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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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die Arme beschützend um ihren Oberkörper. „Das Risiko ist mir zu groß. Ich bin nicht so stark, wie du es warst und bist.“
    „Ich und stark? Mir ging es doch auch lange furchtbar schlecht. Und ich denke, Sean würde dir beistehen; er ist ein mutiger und verantwortungsvoller Mensch. Er hat Dinge gesehen, die wir uns nicht mal in unseren schlimmsten Albträumen vorstellen können. Ich wette mein Haus darauf, dass er bei dir bleibt.“
    „Ich kann es nicht, Kath, ich kann es einfach nicht. Es ist besser, ihn jetzt sofort zu vergessen, als ihn eine Zeit lang zu haben und dann Stück für Stück zu verlieren.“
    „Aber du kannst überhaupt nicht wissen, dass es so sein würde!“
    „Aber ich kann auch nicht sicher sein, dass es nicht doch passiert. Auf diese Weise treffe ich immerhin selbst die Entscheidung.“
    Kath seufzte, als sie ihrer Schwester schließlich gegenüberstand und ihr Gesicht in beide Hände nahm. „Liebe fällt nicht einfach so jeden Tag vor deine Füße. Sie ist ein Geschenk, und zwar ein wertvolles. Und manchmal muss man darum kämpfen. Und ihr eine Chance geben.“
    „Er hat so viel durchgemacht.“ Maggies Stimme zitterte bei jedem Wort. „Und er ist nach Hause gekommen, um hier Frieden zu finden und eine Familie zu gründen, für die er sorgen kann.“ Sie stockte. „Kurz nach seiner Rückkehr hatte er ein Date nach dem anderen. Aber er wusste nicht, was er wollte, und er braucht die Richtige wie jeder andere auch. Vielleicht sogar ein bisschen nötiger, um all die furchtbaren Erinnerungen in seinem Kopf durch neue, schöne zu ersetzen.“
    „Er hat sie schon gefunden. Du bist die Richtige für ihn. Jeder kann das sehen.“
    Wieder schüttelte Maggie stur den Kopf. „Nein, Kath, das bin ich nicht, weil ich ihm nicht geben kann, was er braucht.“
    „Das weißt du nicht, Maggie. Schau mich an, ich habe die Hoffnung auch nicht aufgegeben. Michael ist immer bei mir, wir werden es weiter versuchen, und wenn es am Ende auch mit ärztlicher Unterstützung nicht klappt, dann werden wir ein Kind adoptieren. Es gibt viele Kinder, die keine Familie haben und eine brauchen.“
    „Ich weiß das alles. Aber ich möchte Sean die Chance auf ein Kind geben, das genauso aussieht wie er, mit diesen verdammten dunklen Augen und seinem komischen schiefen Lächeln. Und das kann er nur haben, wenn er eine andere Frau dazu findet.“
    „Ich glaube, du machst einen großen Fehler.“
    „Aber es ist immer noch meine Entscheidung.“ Maggie zog sich in sich zurück, um sich auf die innere Stärke zu besinnen, die ihr schon seit geraumer Zeit half, jeden Tag durchzustehen. Auch wenn sie damit einen Teil ihres Herzens auf stumm schaltete. Doch sie musste es tun. Für ihn. Gerade weil sie ihn so sehr liebte.
    Sie atmete tief durch. „Versprich mir, dass du ihm nichts erzählst.“
    „Das kann ich dir nicht versprechen“, sagte Kath tonlos.
    „Das musst du“, bat Maggie mit fester Stimme. „Ich meine es ernst. Wenn du es tust, werde ich dir das niemals verzeihen. Du bist meine Schwester, Kath.“
    Tausend Gedanken gingen Kath auf einmal durch den Kopf. Sie wusste aus eigener Erfahrung, was Maggie gerade durchmachte, und konnte ihre Gedanken nachvollziehen. Auch sie hatte jede Möglichkeit in Erwägung gezogen, alles versucht, und wollte stets die richtigen Entscheidungen für sich und alle Beteiligten treffen. Maggie versuchte auf ihre Weise, mit der Situation umzugehen. Das musste man ihr zugestehen, auch wenn Kath ihre Vorgehensweise nicht für richtig hielt.
    Maggie drückte ihre Hand. „Bitte Kath, ich will dich nicht anflehen müssen.“
    Schließlich siegte die Loyalität ihrer Schwester gegenüber.
    „Ich verspreche es.“
    Dankbar umarmte Maggie sie. „Das werde ich dir niemals vergessen.“

11. KAPITEL
    „Hallo!“ Sean ging Kath entgegen, die am Eingang des Hauses stand. „Kommst du Maggie besuchen?“
    „Nein, mit der habe ich mich gestern getroffen. Wir hatten ein langes Gespräch.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Ach wirklich?“
    „Ja, und jetzt müssen wir uns unterhalten.“
    „Hat sie über mich gesprochen?“
    „Dazu kann ich nichts sagen.“
    „Dann verstehe ich nicht, worüber wir reden sollten.“
    Kath blieb stehen, während er seinen Schlüssel hervorholte, den Karton mit Lebensmitteln von einem Arm auf den anderen balancierte und sich an ihr vorbeischob.
    „Ich täusche mich doch nicht, was euch beide betrifft?“
    Sean wartete einen Moment. „Wie meinst du das,

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