Julia Extra 0357
dahinten?“, erkundigte Ruby sich leise, wobei ihr langes blondes Haar seine Schulter streifte und ihm der Duft ihres Parfüms in die Nase stieg.
„Einer meiner Bodyguards.“ Mit der Selbstverständlichkeit eines Mannes, der es gewohnt war, immer von Leibwächtern umgeben zu sein, verließ Raja die Kanzlei. „Mein Wagen wartet draußen.“
Nachdem der Bodyguard vorangegangen war und dabei fast mit Steve zusammengestoßen wäre, hielt er ihnen die Tür auf.
„Ruby?“ Finster betrachtete Steve den exotisch wirkenden Mann. „Wer ist dieser Typ? Wohin willst du mit ihm?“
„Ich habe dir nichts mehr zu sagen, Steve“, erklärte Ruby.
„Es ist mein gutes Recht, zu fragen, wer er ist!“ Sein Gesicht rötete sich vor Zorn.
„Du hast überhaupt keine Rechte, was mich betrifft“, entgegnete sie verärgert.
Als er einen Schritt auf sie zu machte, gab der Prinz seinem Bodyguard unauffällig ein Zeichen, woraufhin dieser sich Steve in den Weg stellte. Unterdessen öffnete ein weiterer Leibwächter die Tür der langen Limousine.
„Ich steige auf keinen Fall zu einem Fremden in den Wagen“, verkündete Ruby.
Dass jemand ihm so argwöhnisch begegnete, brachte Raja aus der Fassung. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass Ruby sofort einsteigen und sich wie die Frauen, mit denen er normalerweise ausging, sofort an der Bar bedienen würde. Aber wenn sie immer mit Männern wie diesem verkehrte, konnte er ihr wohl kaum verdenken, dass sie dem anderen Geschlecht misstraute.
„Ich wohne ganz in der Nähe. Ich gehe zu Fuß nach Hause und treffe Sie dort.“ Nachdem sie ihm ihre Adresse genannt hatte, eilte sie davon und drehte sich auch nicht um, als besagter Steve ihren Namen rief.
Fasziniert beobachtete Raja, wie ihr langes blondes Haar in der sanften Brise wehte. Sie hatte große braune, von dichten Wimpern gesäumte Augen und eine tolle Figur. Unwillkürlich fragte er sich, wie gut dieser Steve ihren Körper kannte. Schockiert über diesen Gedanken, betrachtete Raja sie ein letztes Mal, als die Limousine an ihr vorbeifuhr. Mit einer Frau wie ihr wäre eine arrangierte Ehe für jeden normalen Mann verlockend. Schon jetzt spürte Raja, wie heißes Verlangen in ihm aufflammte.
Als Ruby von ihrem Spaziergang mit Hermione zurückkehrte und die Tür aufschloss, stand die Limousine schon vor ihrem Haus. Diesmal stellte sie fest, dass nicht nur ein Bodyguard auf dem Beifahrersitz saß, sondern ein weiterer Wagen mit Leibwächtern dahinter stand. Warum waren diese Sicherheitsvorkehrungen nötig? Wer war dieser Mann? Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass dieser Besucher wichtiger war als Wajid Sulieman und dessen Frau. Auf jeden Fall reiste er mit einem großen Tross. Ruby warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und runzelte die Stirn. Sie hatte keine Zeit mehr, essen zu gehen. Deswegen nahm sie ihr Handy heraus, um in der Kanzlei anzurufen und zu fragen, ob sie die Mittagspause verlängern dürfe. Die Büroleiterin erklärte sich widerstrebend damit einverstanden, nachdem Ruby ihr versichert hatte, dafür am Nachmittag eine Stunde länger zu bleiben.
Hermione zog sich in ihr Körbchen im Wohnzimmer zurück. Als Ruby auf der Türschwelle stand, öffnete einer der Leibwächter die hintere Tür der Limousine. Verwirrt schloss sie die Haustür ab und ging darauf zu.
„Ich möchte jetzt wissen, wer Sie sind“, sagte sie angespannt.
Zum ersten Mal, seit er sich entsinnen konnte, musste Raja sich jemandem vorstellen.
„Raja …“ Seinen komplizierten Nachnamen konnte Ruby nicht wiederholen. „Und Sie sind ein Prinz? Wer sind Sie?“
Ein sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich bin derjenige, den Wajid Sulieman als Ehemann für Sie ausgesucht hat.“
Sie war so verblüfft, dass sie nun doch in den Wagen stieg und sich schweigend zurücklehnte. Dieser Wahnsinnstyp sollte ihr zukünftiger Ehemann sein?
„Offenbar kommen Sie aus dem anderen Land, Najar“, meinte sie, sobald sie die Sprache wiedergefunden hatte. „Sind Sie ein Mitglied der königlichen Familie?“
„Ich bin der amtierende Regent von Najar. Mein Vater, König Ahmed, hat vor einigen Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten und sitzt seitdem im Rollstuhl. Ich vertrete ihn in der Öffentlichkeit, weil er seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.“
Der feine Unterschied war ihr durchaus bewusst. Sein Vater war immer noch der Monarch und zog im Hintergrund die Fäden. War Raja deshalb bereit, eine Fremde zu heiraten? Wollte
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