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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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es? Die Brautjungfer, mit der ich dich gesehen habe? Ja, sie ist es, nicht wahr?”
    “Nein, das ist sie nicht. Gute Nacht, Rah. Du brauchst deinen Schlaf. Bis morgen.” Sehr fest und nachdrücklich schloss Rafik die Tür und verriegelte sie. Dann durchquerte er den Raum und betrat das Schlafzimmer.

2. KAPITEL
    Anne lag immer noch in seinem Bett und schlief. Ihr kupferfarbenes Haar ergoss sich in einer grandiosen Kaskade über das Kopfkissen – eine leuchtende Flamme im weichen Lampenlicht. Rafiks Herzschlag schien für einen kurzen Moment auszusetzen. Guter Gott, ob nun sein Typ oder nicht, sie war wirklich schön. Verdammt. Er hatte gehofft, ihr Niesen bedeutete, dass sie aufgewacht wäre und nun nach Hause fahren könnte.
    Was sollte er tun? Er schien keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können, denn er fühlte sich selbst absolut erschöpft. Also ging er ins Bad und zog sich bis auf seine Boxershorts aus. Als er wieder ins Schlafzimmer kam, stand er eine Weile unschlüssig im Raum. Sie so tief und fest schlafen zu sehen machte ihn noch müder und vor allem neidisch. Warum sollte sie in dem großen komfortablen Bett schlafen dürfen und er nicht? Sein Tag war mindestens so hart gewesen wie ihrer. Kurz entschlossen schlüpfte er auf der anderen Seite unter die Decke und schloss die Augen. Nur für ein paar Minuten …
    Im nächsten Augenblick, so kam es ihm vor, klingelte der Wecker. Vollkommen überrumpelt sprang er aus dem Bett, um gleich die nächste Überraschung zu erleben. Sie war immer noch da.
    “Anne, wach auf! Es ist Morgen.”
    Sie seufzte leicht. Es war doch nicht möglich, dass jemand den Wecker überschlief! Sie würde jede Minute aufwachen. Nur konnte er so lange nicht warten. Schnell ging er ins Badezimmer, um zu duschen und sich dann sorgfältig, aber rasch anzuziehen. Gerade heute konnte er es sich nicht erlauben, zu spät zu kommen. Er ging ins Wohnzimmer und schrieb eine kurze Notiz auf sein neues Geschäftsbriefpapier.
    “Liebe Anne”, begann er. Nein, zu steif. Er zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Papierkorb.
    “Anne”, schrieb er als Nächstes. Nein, zu brüsk. Der nächste Versuch, der im Papierkorb landete.
    “Hi.” Ja, genau der richtige ungezwungene Ton.
    Vielen Dank für einen wunderbaren Abend. Wir werden das wiederholen, wenn Sie in besserer Verfassung sind. Es tut mir leid, dass ich Sie gestern nicht nach Hause bringen konnte, aber das ging aus offensichtlichen Gründen nicht. Ich habe heute Morgen eine Menge zu tun, sonst wäre ich noch geblieben und hätte nach Ihnen gesehen. Ich ruf Sie an. Hier ist Geld fürs Taxi. Rafik Harun.
    Anne drehte sich auf die andere Seite, als sie in der Ferne eine Tür zuschlagen hörte. Sie versuchte, die Augen zu öffnen; das strahlende Sonnenlicht, das durch die Fenster schien, blendete sie jedoch. Sie zog sich die Bettdecke über den Kopf und fragte sich, wie spät es wohl sein mochte. Obwohl gerade Schulferien waren, stand sie gewöhnlich immer früh auf und kümmerte sich um Vogelhaus und -tränke in ihrem Garten. Komisch. Sie konnte nicht das Zwitschern eines Rotkehlchens oder das Piepen einer Blaumeise hören.
    Abrupt schlug sie die Decke zurück, setzte sich auf und erstarrte. Sie befand sich in einem riesigen Bett. Die ihr gegenüber liegende Seite war zerwühlt, die Decke hastig zurückgeschoben, und im Kissen war noch der Abdruck eines Kopfes zu sehen. Anne hob das Kissen auf und presste es gegen ihr Gesicht. Der weichen Baumwolle haftete ein eindeutig männlicher Duft an. Um Himmels willen! Wo war sie? Wie war sie hierhergekommen? Wer hatte mit ihr hier geschlafen und noch wichtiger, was hatte sie an? Es schien ein großes Männerhemd zu sein, dem einige Knöpfe fehlten.
    Sie schluckte schwer. Ihr Puls raste. “Hallo?”, rief sie leise. Keine Antwort. Sie versuchte es noch einmal, diesmal lauter. Stille.
    Ihr rosa Kleid lag auf einem Stuhl am anderen Ende des Zimmers. Plötzlich kamen die Erinnerungen zurück. Die Hochzeit. Der Champagner. Die Medikamente. Der Scheich. Aber wo war sie? Offensichtlich hatte sie es nicht bis nach Hause geschafft.
    Wo auch immer – sie war allein. Und sie hatte scheußliche Kopfschmerzen. Sie fürchtete, sich nicht zu erinnern, was passiert war. Andererseits hatte sie gerade vor den Erinnerungen Angst.
    Sie zog das Hemd aus und hielt es sich kurz an die Nase. Es roch in exotischer Weise männlich. Ein Duft, den sie nicht kannte und der ihre Knie zittern ließ. Er erinnerte sie an

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