Julia Extra Band 0193
es überzeugend genug klang. „Ja, es kam etwas plötzlich, aber ich heirate Kyle nicht aus Enttäuschung. Wir beide wollen es, wirklich.“
Spencer drückte ihre Hand und lächelte, bevor er sie noch einmal in seine Arme zog. Marsh drängte seinen Bruder zur Seite und umarmte Piper ebenfalls noch einmal fest.
„Wir wollten das nur sicherstellen“, sagte Marsh. „Wenn du und Kyle so glücklich seid wie ich mit Kate …“
„… und Maura und ich, dann ist euer jetziger Schritt der richtige“, beendete Spencer den angefangenen Satz.
Marsh gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Habe ich dir gesagt, dass du eine wunderschöne rotnasige Braut bist?“
Piper schlug scherzhaft nach ihm, aber er wich dem Schlag aus. „Tausend Dank.“ Sie sah noch einmal nervös in den Spiegel.
Es klopfte erneut an der Tür. Als sich die drei umdrehten, stand ihr Vater in der Tür. Er trug einen dreiteiligen dunklen Anzug mit einer pinkfarbenen Rose am Revers. „Ihr drei streitet jetzt doch wohl hoffentlich nicht.“
„Die beiden haben sich nur in ihrer Rolle als große Brüder aufgespielt“, sagte Piper, als ihre Brüder zur Tür hinausgingen.
Elliot Diamond küsste seine Tochter. „Bist du bereit, meine Liebe?“
Piper lächelte. Ganz bewusst achtete sie nicht auf die Schmetterlinge, die in ihrem Bauch herumflatterten. „Bereiter kann ich nicht sein.“ Mit dem Brautstrauß aus pinkfarbenen Wildrosen und Schleierkraut in der Hand ergriff sie den Arm, den ihr Vater ihr anbot.
Kyle stand im Erkerfenster des Wohnzimmers auf der Diamond Ranch und trat von einem Bein auf das andere. Spencer lächelte ihm zu und wies in Richtung Tür.
Kyle wandte sich um. Er sah seine Tochter in dem hübschen pinkweißen Kleid als Blumenmädchen. Sie trug ein kleines Körbchen mit pinkfarbenen Wildrosen. Sie lächelte mit fröhlich glänzenden Augen. Sie sah aus wie eine Prinzessin aus dem Märchen.
Kyle lächelte, da ihn Liebe und Stolz erfassten. Eine Bewegung hinter April zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Es war Piper, die an der Hand ihres Vaters die Treppe herabkam.
Sein ganzer Körper spannte sich bei ihrem Anblick an. Sie trug ein modisches cremefarbenes Kostüm und einen Brautstrauß aus Rosenknospen. Sie sah atemberaubend aus.
Er hatte sie immer für eine der schönsten Frauen gehalten, die er kannte. Doch die Schwangerschaft umgab sie mit einem Glühen, das seltsam erotisierend auf ihn wirkte. So sehr begehrte er sie in diesem Moment.
Noch vor einer Stunde hatte er ernsthaft Zweifel daran gehabt, ob er wirklich diese Ehe eingehen sollte. Er war von Natur aus nicht besonders impulsiv. Und eine so wichtige Entscheidung für sein Leben hatte er noch nie ohne gründliche Überlegung getroffen.
Dass er ihren überraschenden Antrag so spontan angenommen hatte, passte überhaupt nicht zu seinem Charakter. Es war nur der Gedanke gewesen, dass Piper jemand anderen heiraten würde, der sein dramatisches Umschwenken bewirkt hatte.
Während der letzten Woche hatte er nicht oft an die Hochzeit gedacht. Alle Vorbereitungen hatte er Piper überlassen. Es war ihm unpassend erschienen, denselben Anzug zu tragen, den er bei der Hochzeit mit Elise getragen hatte. Daher war er erleichtert, als Spencer, der ihr Trauzeuge war, auch für ihn einen Smoking besorgt hatte.
Als er im Schlafzimmer die elegante Garderobe gemustert hatte, hätte er am liebsten all die Finesse ignoriert und stattdessen Jeans und T-Shirt angezogen.
Er hatte sein Spiegelbild im Smoking angestarrt und sich Grimassen geschnitten. Der Hemdkragen war eine Spur zu eng, und es kostete ihn alle Mühe, den Krawattenknoten zu binden.
Obwohl ihm das Jackett wie auf den Leib geschneidert saß, kam er sich wie in einer Zwangsjacke vor. Wenn seine Tante nicht vorbeigekommen wäre und ihn mitgenommen hätte, hätte er vielleicht doch noch Jeans, T-Shirt und Jeansjacke angezogen.
Er fragte sich, wieso um alles auf der Welt er in diese Hochzeit eingewilligt hatte. Sosehr er Pipers Familie schätzte und mochte, so sehr hatte er sie immer als Teil einer reichen Elite betrachtet, die sich als etwas Besseres vorkam. Dass das nicht seine Kategorie war, war ihm klar.
Piper und er hatten einen völlig unterschiedlichen Lebensstil und familiären Hintergrund. Er hatte sich lange jeden Dime hart erarbeitet. Um seinen beruflichen Traum zu verwirklichen und Tierarzt zu werden, hatte er sich tief verschulden müssen. Es hatte Jahre gedauert, bis er die Schulden wieder abgezahlt hatte. Selbst
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