Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
jemanden oder an etwas, aber sie konnte sich nicht entsinnen, an wen oder was. Allein der Versuch ließ sie noch heftigere Kopfschmerzen bekommen. Sie hatte keine Antworten und auch niemanden, den sie hätte fragen können. Es war Zeit, von hier zu verschwinden.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie ins Wohnzimmer und wählte die Vermittlung.
    “Empfang.”
    “Ja”, murmelte Anne. “Sagen Sie, wo bin ich hier?”
    “Sie sind in Zimmer 2004 im Stanford Arms”, antwortete eine gelangweilte Stimme.
    “Oh, ja natürlich. Danke schön.” Das Stanford Arms. Sie konnte es sich nicht leisten, in einem luxuriösen Hotel wie dem Stanford Arms in Nob Hill zu übernachten. Noch viel weniger konnte sie eine ganze Suite in dieser Nobelherberge bezahlen. In diesem Moment sah sie den Zettel auf dem Tisch und las ihn, wobei die Worte in ihrem Kopf dröhnten.
    Ein wunderbarer Abend … besserer Verfassung … nach Ihnen sehen … Geld fürs Taxi … Rafik Harun.
    Wer um alles in der Welt war das? Und was, verdammt noch mal, war geschehen? Sie setzte sich, senkte den Kopf in ihre Hände und befahl sich nachzudenken. Sich zu erinnern. Doch das schien alles viel zu viel verlangt von ihrem schmerzenden Kopf. Langsam, ganz langsam sah sie die Bilder vor sich. Der attraktive Brautführer. Der provozierende Scheich, der sie nach Hause bringen sollte. Warum hatte er es nicht getan? War es etwa nie seine Absicht gewesen, sie heimzufahren? Hatte er sie stattdessen verführen wollen? Nicht weil er sie für so schön und begehrenswert hielt, was nicht der Fall war, sondern weil er damit eine weitere Trophäe der langen Liste seiner Eroberungen hinzufügen konnte?
    Aber hatte er sie wirklich verführt? Wie sollte sie das wissen? Sie war noch Jungfrau. Sie hatte keine Ahnung, wie man sich nach einer Liebesnacht fühlte. Alles, was sie sagen konnte, war, dass ihr Kopf wehtat und sich ihr ganzer Körper anfühlte, als sei er durch eine Mangel gezogen worden. Irgendjemand hatte ihr den BH ausgezogen und sie in das Hemd gesteckt. Irgendjemand hatte neben ihr geschlafen, und dieser Jemand war der Scheich. Was sonst noch hatte er getan? Und was hatte sie getan? Ihre Gedankengänge, die unzähligen Möglichkeiten ließen sie erröten. Guter Gott, was sollte sie jetzt tun? Sie musste hier weg. Dann würde sie den Scheich aufsuchen und herausfinden, was letzte Nacht passiert war.
    Sie wankte ins Badezimmer, um ihr Gesicht zu waschen. Der Spiegel war noch beschlagen, der Duft von Seife und Aftershave noch in der Luft. Sie hatte ihn gerade verpasst. Warum hatte er sie nicht geweckt? Weil es nun einmal genau so lief. Nach einer gemeinsamen Nacht, nach dem der Mann bekommen hatte, was er wollte, hinterließ er dir eine Nachricht, in der stand, dass er dich anruft, legte Geld fürs Taxi hin und verschwand. Auf Nimmerwiedersehen. Obwohl Anne noch nie mit einem Mann geschlafen hatte, wusste sie ganz sicher, dass es sich genau so verhielt.
    In diesem Fall hatte er ihr Adresse und Telefonnummer auf dem Briefkopf seines Zettels dagelassen. Als wenn sie ein Bedürfnis hätte, ihn anzurufen! Sie wollte auch nicht, dass er sich bei ihr meldete. Sie wollte ihn nie wieder sehen. Doch sie musste wohl. Sie musste einfach rauskriegen, was geschehen war. Wenn sie doch nur ihre Schuhe finden könnte – und noch wichtiger, ihre kleine Handtasche mit ihrem Geld und ihrem Hausschlüssel. Sie waren weder unter dem Bett noch im Schrank. In Letzterem gab es ohnehin nur Herrenkleidung.
    Sie würde in dem Haus anrufen, in dem der Hochzeitsempfang stattgefunden hatte. Vielleicht war ihre Tasche dort gefunden worden.
    “Hier gibt es keine Handtasche”, sagte die Haushälterin, nachdem Anne sie ans Telefon bekommen hatte. “Soweit ich mich erinnere, hatten Sie sie bei sich, als der Gentleman Sie nach Hause gefahren hat.”
    Der Gentleman! Wenn er wenigstens einer wäre! Vielleicht hatte sie Schuhe und Tasche in seinem Auto gelassen. Sie dankte der Haushälterin, nahm sich das Geld vom Tisch und ging durch die Tür – barfuß. Liebend gern hätte sie das Geld nicht angerührt, aber unter den Umständen konnte sie sich das nicht leisten. Schon im Aufzug wurde sie angestarrt, unten in der Lobby dann noch mehr. Sie hielt demonstrativ ihren Kopf hoch.
    Wenn sie sich doch nur klammheimlich davonstehlen könnte! Das war allerdings mehr als schwierig, wenn man ohne Schuhe und in einem rosa Brautjungfern-Kleid herumlief. Sie musste damit rechnen, einige neugierige Blicke auf

Weitere Kostenlose Bücher