Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
beim ersten Mal.”
    “Ich könnte ihn mit nach England nehmen. Die Quarantäne …”
    “… Würde ihn umbringen”, sagte Raoul mit flacher Stimme. “Du weißt doch, dass er es nicht erträgt, eingesperrt zu sein.” Damit hatte er recht. Die Erinnerung an sein erstickendes Gefängnis musste sich tief in Oscars Katzenhirn gegraben haben. Er war halb tot und völlig verstört gewesen, als Leigh ihn damals aus der Plastiktüte befreit hatte.
    “Nun, vielleicht könnte ich ihn durchschmuggeln.” Raoul warf ihr einen vielsagenden Blick zu, sagte aber nichts weiter. Schweigend beendeten sie ihre Mahlzeit. Das einzige Geräusch im Raum war Oscars zufriedenes Schnurren.
    “Lust auf einen kleinen Spaziergang, bevor wir zu Bett gehen? Jeder in seines, natürlich.” Sie hatten gerade ihren Kaffee ausgetrunken, und Leigh überlegte, dass ihr diese kleine Abwechslung vielleicht besser bekommen würde als die nutzlosen Grübeleien, die sie in der Einsamkeit ihres Zimmers unter Garantie wieder einholen würden.
    “Ja, gern.” Behutsam zog sie ihre Füße unter Oscars warmem Pelz hervor, worauf der dicke Kater träge die Augen öffnete und nach kurzem Zögern beschloss, den beiden zu folgen. Eine ganze Weile schlenderten sie einfach schweigend nebeneinander durch die laue Abendluft. “Du scheinst genau darüber informiert zu sein, wie ich die letzten fünf Jahre verbracht habe”, sagte Leigh schließlich. Raoul hatte nicht den leisesten Versuch unternommen, sie in irgendeiner Form zu berühren. Er hielt die Hände tief in den Taschen seiner Jeans vergraben, als wolle er sich selbst daran hindern, in Versuchung zu kommen. Seine Miene war ernst und undurchdringlich. “Aber was ist mit dir? Was hast du in der Zeit gemacht?”
    “Ach, dieses und jenes”, gab er vage zurück. “Ein paar geschäftliche Unternehmungen, aber nichts Spektakuläres.”
    “Geschäftliche Unternehmungen?” Sie schaute ihn erstaunt von der Seite an. Die achtzehn Monate ihrer Ehe waren wie ein immerwährender Urlaub gewesen – angefüllt mit Vergnügungen jeder Art, aber ganz bestimmt nicht mit ernsthafter Arbeit. “Du meinst, du selbst hast sie getätigt – persönlich?”
    “Ja, genau das meine ich”, sagte er ruhig, und dabei wirkte sein Gesicht noch verschlossener. “Das scheint dich zu überraschen.”
    “Das tut es wirklich”, entgegnete sie mit mehr Aufrichtigkeit als Takt. “Du hast doch nie … Ich meine, ich hätte nie gedacht …”
    “Dass ich auch Geld verdienen könnte, anstatt es immer nur auszugeben?” Er verzog die Lippen zu einem schmalen Strich, und seine Stimme klang bitter, als er wieder sprach. “Hast du nie darüber nachgedacht, dass ich mir zu Beginn unserer Ehe extra eine Auszeit genommen haben könnte, um mit meiner Frau zusammen zu sein?”
    “Nein, das habe ich nicht”, sagte sie ehrlich und schaute ihm dabei fest in die Augen. “Hast du das wirklich getan, Raoul?”
    “Ja.”
    “Aber warum? Du hast mir nie etwas davon erzählt.”
    “Warum hätte ich das tun sollen? Ich hatte doch gar keine Wahl, weil ich es nicht ertragen hätte, auch nur eine Minute von dir getrennt zu sein.” Er sagte es so leichthin, dass sie sich nicht sicher war, ob er sie nicht nur necken wollte. Ach, wenn es doch nur wirklich wahr wäre, dachte sie mit zitterndem Herzen.
    “Hättest du mir denn irgendwann davon erzählt?”
    “Das habe ich doch gerade.” Sein Gesicht glich immer noch einer ausdruckslosen Maske. Plötzlich blieb er stehen und wandte sich ihr voll zu. “Sag, Leigh, als was würdest du dieses Gefühl, das uns verbindet, beschreiben?” Sie starrte in sein angespanntes Gesicht und fühlte, wie ihr Magen nervös zu flattern begann. Was erwartete er denn, von ihr zu hören? Die Wahrheit? “Physisches Begehren”, sagte sie mit flacher Stimme. “Nicht mehr und nicht weniger.”
    “Ich verstehe.” Er schnalzte leicht mit der Zunge. “Und, bist du ganz allein zu dieser Erkenntnis gelangt, oder hat der gute Jeff dir vielleicht diese Perlen der Weisheit in dein zartes Ohr getröpfelt?” Leigh konnte die negative Energie fast körperlich spüren, die sich plötzlich seiner bemächtigt hatte.
    “Ich rede nicht mit dir, wenn du in dieser Stimmung bist”, sagte sie spröde.
    “Verdammt! Du wirst mit mir reden!”, knirschte er zwischen den Zähnen hervor. “Fünf lange Jahre habe ich geschwiegen, aber das ist jetzt vorbei! Wenn ich mit dir reden will, dann wirst du reden!”
    “Soll das eine Drohung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher