Julia Extra Band 0193
ihr beide euch ausgerechnet für New York entschieden? Piper, du musst doch schon hundert Mal dort gewesen sein.“
„Ach … nun“, Piper zögerte mit der Antwort.
„Das war mein Wunsch“, sagte der hinzutretende Kyle leichthin, um sie zu retten. „Ich wollte immer schon mal den Big Apple sehen.“
Piper wurde rot bei dem Gedanken, dass die Reise nach New York mit Flitterwochen nichts zu tun hatte.
„Hat Dr. Adamson dir den Flug überhaupt erlaubt?“, fragte Kate nachdenklich.
„Ich habe ihn nicht gefragt“, erwiderte Piper und unterdrückte dabei ein Gähnen.
„Ach, ich hatte immer gedacht, dass man bei einer so weit fortgeschrittenen Schwangerschaft nicht mehr fliegen sollte. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Fluggesellschaft dich nicht mitfliegen lässt, sobald man dort auf deine Schwangerschaft aufmerksam wird.“
Kyle warf Piper einen Blick zu. Doch bevor das Thema weiter erörtert werden konnte, kamen April und Sabrina auf sie zugelaufen.
Zwanzig Minuten später unterdrückte Piper erneut ein Gähnen, als sich Kyle neben sie setzte. „Es ist Zeit, dass ich dich nach Hause bringe.“
Bei diesen Worten wurde Piper kuschelig warm. Sie sah Kyle in die Augen. Ihr Herz setzte ein paar Sekunden lang aus. „Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du das alles auf dich genommen hast.“
Seine Augen verdunkelten sich und glitzerten stählern. An seiner Wange zuckte ein Nerv. „Ich versuche immer, mein Wort zu halten.“
Ihre Mutter trat zu ihnen.
„Schatz, ich habe eben Sabrina und April zugehört, die auf der Treppe geflüstert haben. Sie warten draußen, dass ihr heimfahrt. Spencer hat jeder eine Tüte Konfetti gegeben. Sie haben bereits die Hälfte in der Halle verteilt.“
Piper lachte leise und lächelte Kyle an. „Wir gehen lieber, bevor sie kein Konfetti mehr zum Werfen haben.“
Kyle zog Piper aus dem Sessel hoch. Er hielt sie fest im Arm und räusperte sich, bis alle hersahen.
„Es wird Zeit, dass ich meine Frau nach Hause bringe“, sagte er. „Aber vorher möchten wir uns noch bei euch allen bedanken. Ihr habt uns allen einen besonderen Tag beschert, danke.“
„Vergiss deinen Brautstrauß nicht“, sagte Pipers Mutter und reichte ihr die Blumen, nachdem sie sich von allen verabschiedet hatten.
Als sie auf die Veranda kamen, warfen Sabrina und April ganze Hände voll mit Konfetti auf das Brautpaar. Kyle zog April schnell in seine Arme, die die Situation ausnutzte und ihrem Daddy eine ganze Ladung Konfetti auf den Kopf rieseln ließ.
„Ich habe dich erwischt, Daddy“, sagte April glücklich.
„Ja, das hast du“, erwiderte er lächelnd. „Piper und ich gehen jetzt. Dir wünsche ich viel Spaß mit Sabrina.“ Er küsste sie. „Ich liebe dich, mein Zwerg.“
„Ich liebe dich auch, Daddy.“ April küsste ihren Vater. Dann wandte sie sich an Piper. „Ich bin froh, dass du meine neue Mami bist.“ Sie beugte sich vor, um Piper zu küssen.
Piper spürte vor Rührung einen Kloß im Hals, und in ihren Augen standen plötzlich die Tränen. „Und ich bin so froh, dass du meine neue Tochter bist“, brachte sie gerade noch mit brüchiger Stimme hervor.
Kyle setzte seine Tochter ab, dann fasste er Piper um die Hüften und führte sie die Treppe hinab.
Als sie im Wagen saßen, konnte Piper durch die Tränen hindurch ihre versammelte Familie auf der Veranda stehen sehen. Alle winkten ihnen nach.
Kyle ließ den Motor an und hupte ein paarmal, bevor er die Einfahrt hinabfuhr. Keiner sprach für eine ganze Weile. Piper schüttelte das Konfetti aus ihren Haaren, dann sah sie verstohlen zu dem Mann neben sich hinüber. In seinem Haar hing immer noch das Konfetti. Er sah aber damit nur umso anziehender aus.
Unter gesenkten Wimpern beobachtete sie ihren neuen Ehemann. Mit einem Lächeln bemerkte sie, dass er seine Krawatte und den obersten Hemdknopf bereits geöffnet hatte.
Er wirkte entspannt und sah ziemlich gut aus. Als sie im Geist die letzten Stunden noch einmal an sich vorüberziehen ließ, klopfte ihr Herz. Kyle Masters war nun ihr Ehemann. In guten und in schlechten Zeiten.
Während der Hochzeitszeremonie und den ganzen Nachmittag über war Kyle höflich und aufmerksam gewesen. Er war der perfekte Gentleman. Jede Frau wäre stolz darauf, ihn zum Ehemann zu haben.
Doch wie die Hochzeit selbst, war das alles nicht wirklich. Er hatte diese Rolle nur für ihre Familie gespielt.
Piper musste an Elise denken. Ob Kyle heute wohl an sie gedacht hatte? Sie fragte
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