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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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und Mann genossen …
    Ihr Mund wurde jäh staubtrocken. Sie raffte zusammen, was von ihrer angeblichen Gleichgültigkeit zusammenzuraffen war. „Heißt das, du benötigst meine Dienste heute Abend nicht?“
    Er drehte sich zu ihr um, seine Miene völlig ausdruckslos. „Ich schicke dir dein Dinner hoch. Mach es dir ruhig bequem. Ich gehe noch aus.“
    „Wohin?“ Die Frage war heraus, bevor sie sich zurückhalten konnte. Erbärmlich, aber sie klang wie eine eifersüchtige Ehefrau.
    An der Tür hielt er nur kurz inne. „Du brauchst nicht auf mich zu warten“, sagte er, dann war er verschwunden.
    Bis zwei Uhr morgens wanderte Emilio ziellos durch Sydney, entschlossen, erst dann in die Suite zurückzukehren, wenn Gisele längst schlief. Sein Körper hatte gierig danach verlangt, das zu nehmen, was sie ihm so trotzig anbot, doch er würde nichts tun, was sie nur noch mehr gegen ihn aufbrachte. Er konnte warten. Warten, bis sie aus freien Stücken zu ihm kam. Denn er war sicher, dass sie kommen würde. Sie war verbittert und wütend, doch sie würde darüber hinwegkommen. Die Zeit heilte alle Wunden, und ein Monat war eine lange Zeit. Genug Zeit, um Gisele erkennen zu lassen, dass das, was sie einst gehabt hatten, wieder aufleben konnte.
    Das Dinner, das er hinaufgeschickt hatte, war kaum angerührt, das Weinglas noch immer randvoll. Vielleicht hatten die Kopfschmerzen ihr den Appetit genommen, aber er vermutete eher, dass sie ihm etwas beweisen wollte.
    Er bewunderte sie dafür. Nicht viele Leute wagten es, sich ihm entgegenzustellen. In den dunklen Seitenstraßen Roms hatte er gelernt, wie man andere einschüchterte, eine Erfahrung, die ihm in seinem Berufsleben oft zugutegekommen war. Die Leute diskutierten nicht mit ihm. Wenn er eine Anweisung gab, wurde sie befolgt. Die Frauen in seinem Leben – und davon hatte es viele gegeben – stritten sich nicht mit ihm, sondern hielten sich an seine Spielregeln. Gisele war damals nicht anders gewesen – die perfekte Begleiterin, die perfekte Gastgeberin, die perfekte Frau für ihn.
    Er stellte sich ans Fenster und sah mit gerunzelter Stirn über den Hafen hinaus. Manche würden wohl behaupten, er hätte nur nach einer Vorzeigefrau gesucht, doch das stimmte so nicht. Er war gern mit ihr zusammen gewesen, sie war eine angenehme Gesellschaft. Und ja, er hatte sich auch gern mit ihr gezeigt. Sie bewegte sich mit angeborener Eleganz, besaß eine natürliche Würde. Sie hätten schon den zweiten Hochzeitstag feiern können, vielleicht hätten sie ja schon Kinder gehabt … Sie hatten über Kinder gesprochen. Noch ein Grund, warum er Gisele hatte heiraten wollen: Sie hatte sich eine große Familie gewünscht …
    Licht flammte auf, er drehte sich um. Gisele stand in der Tür, eine Hand am Hals, die Augen aufgerissen.
    „Du hast mich zu Tode erschreckt! Warum hast du das Licht nicht eingeschaltet?“
    „Vielleicht ziehe ich ja das Dunkel vor.“ Er nickte mit dem Kopf zu dem gedeckten Tisch. „Du hast dein Dinner kaum angerührt.“
    „Vielleicht hatte ich ja keinen Hunger“, ahmte sie ihn nach.
    „Du solltest mehr essen. Du bist zu dünn.“
    „Und du solltest deine Meinung für dich behalten“, fauchte sie zurück.
    Er kam zu ihr. „Kannst du nicht schlafen?“
    Sie strich sich das Haar zurück und schaute ihn herausfordernd an. „Was interessiert dich das?“
    „Ich mache mir Sorgen um dich. Du siehst aus, als hättest du seit Monaten nicht mehr richtig geschlafen.“
    „Sorgen also, ja? Du hättest dir Sorgen um mich machen sollen, als du mich auf die Straße gesetzt hast.“
    Emilio biss sich auf die Zunge. Er wollte nichts sagen, was er hinterher bereuen würde. „Möchtest du vielleicht ein Glas warme Milch?“
    Sie lachte trocken auf. „Sicher, warum nicht. Mit einem Schuss Whisky. Am besten gleich einen doppelten. Das müsste mich umhauen.“
    Emilio gab Milch in eine große Tasse und stellte sie in die Mikrowelle. An die Anrichte gelehnt, musterte er Gisele. „Ich weiß aus Erfahrung, wie viel Stress es sein kann, sein eigenes Geschäft zu führen. Ich selbst habe viele schlaflose Nächte hinter mir.“
    Sie schürzte die Lippen. „Du hast wahrscheinlich genügend weibliche Ablenkung gefunden, um darüber hinwegzukommen.“
    „Nicht so viel, wie du zu denken scheinst.“
    „Nur zu deiner Information: Ich mache nicht bereitwillig die Beine breit wie eine deiner billigen Goldgräberinnen.“
    „Nein, billig bist du mit zwei Millionen ganz bestimmt

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