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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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entgegen.
    “Bitte versteh, Flora – wenn dir etwas ganz Schreckliches widerfährt, etwas, über das du keinerlei Kontrolle hast …” Er schluckte schwer und atmete scharf und kurzatmig ein. “Also, wenn du einem furchtbaren Geschehen ganz ohnmächtig gegenüberstehst, dann möchtest du jemanden dafür verantwortlich machen. Als dein Vater vor Gericht zitiert wurde, da hatte ich endlich einen konkreten Fixpunkt für meine Anklage …”
    “Mein Vater hat vielleicht in seinem eigenen Leben eine ziemliche Unordnung gestiftet, aber er hat niemals auch nur einem seiner Patienten Schaden zugefügt. In diesem Punkt ist er auch vom Gericht freigesprochen worden!”
    “Das weiß ich, Flora, aber dies wollte ich einfach nicht wahrhaben – weil ich doch unbedingt jemanden verantwortlich machen wollte. Ich wollte Gerechtigkeit für Bridie. Es war verrückt … irrational, aber ich war noch nie bekannt für besonders logisches Denken …”
    “Ich kann ja verstehen, dass du einen Sündenbock gebraucht hast, erkenne sogar deine Motive für deinen üblen Rachefeldzug an. Aber was ich nicht verstehe, ist, dass du auch noch nach dem Tod meines Vaters diesen Plan weiterverfolgt hast …?” Ein Schluchzer blieb ihr in der Kehle stecken. “Warum hast du mir da weiterhin etwas vorgemacht? Warum hast du mich nicht einfach verlassen und in Ruhe gelassen?” Ihre Stimme klang weinerlich, voller Empörung und Schmerz. Warum hast du mich so weit gebracht, dass ich mich in dich verliebe, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschrien.
    Josh schüttelte den Kopf und knirschte frustriert mit den Zähnen. Es war die Hölle für ihn, sein sehnsüchtiges Verlangen, Flora in den Arm zu nehmen, zu unterdrücken, und ganz genau zu wissen, dass sie ihn mit aller Kraft zurückstoßen würde, sollte er auch nur andeutungsweise Anstalten machen, sie zu besänftigen.
    “Ich könnte nicht aufhören, dich zu lieben, Flora, selbst wenn ich es angestrengt versuchen würde – und ich habe es versucht, verdammt angestrengt sogar!” bekannte er mit allem Nachdruck.
    “Und darauf bist du auch noch stolz”, erwiderte sie atemlos und voller Abscheu in der Stimme.
    “Von wegen stolz. Ich schäme mich! Und wenn du es genau wissen willst, ich verspürte schon immer einen Horror bei der Vorstellung, wie es sein würde, mit dir und deinem Vater nett beisammenzusitzen, vor dem vertrackten Hintergrund …”
    “Ich glaube dir kein Wort davon. Wenn deine Gefühle für mich auch nur halb so intensiv gewesen wären, wie du es behauptest, dann hättest du mir längst die Wahrheit anvertraut.”
    “Glaubst du denn, ich hätte das nie versucht …?”, fragte er heiser und fuhr sich mit nervöser Hand wiederholt durchs Haar. “Ich habe zigmal angesetzt, doch dann passte es von der Atmosphäre her immer nicht in die Situation. Und je länger ich es aufschob, desto schwerer wurde es, und dann verstarb dein Vater, und da erschien mir das Ganze auf einmal nicht mehr ganz so dringlich … und zwischen uns beiden lagen ja auch mittlerweile keine Barrieren mehr …”
    “Mein Vater war für dich eine Zielscheibe, aber vergiss nicht, für mich war er mein Vater.” Tränen stiegen ihr in die Augen.
    “Ich konnte nicht sehen, wie es irgendjemandem Vorteile bringen könnte, die Wahrheit auf den Tisch zu legen – und damit lag ich doch nicht falsch, oder?” Er hob den Kopf. “Ich hatte es einfach nicht ertragen können, mir vorzustellen, dass du, wenn du einmal die Wahrheit erfahren hattest, mich dann so anschauen würdest wie … wie jetzt”, sagte er düster; seine Augen brannten. “So als würdest du mich hassen.”
    “Ich hasse dich auch wirklich!”, schrie sie ihn an.
    “Nein, das tust du nämlich gar nicht!”, widersprach er ebenso heftig. “Du liebst mich, und du brauchst mich genauso sehr wie ich dich brauche, und wenn du mir fortan die kalte Schulter zeigst, dann wird kein Tag vergehen, ohne dass du dies bereust. Dann wirst du eine klaffende Lücke in deinem Leben spüren, in die ich hinein gehöre! Du wirst das überhaupt nicht aushalten, das weiß ich schon heute, aus eigener Erfahrung – ich versuchte, dir den Rücken zuzukehren, und wie ich mich danach fühlte … kannst du dich noch daran erinnern?”
    Und ob; nur widerwillig vergegenwärtigte Flora sich, wie sie von ihm ohne einen für sie ersichtlichen Grund zurückgewiesen worden war; sie hatte das damals als schmerzhaft empfunden, doch da hatte sie noch nicht gewusst, welch viel

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