Julia Extra 260
wirst sie gut behandeln, versprochen?“
„Mein ganzes Leben lang“, versprach er. „Und auch noch danach.“
„Sehr gut!“, wiederholte sie und blinzelte heftig. „Oh verflixt, ich muss weinen!“
Schweigend reichte ihr Ehemann ihr ein großes Seidentaschentuch mit Monogramm.
„Wir erregen die Aufmerksamkeit der örtlichen Paparazzi“, stellte er lakonisch fest.
Und in der Tat versammelte sich eine kleine Menschenmenge um sie, und einige zückten bereits ihre Fotoapparate.
„Die in dem roten Kleid kenne ich aus dem Fernsehen“, sagte eine Frau großspurig, wenn auch völlig unzutreffend, zu einer anderen. „Sie spielt in einer dieser Serien am Nachmittag mit.“
„Besser, du heiratest ihn schnell, sonst setzen die Wehen ein, bevor er dir den Ring an den Finger gesteckt hat“, rief eine dritte Frau Vanessa gut gelaunt zu.
„Bitte lächeln – Pressefoto – ‚Teymouth Times‘“, ertönte eine andere Stimme, und ein Blitzlicht flackerte auf.
Mit einem milden Lächeln drängte Leo seine Frau und das Brautpaar ins Rathaus.
„Wie zum Teufel habt ihr es herausgefunden?“, fragte Markos.
„Ganz ruhig, keiner Cousin“, erwiderte Leo. „Takis Schwesterist mit meinem Piloten verheiratet … du hattest also keine Chance, es geheim zu halten.“
„Seid ihr fertig?“, fragte Anna. „Dann könnten wir endlich mit der Hochzeit anfangen. Vanessa sollte in ihrem Zustand nicht so lange stehen.“
Sehr sanft und zärtlich küsste Markos die Braut. „Bereit?“, fragte er.
Pures Glück schimmerte in ihren Augen, als sie nickte.
„Dann los.“ Markos strahlte und ergriff ihre Hand. „Möge die beste Hochzeit der Welt beginnen.“
„Die zweitbeste“, warf Leo ein und nahm die Hand seiner Frau. Gemeinsam folgten sie Markos und Vanessa in das Zimmer des Standesbeamten.
Draußen auf dem Bürgersteig wartete der Reporter der „Teymouth Times“ geduldig. Gerade hatte er einen Angestellten des Rathauses nach den Namen des Hochzeitspaares gefragt, und nach einem Anruf in der Redaktion und einer kurzen Recherche zum Stichwort „Makarios“ wusste er, dass er auf eine Goldader gestoßen war. Ein temperamentvolles Model, eine wunderschöne rothaarige Braut kurz vor der Niederkunft und nicht einer, sondern gleich zwei attraktive griechische Multimillionäre – ganz zu schweigen von dem roten Luxussportwagen auf dem Seitenstreifen und dem Helikopter auf der Wiese im Park … Oh ja, die Titelseite gehörte definitiv ihm.
Ganz zu schweigen von dem Vermögen, das ihm alle Klatschzeitungen für die Rechte an den Fotos bezahlen würden …
Mit einem glücklichen Seufzen kontrollierte er noch einmal das Objektiv seiner Kamera.
Drinnen, ohne etwas von dem zukünftigen Ruhm des Fotografen zu ahnen, legten in einem stillen sonnendurchfluteten Zimmer zwei Menschen ihr Ehegelübde ab. Sich zu lieben und zu ehren und einander das glücklichste Leben auf der Welt zu schenken – einander und ihrem Kind, das darauf wartete, geboren zu werden.
– ENDE –
Miranda Lee
Sehnsucht nach deinen Küssen
W ie kann ein einziger Blick solch brennendes Verlangen auslösen? Jason hat nur für einen kurzen Moment in Leahs Augen gesehen – und schon begehrt er sie, wie er noch keine Frau zuvor begehrt hat. Doch leider scheint seine schöne neue Rezeptionistin sich weder von seinem verführerischen Charme noch von seiner Macht und seinem Reichtum beeindrucken zu lassen, denn sie weist ihn eiskalt ab. Eine völlig neue Erfahrung für Jason, die seinen Eroberungswillen nur umso mehr weckt. Doch Vorsicht: Leah ist keine Frau für eine Nacht!
1. KAPITEL
Leah schwamm so lange, bis sie die vollen zwanzig Bahnen absolviert hatte.
Zufrieden mit ihrer Leistung kraulte sie zum Beckenrand hinüber und griff nach den Stangen der Leiter. Während sie sich langsam aus dem Wasser zog, fiel ihr Blick auf ihren linken Oberschenkel und das raue Narbengewebe.
Sie schaute nicht fort, so wie sie es sonst zumeist tat. Stattdessen zwang sie sich dazu, die Narben im hellen Morgenlicht zu begutachten.
In den vergangenen zwei Jahren waren sie deutlich blasser geworden, aber sie würden niemals ganz verschwinden, und das musste sie wohl endlich akzeptieren. Rasch stieg sie aus dem Swimmingpool und wickelte sich in ein Handtuch.
Leah seufzte. Sie wünschte, ihr entstelltes Bein würde ihr nicht derart viel ausmachen. Es schien geradezu pathetisch, sich über ein paar dumme Narben aufzuregen, wo doch der Autounfall, den sie verursacht hatte,
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