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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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dass Hunter zuallererst an Tyler denkt, dachte sie – und wir haben uns sieben Jahre lang nicht gesehen, da bleiben eben nur gemeinsame Erinnerungen. Seine Vorstellung ist eigentlich nicht verkehrt, überlegte sie weiter, nur
ich
versuche unsere Beziehung zu etwas zu machen, das sie nicht ist und das sie niemals sein kann.
    Entschlossen stand sie auf und atmete tief durch. „Wir beide kennen uns gar nicht mehr richtig, und ich werde niemanden heiraten, den ich nicht kenne.”
    Resigniert und müde verließ sie die Veranda.
    Hunter verkniff sich einen Fluch. Alles war perfekt gewesen: Mondschein, Rosen, ein köstliches Abendessen und der Kuss auf der Veranda. Alles hatte gestimmt, nur während der letzten Sekunden war etwas schiefgegangen. Er konnte es einfach nicht verstehen.
    Ebenso resigniert wie Abby machte er sich auf den Weg ins Bett. Da er so tief in seine Gedanken versunken war, fiel er beinahe hin, als Tyler ihn im ersten Stockwerk plötzlich am Ärmel in sein Zimmer zerrte.
    Der kleine Junge stand in einem Schlafanzug vor ihm, der mit Lastwagen und Baggern bedruckt war. „Ich habe gehört, was du zu meiner Mom über das Heiraten gesagt hast.”
    Erschrocken bereitete sich Hunter darauf vor, dass Tyler entweder verwirrt oder wütend darauf reagieren würde, doch keiner dieser Fälle trat ein.
    „Wie kannst du sie heiraten, wenn du nie mit ihr eine Verabredung gehabt hast?”
    Konzentriert auf möglichst viel Taktgefühl hockte sich Hunter neben seinen Sohn. „Deine Mutter und ich haben uns vorher schon gekannt. Wir hatten eine ganze Menge Verabredungen.”
    Tyler schüttelte seinen Kopf. „Alle haben Verabredungen, nur nicht meine Mom. Claire hatte Verabredungen, und Lily hatte Verabredungen. Meine Mom geht nie zu einer.”
    Zuerst wollte Hunter sofort antworten, überlegte es sich dann aber anders. Es brachte nichts, dem Kleinen die ganze Situation noch einmal zu erklären. Was Tyler so unschuldig von sich gegeben hatte, kam Hunter plötzlich schlüssig vor.
    „Weißt du was, Tyler?” sagte er lächelnd. „Du hast schon wieder recht. Jetzt geh erst einmal schlafen!” Behutsam führte er den Jungen zurück zu seinem Bett. „Ich werde mich um alles kümmern.”
    „Dann wirst du dich mit ihr verabreden?”, fragte Tyler beharrlich.
    Hunter nickte beruhigend. „Sobald ich alles regeln kann.”
    „Ist gut”, sagte Tyler und kroch ins Bett.
    Überwältigt von der Liebe zu seinem Sohn, schlich Hunter leise aus dem Zimmer.

4. KAPITEL
    Beim Rasieren am nächsten Morgen wog Hunter sorgfältig das Für und Wider einer Hochzeit mit Abby ab. Er kam zu dem Schluss, dass die Heirat für alle Beteiligten immer noch das Beste wäre. Also fasste er sich am Frühstückstisch ein Herz, nachdem Tyler in sein Zimmer gerannt war, um seine Schultasche zu holen.
    „Ich finde, du und ich sollten heute Abend einmal zusammen ausgehen.”
    Abby, die gerade in der Spüle ein Schneidebrett abwusch, erstarrte.
    „Gestern hast du gesagt, dass wir beide uns nichts mehr kennen”, erklärte er. „Mir wurde klar, dass dies der Grund dafür sein muss, dass ich dich immer wieder unbeabsichtigt verletze.”
    Bei diesen Worten wandte sie sich ihm zu und sah ihn verwundert an.
    „Deshalb bist du auch so sauer auf mich. Nach all den Jahren kennen wir uns nicht mehr gut genug, um ein vernünftiges Gespräch zu führen. Da ist es doch nur logisch, dass wir uns verabreden.”
    Er hatte Widerworte erwartet, stattdessen räusperte sie sich und fragte leise: „Und wo soll diese Verabredung stattfinden?”
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Ein Kinofilm ist meistens ein guter Anfang. Vorher könnten wir vielleicht essen gehen.”
    „In Ordnung.” Wer weiß? fügte sie in Gedanken hinzu.
Er strengt sich so an, seinen Platz in unserem Leben zu finden. Und mit ein wenig Zeit und Mühe können wir dafür vielleicht eine gute Basis schaffen.
    Aber zu sehr wollte sie sich in einen solchen Abend auch nicht hineinsteigern. Es wäre problematisch, wenn sie durch ihre zu hohen Erwartungen zwischen Hunter und Tyler stehen würde.
    Für den Abend arrangierte Abby, dass ihr Sohn bei Claire übernachtete. Danach machte sie sich lange und sorgfältig daran, sich passend anzuziehen. Zwar hatte sie dafür mehr als zwei Stunden Zeit, aber das kam ihr dennoch äußerst knapp bemessen vor.
    Doch als Stunde um Stunde vorbeizog, machte Abby sich langsam Sorgen. Sie war schon zum Telefon gelaufen und hatte den Hörer bereits in der Hand, um Hunter in der

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