Julia Extra 0357
abwarten, dir alles zu zeigen.“
„Wirst du auch so viel empfinden?“
Sie war clever, seine süße Cassandra. „Ja. Dir Vergnügen zu verschaffen wird mich so sehr erregen, bis ich mich nicht mehr zurückhalten kann und …“
„… und du in mich eindringen musst.“
Derart deutliche Worte aus ihrem Mund zu hören, hätte ihn fast über die Klippe stürzen lassen. „Du kannst mir sehr gefährlich werden, pethi mou “, knurrte er.
„Gut zu wissen.“ Ja, sie war stolz auf sich. Dann aber schaute sie ihn durch halb gesenkte Wimpern an, eine Geste, die er mittlerweile als Ausdruck ihrer Unsicherheit kannte. „Du wirst doch vorsichtig sein, oder?“
„Kleines, ich werde so vorsichtig mit dir sein, dass du mich anflehen wirst, mit mehr Kraft vorzugehen.“
„Das hört sich gut an.“ Kühne Worte, aber auf ihrer Miene spiegelte sich die Erleichterung wider. „Weißt du, was noch gut wäre?“
„Da gibt es unendlich vieles. An was hast du denn gedacht?“ Er genoss dieses Zusammensein mit ihr mehr als mit jeder anderen Frau.
„Du, endlich nackt. Du trägst noch immer deinen Slip. Das kann unmöglich bequem sein.“ Sie tat ihr Bestes, um sich den Anschein zu geben, dass ihr allein sein Wohlergehen am Herzen lag. Doch das begierige Blitzen ihrer Augen machte diesen Versuch zunichte.
Sie hatte recht mit ihrer Bemerkung, es war alles anderes als bequem. Dennoch half der Slip seiner Selbstbeherrschung. Hier ging es um Cassandra, er wollte sie so weit wie nur möglich vorbereiten, bevor er sie in Besitz nahm. Und so streichelte und dehnte er sie behutsam, bis sie sich stöhnend und zitternd auf dem Bett wand.
Unbekannte Gefühle erfüllten Cass, in die sich zudem ein Besitzanspruch mischte, der ihr fremd war. Neo liebkoste sie, als könne er nicht genug von ihr bekommen, und das erregte sie fast noch mehr als die Berührungen selbst. Zum ersten Mal fühlte sie sich wirklich begehrt und bewundert. Neo war kein Freund, der sich nur aus Mitleid mit ihr abgab. Er wollte sie, jede seiner Liebkosungen bewies das.
Als seine Finger ihre natürliche Barriere durchbrachen, ließ der Schmerz sie zusammenzucken. Doch sie würde Neo vertrauen. Und sie würde sich auf ihren Instinkt verlassen. „Ich möchte dich in mir spüren“, sagte sie leise.
„Bist du dir sicher?“
„Ja.“
Er nickte und lächelte. „Dein Wunsch ist mir Befehl. Dann hole ich schnell die Kondome. Die liegen nämlich im Gästezimmer.“
Er hatte also tatsächlich keinen Sex in seinem Schlafzimmer. Cass’ neu erwachter Besitzerinstinkt jubelte.
In weniger als einer Minute war Neo wieder bei ihr, riss das Päckchen auf und rollte den Schutz über seine Männlichkeit.
„Sieh genau zu. Beim nächsten Mal übernimmst du das.“
„Hat man dir schon mal gesagt, dass du herrisch bist?“, fragte sie, auch wenn diese Aussicht ein vorfreudiges Flattern in ihrem Bauch hervorrief. Sie konnte den Blick nicht abwenden.
„Fordernd, unnachgiebig, stur, schwierig. Herrisch, glaube ich, auch ein oder zwei Mal.“
Sie lachte auf. „Ich habe das Gefühl, dass ich all diese Beschreibungen nutzen werde. Und wahrscheinlich noch andere.“
„Daran zweifle ich nicht. Und jetzt, yineka mou , werde ich dich lieben“, sagte er, als er sich wieder zu ihr legte.
Auch wenn es Cass auffiel … sie korrigierte ihn nicht. Zum ersten Mal wünschte sie sich tatsächlich, es wäre nicht nur Sex zwischen Freunden. Denn genau in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie sich in Neo verliebt hatte. Sie wusste nicht, wie es so schnell hatte passieren können, war sich nicht einmal sicher, ob dieses Gefühl real war.
Und war es nicht genau das, wovor Neo sie gewarnt hatte? Dass sie sexuelle Intimität mit echten Emotionen verwechselte? Nur fühlte es sich nicht falsch an. Überhaupt fragte Cass sich, ob Sex ohne Gefühle sich so gut anfühlen konnte.
Nun, Neo würde sie nicht fragen, aber sie würde das sicherlich gegenüber ihren Online-Freunden zur Sprache bringen. Bei denen, die ein interessanteres Leben führten als sie und ihr vielleicht einige Fragen beantworten konnten.
Doch vorerst würde sie sich voll darauf konzentrieren, den Moment auszukosten. Schon seltsam, diese Vereinigung der Körper war nicht ausschließlich Freude, und doch schien der Schmerz eine noch größere Intimität herzustellen als das Vergnügen.
Er hinterließ ein Zeichen auf ihrer Seele, das sie für den Rest ihres Lebens mit Neo verbinden würde.
Als er in sie eindrang, tat er es
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