Familie kennenlernen. Du würdest dich unwohl fühlen, wenn du nicht passend gekleidet wärst“, prophezeite er lässig.
    „Du hast sogar die Größen richtig geschätzt.“ Fasziniert betrachtete sie seine Bartstoppeln, die ihn noch maskuliner wirken ließen. „Anscheinend bist du es gewohnt, Kleider für Frauen zu kaufen.“
    Flüchtig runzelte er die Stirn, wandte sich dann allerdings ab, um sein Jackett abzulegen.
    So leicht ließ sie sich jedoch nicht beirren. „Kleidest du deine Schwestern auch ein?“
    „Nein, sie gehen selbst shoppen.“
    „Dann tust du es also für die anderen Frauen in deinem Leben“, bohrte sie nach.
    „Kein Kommentar. Ich freue mich, dass dir das Kleid gefällt.“
    Wütend funkelte sie ihn an. „Du hast ein ziemlich dickes Fell, stimmt’s?“
    „Ich habe nie behauptet, ich wäre noch unerfahren“, konterte Raja spöttisch und mit angespannter Miene.
    „Das ist mir nicht entgangen.“ Ruby musste daran denken, wie routiniert er als Liebhaber war, und zu ihrem Leidwesen warf das viele Fragen auf. Wie mochte sie im Vergleich zu seinen Geliebten abgeschnitten haben? Bevorzugte er Blondinen, Brünette, Rothaarige oder womöglich Schwarzhaarige? Hätte er sie überhaupt attraktiv gefunden, wenn sie nicht die verlorene und fast in Vergessenheit geratene Prinzessin von Ashuri gewesen wäre? All diese Fragen brachten sie noch mehr auf. Warum ließ sie sich so von ihm verunsichern? Nun, da sie wusste, warum er sie geheiratet hatte, musste sie umso vorsichtiger sein.
    „Solange du meine Frau bist, wird es keine andere in meinem Bett geben“, erklärte Raja unvermittelt und sah ihr dabei tief in die Augen.
    „Meine Güte, glaubst du, das würde mich interessieren?“ Ruby lachte gezwungen und setzte dann ein spöttisches Lächeln auf. „Mach doch, was du willst. Ich muss mich damit abfinden, dass wir in absehbarer Zukunft aneinander gebunden sein werden. Es hat also keinen Sinn, wenn wir uns ständig streiten.“
    „Richtig“, erwiderte er, obwohl seine Augen zornig gefunkelt hatten, als sie erklärt hatte, er könne machen, was er wolle.
    „Und keiner von uns wird heute Nacht auf dem Sofa schlafen. Wir sind schließlich erwachsen. Also akzeptiere bitte unsere Vereinbarung, und vergiss einfach, dass wir miteinander geschlafen haben.“
    Raja wunderte sich über ihre Worte. Er sollte vergessen, dass er mit Ruby geschlafen hatte? Mit den wunderschönen Augen, den

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