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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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seinen Sohn, der sogleich daranging, mit herumliegenden kleinen Steinen eine Burg zu bauen; gleichzeitig schaute Josh in den Außenrückspiegel seines Geländewagens, wodurch er auf dem Laufenden gehalten wurde, welche Verdrehungen und Verrenkungen Flora auf dem Rücksitz ihres Kleinwagens vollzog.
    Jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt, Skrupel zu haben wegen der möglichen Gemeinheit eines solchen Verhaltens und der Frage, ob es gar etwas mit Voyeurismus zu tun hatte. Den Luxus von Skrupeln konnte er sich nicht leisten, wenn er an seinem Racheplan festhalten wollte und er Flora Graham bezahlen lassen wollte für begangenes Unrecht. Er wollte David Graham dort treffen, wo es ihn am meisten schmerzte, und das war nun einmal seine Tochter, die er liebte und geradezu anhimmelte. Von dem Moment an, als Josh das Interview gesehen hatte, das die beiden gemeinsam gegeben hatten, wusste er, dass sie die richtige Zielscheibe war, um den Mann zu treffen und ihn büßen zu lassen. Und was seine Tochter selbst betraf – sie hatte nicht im Geringsten einräumen wollen, dass ihr Vater etwas auf dem Kerbholz hatte. Wann immer Josh sich daran erinnern musste, wieso er das tat, was er gerade tat, dann rief er sich das Bild von Bridies süßem, lachendem Gesicht ins Bewusstsein – was ihm nur aktuell schlecht gelingen wollte, da er reichlich abgelenkt wurde durch das, was sich da gerade in dem Kleinwagen abspielte.
    Hätte ein Rast suchender Autofahrer gerade auf diesem Seitenstreifen gehalten, so hätte er nichts von Floras Unterwäsche gesehen – sie trug nämlich keine –, zumindest nicht oberhalb der Taille, dem Bereich, der für Josh sichtbar war. Ihre Brüste waren eher klein, doch spitz und hochstehend. Sie hüpften beträchtlich, als Flora sich streckte und ein dünnes Polohemd aus Kaschmir über den Kopf zog. Mit einem gedämpften Fluch über sich selbst zwang Josh sich jetzt dazu, wegzuschauen.
    Doch was wollte er da wem vormachen? Dies hier hatte nichts mit Rache zu tun; es war wirklich der reine Voyeurismus. Das war nicht rechtens so – dann aber wiederum auch nicht so schlimm, da er ihr momentan nichts weiter antun wollte als einfach nur hinschauen!
    Er hörte ihre Schritte auf dem harten Straßenpflaster, drehte sich aber nicht um, sondern sah Liam dabei zu, wie er sich ein besonders schönes Stöckchen suchte und dann den Turm von Steinen zertrümmerte, den er so mühsam errichtet hatte.
    “Manchmal mache ich mir etwas Sorgen, was sein aggressives Potenzial angeht.”
    “Ach, das ist unnötig, sein Verhalten ist ganz normal”, meinte Flora, als sie wieder bei den beiden angekommen war. Sie lächelte den Kleinen an, der nun ein lautes Jauchzen von sich gab und sich dann sogleich daranmachte, die Steine aufs Neue aufzutürmen. “Sie haben das bestimmt früher genauso gemacht.”
    “Nein, mein Bruder Jake baute Dinge auf, und ich zerstörte sie und bezog dann dafür wiederum von ihm Dresche. Mittlerweile wird er sehr gut dafür bezahlt, dass er für andere Leute etwas aufbaut, und niemand mehr reißt seine Konstruktionen nieder.”
    “Er ist wohl Ingenieur?”
    “Nein, Architekt.”
    “Und was machen Sie beruflich?” Sie biss sich auf die Lippen. “Sie müssen diese Frage nicht beantworten – sie lag nur gerade nahe”, versuchte sie sich zu entschuldigen; ihre Neugier war ihr peinlich.
    “Wenn Sie so fragen, sind Sie da vielleicht Polizistin?” Er ging in die Hocke und reichte seinem Sohn aus einer Tüte ein Bonbon. “Aber nur eines”, gab er dem Kind zu verstehen, richtete sich wieder auf und wischte sich die Hand an dem Gesäßteil seiner ausgewaschenen Jeans ab, was Flora ungemein erotisch fand.
    “Nein, ich bin Anwältin.”
    “Schade …”
    Sie sah ihn verwundert an.
    “Na ja, schade, weil … ich schon immer eine Schwäche hatte für Mädchen in Uniform.”
    So wie er jetzt lächelte und daraufhin ihr Herz heftig zu pochen begann, das versetzte Flora in Panik. Es war dringend nötig, das Thema zu wechseln! “Ist Liam Ihr einziges Kind?”
    Josh antwortete darauf nicht sofort; doch als er dann wieder sprach, lag in seinen Augen ein Schimmer, der Flora in noch größere innere Unruhe versetzte. Und bildete sie es sich gerade bloß ein, dass sein windhundähnlicher schlanker Körper sich plötzlich extrem anspannte?
    “Ja, ein Einzelkind.”
    Er selbst war bestimmt erst um die dreißig; zusammen mit seiner Frau konnte er da noch viele so süße Kinder wie Liam bekommen. Flora, die bis dahin

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