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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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seinen Enkel zu überreden.
    Natürlich verstand er das, schließlich hatte Dimitri sein ganzes Leben lang nur an sich gedacht. Aber es ist auch mein Familienname, dachte Theo. Es kam nicht in Frage, die Reederei Dimitris duckmäuserischen, unfähigen Freunden in die Hände fallen zu lassen. „Also gut, ich unterschreibe“, sagte er daher. „Aber nur unter der Bedingung, dass ich die Mutter meines Kindes selbst aussuche, Dimitri.“
    „Nein.“ Der Alte schüttelte den Kopf. „Ich habe schon eine Frau für dich gefunden.“
    „Eine Jungfrau?“
    „Spar dir deine Ironie, Theo. Lexis Chandris ist die Tochter meines besten Freundes.“
    Das disqualifiziert sie automatisch, dachte Theo.
    „Probier es wenigstens mit ihr aus.“
    „Was soll ich ausprobieren?“
    „Nun stell dich nicht dümmer, als du bist, Theo! Geh mit ihr ins Bett und …“
    „Danke, das genügt.“
    „Ihr Vater hat sie bereits nach Kalmos geschickt.“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe ihm erzählt, dass du mit der Yacht nach Kalmos fährst. Bei der Gelegenheit könntest du einen Blick auf das Mädchen werfen. Sie ist die ideale Kandidatin, immerhin gehört ihrem Vater auch eine Reederei. Durch die Verschmelzung der beiden Unternehmen würde ein unschlagbares Firmenimperium entstehen. Diese Chance musst du nutzen, Theo.“
    „Nein, Dimitri. Ich werde meinen eigenen Weg gehen.“
    Theo erwiderte Dimitris Blick, bis sein Großvater wegsah und die Schultern zuckte. „Na schön, aber wenn du meine Anteile haben willst, dann musst du vor meinem Tod heiraten.“
    „Das ist vielleicht nicht möglich.“
    „Dann mach es möglich, Theo.“
    Das Schicksal der Savakis-Reederei hing am seidenen Faden. „Also gut, ich verspreche es.“
    „Ausgezeichnet. Und da Lexis nun schon mal in Kalmos ist, kannst du sie auch ausprobieren. Sie soll sehr schön sein, aber wenn sie dir nicht gefällt, vergnüg dich mit ihr und schick sie dann wieder weg.“
    Theo sah seinen Großvater fassungslos an. Wie tief konnte man eigentlich sinken? „Behandelst du so die Kinder deiner Freunde?“
    „Du bist zu zart besaitet, Theo.“
    „Tatsächlich?“ Er fragte sich, wie gut Dimitri ihn eigentlich kannte. Obwohl er nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Großvater aufgewachsen war, waren sie einander fremd geblieben.
    „Denk daran, dass du vor meinem Tod eine Frau gefunden haben musst, aber eine, die versteht, dass wir Savakis keinen Sinn für Romantik haben und zu Höherem berufen sind. Die Tochter meines Freundes hätte Verständnis dafür. Andere Frauen wünschen sich etwas, was wir ihnen nicht geben können.“
    „Und was ist das, Großvater?“ Theo musterte den alten Mann verächtlich.
    „Liebe, Theo. So, und jetzt unterschreib!“ Er schob seinem Enkel das Dokument über den Schreibtisch zu.
    Theo zückte seinen Füllfederhalter, unterschrieb unter der Unterschrift seines Großvaters, fügte noch das Datum hinzu und schüttelte dann – zum letzten Mal – Dimitris Hand.

1. KAPITEL
    KALMOS. Eine kleine Insel inmitten der Ägäis. Perfekt!
    Miranda lehnte an der Reling. Die Fähre aus Athen hatte das Tempo gedrosselt und fuhr nun langsam in den Hafen ein.
    Etwa zwanzig Menschen warteten an der Gangway darauf, an Land zu gehen. Unter den sonnengebräunten fröhlichen Einheimischen fiel die blasse, schweigende Miranda sofort auf.
    „Danke, ich schaff das schon.“ Sie zog ihren Rollkoffer zu sich, doch ein älterer Mann nahm ihn ihr trotzdem ab.
    Normalerweise wäre sie jetzt wütend geworden, aber das Gefühl blieb aus. Das war sehr gut! Wut war eine sehr zerstörerische Empfindung. Vielleicht würde ihre geschundene Seele nun endlich heilen. Dieses Leid war viel schlimmer als der verletzte Arm.
    Der Mann dachte, sie würde ihm folgen, und verließ bereits das Schiff. Erst an Land holte Miranda ihn ein.
    „ Efkaristo. Danke.“ Lächelnd griff sie auf die Griechischkenntnisse zurück, die sie sich aus dem Sprachführer angeeignet hatte.
    „ Parakalo.“
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte der Mann sich jetzt seiner Familie zu, die ihn freudig begrüßte. Wehmütig beobachtete Miranda die fröhlichen Menschen. Sie selbst hatte sich von ihrer Familie zurückgezogen und ihr vorgelogen, sie würde unterrichten, bis ihr Arm wieder völlig hergestellt wäre.
    „ Adio“ , rief der Mann ihr nach und winkte, als sie sich zum Gehen wandte.
    „ Adio.“ Wie wunderbar, dass sie wie eine von ihnen behandelt wurde und dass niemand sie anstarrte.
    Die weltberühmte

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