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Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
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Sekunden, bevor sich Kyle wieder aufrichtete.
    „Gute Nacht, Piper.“
    „Gute Nacht“, stieß sie hervor. Nach ein paar vergeblichen Versuchen gelang es ihr, ihren Wagen aufzuschließen. Sie öffnete die Tür und ließ sich hinter das Steuer fallen. Zitternd ließ sie den Motor an und fuhr davon, doch sein Geschmack hielt sich wie feiner Brandy noch lange auf ihren Lippen.

7. KAPITEL
    Piper stand in ihrem Schlafzimmer im elterlichen Ranchhaus und betrachtete ihr Bild im Spiegel des Ankleidetisches. Sie trug ein cremefarbenes Mutterschaftskostüm, das ihre Mutter zusammen mit ihr ausgesucht hatte. Ihr schulterlanges, braunes Haar hatte sie im Nacken zu einem schlichten Knoten geschlungen.
    Es war ihr Hochzeitstag. Sie hätte eigentlich begeistert sein müssen, doch stattdessen sah sie blass und angespannt aus. Mehrmals während der letzten Woche hatte sie sich bei dem Gedanken ertappt, dass sie im Begriff war, vielleicht den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. War es fair, eine Ehe ohne Liebe einzugehen? Vielleicht war sie auch gar nicht für die Mutterrolle geschaffen.
    Während sich mit April eine dicke Freundschaft entwickelt hatte, hatte sie immer noch keine Ahnung, wie sie mit dem Neugeborenen umzugehen hatte. Zweifel und Ängste verunsicherten sie. Manchmal glaubte sie schon, dass sie das Angebot der Hunters hätte annehmen sollen.
    Aber das war keine wirkliche Alternative. Sie würde ihr Baby nicht weggeben. Weder in die Hände der Hunters noch an andere Menschen. Sie war wahrscheinlich auch nicht die erste Frau, die sich angesichts eines Babys hilflos und schlecht vorbereitet fühlte.
    Beim Gedanken an die Geburt stöhnte Piper jedoch wieder leise auf. Jeder Tag brachte sie näher an diese Unvermeidlichkeit heran. Ein Klopfen an der Tür lenkte sie glücklicherweise ab.
    „Hallo, Kleines. Wir sind es nur.“ Spencer und Marsh streckten die Köpfe ins Zimmer. „Wir wollten nach dir schauen.“
    Beim Anblick ihrer Brüder wurde Piper warm ums Herz. „Ich bin froh, dass ihr Jungs vorbeischaut. Ich könnte Gesellschaft gebrauchen.“
    Spencer und Marsh sahen schick aus. Spencer trug einen Smoking mit einer pinkfarbenen Rose im Knopfloch. Ihr jüngerer Bruder hatte einen eleganten, maßgeschneiderten dunkelgrauen Anzug an.
    Sie kamen herein, und Spencer umarmte seine kleine Schwester brüderlich. Piper hielt ihn eine Weile fest, während ihr Tränen in die Augen traten.
    „Jetzt bin ich dran“, neckte Marsh. Spencer trat zurück.
    Sie blinzelte, dann umarmte sie Marsh. Schließlich wandte sie sich schniefend ab. „Bringt mich nicht zum Weinen!“ Sie nahm sich ein Tuch und wischte sich die Augen ab. „Ihr wollt doch keine Braut mit rotgeweinten Augen und roter Nase sehen, oder?“
    Spencer lächelte. „Diese Saison ist der Rudolf-Rotnasen-Look Mode, wusstest du das nicht?“
    Piper musste lachen. Die Spannung ließ etwas nach.
    „Sind alle da?“, fragte sie. Es war schon kurz vor zwei Uhr. Reverend Cooper war bereits vor ungefähr einer halben Stunde angekommen.
    „Jeder, bis auf den Bräutigam“, erwiderte Marsh.
    Piper verging das Lachen. Sie wurde wieder unruhig. Kyle hatte es sich sicher anders überlegt.
    „Das ist aber in Ordnung“, versicherte ihr Spencer. „Er hat angerufen, dass er auf dem Weg ist. Er hatte etwas Probleme mit seinem Wagen, das ist alles.“
    Erleichtert atmete sie auf.
    „Ich hatte gehofft, dass er früher ankommt, damit ich ihm ein paar alte Stiefel und Dosen an die Stoßstange hängen kann“, sagte Marsh.
    Spencer ergriff Pipers Hand. „Marsh und ich waren die letzte Woche ziemlich beschäftigt. Wir hatten nicht richtig Gelegenheit, mit dir zu sprechen.“
    „Ja, es war alles etwas hektisch“, gab Piper zu.
    „Als ältere Brüder sind wir deine Beschützer“, sagte Marsh. „Doch es ist so schnell gegangen, dass wir uns jetzt nur noch versichern können, ob du aus den richtigen Gründen heiratest.“
    „Versteh uns nicht falsch. Wir mögen Kyle“, versicherte ihr Spencer eilig. „Er ist ein toller Kerl … aber …“
    „Ihr müsst euch keine Sorgen machen, dass ich ihn nur aus einer Enttäuschung heraus heirate.“ Piper versuchte, sich aus Spencers Griff zu befreien, doch er hielt sie fest. Sie erwiderte seinen Blick, in dem sich Liebe und Sorge ausdrückten. Auch Marsh sah sie mit demselben liebend-besorgten Gesichtsausdruck an.
    Sie lächelte ihre Brüder an. „Ich weiß eure Sorge zu schätzen, aber es ist alles in Ordnung.“ Sie hoffte, dass

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