Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
Vom Netzwerk:
Mann sogar gesehen, aber geglaubt, er würde seine Freunde aufnehmen, die vor dem Schaufenster standen.
    Ihr Herz begann hart zu pochen, als sie die englische Zeitung herauszog und das gleiche Foto auf der Titelseite prangte. „Neuer Babysegen für den bekannten Architekten und seine australische Braut?“ lautete die schreiende Schlagzeile.
    Erst wurde ihr heiß, dann eiskalt. Sie begann zu beben, bekam keine Luft mehr. Ihr wurde schwindlig, als würde sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    „Tut mir leid, es hat etwas gedauert.“ Genau in diesem Moment kam Emilio ins Zimmer. „Ich wollte sichergehen, dass Daniela … Cara , was ist denn?“
    Gisele schleuderte ihm die Zeitung entgegen. „Ich kann das nicht. Ich kann nicht so leben!“
    Emilio warf einen kurzen Blick auf die Titelseite und legte die Zeitung gleichgültig ab. „Spekulation, mehr nicht. Du weißt doch, wie die Presse ist.“
    „Spekulation?“ Verärgert funkelte sie ihn an. „In meinen Augen ist das Nötigung!“
    „ Cara , niemand drängt oder nötigt dich, irgendetwas zu tun.“
    „Nicht?“ Unruhig marschierte sie im Zimmer auf und ab. „Und was ist mit deinem Gerede von einer Familiengründung?“
    „Ja, ich wünsche mir eine Familie, das habe ich immer gesagt. Aber wir lassen es langsam angehen, nehmen uns Zeit, bis du dich an die Vorstellung gewöhnst und …“
    „Hör auf damit!“ Sie presste die Hände auf die Ohren. „Sag mir nicht, ich muss mich an die Vorstellung gewöhnen, noch ein Kind zu bekommen. Ich will es nicht hören.“
    „Gisele, du reagierst über …“
    „Und sage mir nicht, dass ich überreagiere!“ Sie kam einem hysterischen Anfall gefährlich nahe. Das Gefühl kannte sie; unter keinen Umständen wollte sie das noch einmal durchmachen. „Ich habe doch gesehen, wie du den Teddybären in die Hand genommen und angestarrt hast!“
    Emilio wusste nicht, wovon sie sprach. „Was meinst du?“
    „Der Teddy mit dem pinken Tutu … in dem Kaufhaus, in dem wir waren. Ich hab’s gesehen, Emilio.“ Ihr Herz hämmerte, als wollte es ihr aus der Brust springen. „Ich hab’s in deinen Augen ablesen können, wie sehr du dir ein Kind wünschst.“
    „Cara“ , setzte er beruhigend an, „lass uns ein andermal darüber reden. Du bist aufgeregt, der Artikel war ein Schock für dich. In ein paar Tagen, wenn du dich wieder beruhigt hast, wirst du anders darüber denken.“
    „Ich werde nicht anders darüber denken“, fuhr sie auf. „Ich werde nie anders darüber denken! Das wirst du einfach akzeptieren müssen.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Gisele, ich möchte lieber nicht darüber sprechen, wenn du in diesem Zustand bist.“
    „Ich bin in keinem Zustand!“ Inzwischen schrie sie. „Ich kann nicht, Emilio. Und ich werde nicht! Ich lasse mich nicht von Spekulationen und Überredungskünsten zu etwas drängen, das ich nicht schaffe.“ Sie blieb abrupt stehen, holte tief Luft. „Ich will nach Hause.“
    Emilio rührte sich nicht, nur der Muskel in seinem Gesicht zuckte weiter. „Es steht dir jederzeit frei, zu gehen, wann immer du willst. Ich halte dich nicht mit Gewalt fest.“
    Gisele fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ihr Herz tat einen Extraschlag, der wie das laute Dröhnen einer Kirchenglocke durch ihren ganzen Körper fuhr. „Was hast du gesagt?“
    „Wenn du gehen willst, dann geh. Marietta wird für dich packen, während ich dein Ticket buche.“
    „Aber … was ist mit dem Rest des Monats?“, stammelte sie. „Und mit dem Geld?“
    „Du hast dir jeden Cent verdient.“ Er verzog leicht die Lippen. „Du schuldest mir nichts.“
    Gisele traute ihren Ohren nicht. Er ließ sie ohne einen einzigen Einwand gehen? Alles, was sie in den letzten beiden Wochen miteinander erlebt hatten, war also nicht mehr als ein Businessdeal gewesen?
    Was war mit dem, das sie gestern miteinander geteilt hatten? Das, was er mit ihr geteilt hatte?
    Er hatte ihr Einblick in die Hölle seiner Kindheit gewährt. Bedeutete das nicht, dass ihm an ihr lag? Und dann ließ er sie so einfach ziehen? „Ich verstehe nicht …“ Sie war fassungslos. Warum sagte er nicht, dass sie bleiben sollte? War es möglich, dass er ihr nicht vergeben konnte, weil sie ihm nichts von dem Baby erzählt hatte? Hatte der gestrige Abend ihm das klargemacht, weil er seinen Vater nie kennengelernt hatte? Oder wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben, weil ihm dann immer vor Augen stehen würde, welches Leid sie beide ertragen

Weitere Kostenlose Bücher