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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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haben hier so viele wunderbare Tiere“, schwärmte die Angestellte und öffnete die Tür zu den Zwingern. „Lassen Sie sich ruhig Zeit. Ich komme später nach.“
    Als die Tür hinter der Frau zufiel, begannen die Hunde wie wild zu bellen. Jeder schien die Aufmerksamkeit auf sich lenken zu wollen, und in allen Augen schimmerte Hoffnung.
    „Die würden alle gern mit uns nach Hause gehen“, bemerkte Finn. „Dann wären wir wie die beiden in dem Film ‚Hundertundein Dalmatiner‘.“
    Wir! Er hatte tatsächlich wir gesagt. War es vielleicht nur ein Versprecher? Las sie zu viel Bedeutung in ein einziges kleines Wort?
    „Ein Hund ist genug“, meinte sie und lachte.
    Sie gingen den Gang zwischen den Zwingern entlang, blieben ab und zu stehen und kraulten, so gut es durch den Maschendraht ging, die bemitleidenswerten Hunde, die darauf begeistert reagierten.
    Als sie den Raum zur Hälfte durchmessen hatten, blieben sie bei einem Zwinger stehen, in dem eine Retrieverhündin untergebracht war. Sie stand auf und kam zur Tür, voller Interesse und heftig mit dem Schwanz wedelnd.
    „Du armes Ding“, sagte Finn leise. „Du hasst es bestimmt, hier sein zu müssen.“
    Ellie schob die Hand durch den Maschendraht und streichelte das Tier, Finn tat dasselbe, und der Hund wirkte jetzt absolut glücklich.
    „Sie heißt Heidi“, informierte sie ihn, nachdem sie das Informationsblatt an der Tür gelesen hatte.
    „Ein hübscher Name für ein Hündin. Warum sie wohl hier ist?“
    Ellie studierte das Blatt weiter. „Der Besitzer ist zu alt, um sich noch um sie kümmern zu können. Wie traurig.“
    „Ja, die Arme versteht bestimmt nicht, warum sie hier ist.“
    „Als wäre sie im Niemandsland, wo sie darauf wartet, dass jemand sie nach Hause mitnimmt.“ Sie blickte dem Hund in die traurigen braunen Augen und dachte dabei an ein Paar dunkler Kinderaugen am anderen Ende der Welt.
    „Du meinst jetzt nicht nur den Hund, oder?“, fragte Finn einfühlsam.
    „Richtig.“
    „Erzähl mir von dem kleinen Mädchen in China“, forderte er sie sanft auf.
    „Interessiert dich das wirklich?“
    „Ja, das tut es.“
    Dass er nach ihr fragt, heißt nicht, dass er an ihrem Leben teilhaben möchte, sagte Ellie sich. Vielleicht wollte er ja nur Konversation machen.
    „Jiao ist zwei Jahre alt“, begann sie. „Ein sehr aufgewecktes Kind. Sie liest gern, das heißt, sie blättert die Seiten um und erfindet Wörter für das, was sie sieht. Ihre Lieblingstiere sind Enten. Sie hat eine Plüschente, die sie überallhin mitnimmt.“ Ellie lächelte versonnen. „Jiao hat wunderschöne, mandelförmige dunkle Augen und … Oh, ich schweife ab. Entschuldige, Finn.“
    „Nein, bitte erzähl mir mehr. Sie bedeutet dir viel, und ich möchte wissen warum. Wie hast du sie kennengelernt?“
    Prüfend sah sie ihm in die Augen und las ehrliches Interesse in seinem Blick, was Hoffnung in ihr aufkeimen ließ.
    „Vor einigen Jahren wurde ich zu einer Konferenz in China geschickt“, erzählte Ellie. „Auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt hat sich der Taxichauffeur verfahren, und wir landeten in einem Dorf im Umland. Da fing dann auch noch der Motor des Taxis an zu kochen, und wir mussten eine Pause einlegen. Ich bin in ein Teehaus gegangen.
    Sie blickte versonnen vor sich hin, und vor ihrem inneren Auge erschien die exotische Szenerie.
    „In dem Teehaus lernte ich Sun kennen, die dort als Kellnerin arbeitete. Sie konnte gut Englisch, und da sonst niemand da war, sind wir ins Gespräch gekommen. Zu der Konferenz in der Stadt bin ich nicht mehr gefahren, sondern die ganze Woche in dem Dorf geblieben.“
    „Und Sun ist Jiaos Mutter?“, erkundigte Finn sich.
    „Sie war es. Vor drei Monaten ist sie gestorben.“ Ihre Augen wurden feucht. „Sie war eine so wunderbare Frau und hätte ein langes glückliches Leben verdient. Aber das Schicksal wollte es anders.“
    Finn legte ihr die Hand auf die Schulter. „Oh, wie schrecklich traurig. Das tut mir so leid.“
    Ellie versuchte, die Tränen zu unterdrücken. „Deshalb braucht Jiao mich ja jetzt. Weißt du, ich habe Sun in den vergangenen Jahren mehrmals besucht und mich mit ihr wirklich angefreundet. Beim letzten Treffen sagte sie mir, dass sie an unheilbarem Krebs litt. Sie wollte, dass ich Jiao zu mir nehme, und wir haben die Adoption vorbereitet. Seit Suns Tod versuche ich, die Kleine zu mir zu holen.“
    „Das ist wirklich großherzig von dir.“
    „Es ist ein Risiko. Wer garantiert mir, dass Jiao

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