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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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diese den Teller genau vor ihr abstellte.
    Leah war insgeheim froh, dass sie dieses Frühstück nur einmal die Woche essen musste, ansonsten würde sie mittlerweile aussehen wie ein Pfannkuchen.
    „Sehen Sie bloß zu, dass Sie alles aufessen“, erwiderte Mrs. B. mit einem scharfen Blick auf Leah. „Sie werden viel zu dünn, Missie.“
    „So abgemagert wirst du nie einen anderen Ehemann finden“, stimmte ihr Vater zu.
    Leah hätte anführen können, dass sie jede Woche mehrere Verabredungen ausschlug. Doch stattdessen lächelte sie süßlich und machte sich über das Essen her, bis Mrs. B. befriedigt den Raum verließ. Dann legte sie Messer und Gabel beiseite und blickte ihren Vater direkt an.
    „Ich habe nicht vor, noch einmal zu heiraten, Daddy.“
    „Was? Warum nicht?“
    „Du weißt, warum.“
    „Nicht jeder Mann ist so schwach wie Carl“, meinte er grimmig. „Du bist eine schöne junge Frau, Leah. Du solltest einen Ehemann haben. Und Kinder.“
    „Ich möchte nicht weiter darüber reden, Daddy. Ich will einfach nur, dass du meine Einstellung dazu kennst und ich mir nicht wieder solche Kommentare anhören muss.“
    „Du wirst deine Meinung ändern“, entgegnete er. „Irgendwann wirst du den richtigen Mann treffen, dich verlieben, und damit hat sich die Sache. Die Natur setzt sich immer durch. Du wirst noch an meine Worte denken.“
    Leah unterdrückte ein Seufzen. Sie liebte ihren Vater von ganzem Herzen, aber in den vergangenen zwei Jahren hatte sie feststellen müssen, dass er unheimlich bevormundend sein konnte. Er glaubte immer, dass er allein wusste, was für den anderen das Beste war.
    „Können wir bitte über etwas anderes reden?“, sagte sie und griff mit den Fingern nach einem Stück knusprigem Bacon und biss herzhaft hinein. „Du wolltest etwas mit mir besprechen?“, fragte sie zwischen zwei Bissen. „Ich glaube nicht, dass es etwas mit einer neuerlichen Heirat von mir zu tun hat. Es klang eher, als ginge es um Geld. Was mich an etwas anderes erinnert. Bitte sage mir nicht wieder, was ich mit dem Geld aus dem Treuhandfonds machen kann und was nicht. Es ist mein Geld, und ich kann damit tun und lassen, was ich will. Mum hat keine Bedingungen an das Erbe geknüpft. Wenn ich alles spenden will, kann ich das tun. Nicht, dass ich es täte. Noch nicht. Im Moment muss ich jeden Monat etwas zurückhalten, um über die Runden zu kommen.“
    „Das wundert mich überhaupt nicht“, meinte ihr Vater. „Wenn ich mich recht entsinne, so zahlen sie dir dort einen wahren Hungerlohn.“
    „Die Frauen in der Fabrik bekommen noch weniger“, versetzteLeah. „Und einige von ihnen müssen damit eine ganze Familie durchbringen. Mein Ziel ist es, mich allein über mein Gehalt zu finanzieren. Es wird mir guttun, wenn ich mal sehe, wie die weniger Privilegierten leben. Also, worüber wolltest du nun mit mir reden?“, fragte sie und biss erneut in ihren Bacon.
    „Iss zuerst dein Frühstück. Wie ich sehe, schmeckt es dir. Wir können gleich beim Kaffee reden.“
    Nachdem Leah ihren Teller leer gegessen hatte, blickte sie ihren Vater neugierig an. „Nun?“, hakte sie nach und griff nach ihrer Kaffeetasse. „Raus mit der Sprache.“
    „Was weißt du über die Übernahme von Beville Holdings?“
    „Was? Du meinst, es ist beschlossene Sache?“, fragte sie alarmiert. Bislang hatte es nur Gerüchte über eine mögliche Übernahme gegeben. Aber viele von Leahs Kollegen waren ernsthaft beunruhigt.
    „Ja, es ist ein Fakt“, bestätigte ihr Vater. „Im Wirtschaftsteil der Sonntagszeitung gibt es einen Artikel darüber. Inklusive einem Foto deines neuen Chefs, Jason Pollack.“
    „Jason Pollack“, wiederholte sie, doch der Name sagte ihr nichts. „Nie von ihm gehört.“ Leah mochte die Arbeitswelt zwar erst spät in ihrem Leben entdeckt haben, aber sie war mit Dinner-Konversationen groß geworden, in denen es um die großen Drahtzieher der Geschäftswelt ging, deren Gesichter und Namen nur allzu häufig in den Zeitungen abgedruckt wurden.
    „Das haben bislang auch nur wenige“, gab ihr Vater zurück. „Er meidet die Medien.“
    „Zeig her“, sagte sie, woraufhin er ihr den Artikel reichte.
    „Großer Gott!“, rief Leah aus, die erwartet hatte, das Foto eines wesentlich älteren Mannes zu sehen. Und um einiges dickeren.
    Übernahmespezialisten waren eher selten so jung. Oder so schlank.
    Oder so attraktiv.
    Irgendetwas in ihrem Inneren verkrampfte sich, als sie Jason Pollack betrachtete. Er

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