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Julia Extra Band 0198

Julia Extra Band 0198

Titel: Julia Extra Band 0198 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Meier Charlotte Lamb Kim Lawrence Donna Clayton
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Das Essen ist in ungefähr zwanzig Minuten fertig.”
    Nachdem Hunter im Badezimmer verschwunden war, betrat Abby etwas zögerlich sein Zimmer und holte ein paar frische Sachen aus seinem Koffer. Es kam ihr komisch vor, dass er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, sie auszupacken und in den Schrank einzuräumen. Es malte das traurige Bild eines einsamen, viel beschäftigten Geschäftsmannes.
    Hastig schob sie den Gedanken beiseite und brachte Hunters Kleider zum Badezimmer. Danach bereitete sie in der Küche weiter das Abendbrot vor, bis sie schließlich einige Minuten später gemeinsam am Tisch saßen.
    „Wie war dein Tag?”, erkundigte sich Abby und hätte sich diese banale Frage am liebsten verkniffen. Aber nun war es zu spät.
    „Hektisch”, antwortete Hunter im gleichen Moment, als Tyler sagte: „Lausig.”
    Hunter und Abby drehten sich gleichzeitig zu dem Jungen um. „Was meinst du mit lausig?”, fragte Hunter, bevor Abby etwas sagen konnte.
    „Jimmy Parker hat mich doof genannt.”
    „Du bist nicht doof”, erklärte Abby und zerteilte mit ihrer Gabel eine Kartoffel auf ihrem Teller. „Beachte ihn einfach gar nicht!”
    „Er hat gesagt, ich bin ein großer, fetter Dummkopf.”
    „Du bist auch nicht fett”, widersprach Abby geduldig. „Und du weißt ja, dass Jimmy Parker manchmal schwierig sein kann. Ignoriere ihn einfach, und dann wird er in ein paar Tagen schon wieder normal werden.”
    Während Abby ihre vernünftigen Ratschläge gab, verengte Hunter seine Augen. „Wie lange ärgert dich dieser Junge schon?”
    „Schon immer”, beklagte sich Tyler.
    „Wie lange ist
immer
?”
    „Schon vor dem Kindergarten”, erwiderte Abby abwesend. Sie dachte, Hunter erkundigte sich nur aus Interesse, und sie bemerkte nicht, dass er die Angelegenheit offenbar sehr ernst nahm.
    „Parker?” Hunters Gesicht bekam nachdenkliche Züge. „Ist das etwa der Sohn von dem Bankier Parker?”
    „Enkel”, korrigierte Abby. „Aber es gibt keinen Grund, etwas zu überstürzen. Sie sind doch erst sechs Jahre alt. Morgen sind sie vielleicht schon wieder die besten Freunde. Sie streiten sich dauernd, weil sie die beiden schlausten Kinder in ihrer Klasse sind. Manchmal macht sie das zu Freunden, aber manchmal kitzelt es auch ein starkes Konkurrenzverhalten heraus.”
    „Konkurrenzverhalten?”, wiederholte Hunter neugierig und scheinbar auch erfreut.
    „Ja, Tyler hat beizeiten ein ehrgeiziges Konkurrenzverhalten entwickelt”, lachte Abby. „Er ist eben ein typischer Junge.”
    Nach dem Essen schickte Abby Hunter mit seinem Sohn zum Schularbeitenmachen, während sie die Küche aufräumte. Tyler platzte fast vor Stolz, als sein Vater ihn lobte. Man sah ihm richtig an, wie sehr er die Anwesenheit einer männlichen Person genoss.
    Später, nachdem sie Tyler ins Bett gebracht hatte, hielt Abby Hunter zurück, der gerade nach oben in sein Zimmer gehen wollte.
    „Nicht”, sagte sie sanft.
    Er verzog das Gesicht. „Nicht was?”
    „Geh nicht! Tyler verehrt dich und du ihn. Ihr beide braucht noch mehr Zeit miteinander, und dafür wäre es das Beste, wenn du hier wohnen bleibst.”
    „Bist du dir sicher?”, fragte Hunter ruhig.
    Sie nickte und sah in seine ruhigen, ernsten Augen. Plötzlich spürte sie eine Anziehungskraft, die nichts mit der Vergangenheit zu tun hatte. Er war zwar nicht mehr der Mann, den sie damals geliebt hatte, aber er war noch immer aufrichtig, ehrlich und gut. Die Jahre hatten eine neue Dimension in seinem Charakter freigelegt, die sie vorher nicht gesehen hatte. Und auf eine bestimmte Weise machte ihn das noch attraktiver, als er ohnehin schon gewesen war.
    Zusammen mit seinem guten Aussehen, seinem Sex-Appeal und dem Charme, der noch irgendwo in den Tiefen seiner Persönlichkeit lauerte, drängte sich Abby ein neuer Gedanke auf. Selbst wenn er sich verändert hat, überlegte sie, könnte ich doch bestimmt den Mann lieben, der er geworden ist.
Vielleicht sogar noch mehr als den Jungen, der mich verlassen hat.
    Nur, kann er mich auch lieben? überlegte sie weiter.
Kann er überhaupt jemanden außer Tyler und seiner Arbeit lieben? Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, besteht darin, mit ihm zusammenzuleben.
    „Ich bin sicher”, sagte sie mit fester Stimme. „Aber wir brauchen ein paar Grundregeln.”
    „Grundregeln?”
    „Nicht nur für dich und Tyler, sondern für dich und mich.”
    „Ich verstehe, dass du eine Regelung für mich und Tyler haben willst. Und ich möchte auf

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