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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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dass sie mal weltberühmt gewesen war. Erleichtert und lächelnd nahm Miranda die Einladung zum Mittagessen an.
    „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen“, sagte sie.
    „Du musst nach der langen Reise müde sein.“ Agalia schob ihr eine Schale grüner Oliven und einen Korb mit frisch gebackenem Brot zu.
    „Nein, überhaupt nicht.“ Miranda staunte selbst, wie munter und fröhlich sie war. Das musste an der Landschaft und dem warmherzigen Empfang ihrer Gastgeber liegen. „Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt.“ Sie hob ihr Glas und sagte: „Auf Kalmos.“
    „Auf dich, Miranda“, sagten Spiros und Agalia wie aus einem Mund, sahen einander vielsagend an und prosteten ihr zu.
    Am nächsten Morgen wachte Miranda frustriert auf. Der Albtraum war zurückgekommen. Dabei hatte sie so sehr gehofft, die andere Umgebung würde sich positiv auswirken. Doch die tiefen Schuldgefühle waren erneut aus ihrem Unterbewusstseinaufgetaucht. Würde das denn immer so weitergehen?
    Ich lasse mich nicht unterkriegen, dachte Miranda. Für sie hatte jetzt ein neues Leben begonnen, und sie würde es nicht zulassen, dass die Schuldgefühle sie zerstörten.
    Sie gähnte und streckte sich und nahm sich vor, schwimmen zu gehen. Die körperliche Betätigung würde die lästigen Dämonen schon vertreiben. Es bereitete ihr großes Vergnügen zu schwimmen, zu Hause war sie jeden Tag geschwommen, weil es ihrem Arm guttat.
    Im warmen Wasser der Ägäis würde der Arm hoffentlich beweglicher werden. Die Narben waren inzwischen etwas verblasst, doch sie konnte weder die Finger ausreichend bewegen noch den Arm durchstrecken. Morgens war er immer etwas steif. Sie nahm sich vor, so bald wie möglich zur Physiotherapie zu gehen. Sicher gab es auch auf Kalmos eine Praxis.
    Am Ufer steckte Miranda zunächst nur einen Zeh ins Wasser, um die Temperatur zu prüfen. Herrlich, wie warm das Meer war! Sie war immer eine gute Schwimmerin gewesen und hatte sich gefreut, endlich wieder in die See zu tauchen.
    Als sie etwa dreißig Meter von der Küste entfernt war, wurde sie von einer Strömung erfasst. Ohne Vorwarnung wurde sie immer weiter hinausgetrieben. Panik überkam sie, doch dann beruhigte sie sich und schwamm mit der Strömung. Irgendwo würde sie sich schon festhalten können. Vielleicht an einem Felsen oder an einer Ankerkette …
    So plötzlich, wie die Strömung sie erfasst hatte, ließ sie auch wieder nach. Miranda befand sich jetzt in ruhigeren Gewässern und suchte sich eine andere Route für den Rückweg zum Strand, an dem Boote vor Anker lagen. Um die Strömung würde sie in Zukunft einen Bogen machen.
    Als sie das Heulen des starken Motors wahrnahm, hatte sie keine Ahnung, dass ein Rennboot direkten Kurs auf sie genommen hatte. Dann wurde sie sich der Gefahr bewusst und winkte, um den Mann am Ruder auf sich aufmerksam zu machen. Im nächsten Moment wurde das Ruder herumgerissen, und die Wellen schlugen über ihr zusammen. Kurz darauf wurde sie an Bord gezogen und lag keuchend und hustend an Deck.
    „Es gibt gefährliche Strömungen zwischen den beiden Inseln“, sagte der Mann. „Was haben Sie hier draußen gemacht?“
    Die tiefe männliche Stimme klang schneidend. Da Mirandanicht gleichzeitig husten und sprechen konnte, brachte sie den Mann mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „ Vlakas!“
    „Wie bitte?“ Sie hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber sehr freundlich hatte es nicht geklungen.
    Statt sich für sein Schimpfwort zu entschuldigen, warf der Mann ihr verächtlich ein Handtuch zu.
    Miranda legte es sich um die Schultern und versuchte, sich von dem Schreck zu erholen. Dann sah sie auf. Der Mann hatte sich vor ihr aufgebaut.
    „Ihr schreckt wohl vor gar nichts zurück, oder?“
    Das klang sehr feindselig. „Kennen wir uns?“, fragte sie kühl.
    „Wahrscheinlich kennen Sie mich aus dem Fernsehen oder haben mich in irgendeiner Zeitschrift gesehen.“
    „Ach, wirklich?“ Miranda musste ein Lächeln unterdrücken. Plötzlich kam ihr die Situation sehr amüsant vor. Der Mann war also berühmt, aber sie hatte keine Ahnung, um wen es sich handelte. Offensichtlich fürchteten sie beide die Auswirkungen des Ruhmes, den sie aber überschätzt hatten, denn sie hatten einander schließlich nicht erkannt. Miranda freute sich diebisch darüber.
    „Was soll das hier also?“ Er sah misstrauisch um sich. „Ist das eine abgekartete Sache?“
    „Wie kommen Sie denn darauf?“ Sie setzte sich auf. „Wovon

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