Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
Vom Netzwerk:
vertrauen.”
    Ihm vertrauen? Einem Scheich aus dem Mittleren Osten, den sie gar nicht kannte? Sehr unwahrscheinlich.
    “Ich brauche meine Schuhe und meine Handtasche.”
    “Die müssen noch im Auto sein. Das habe ich total vergessen. Ich werde jemanden vorbeischicken, um sie zu holen.” Er nahm den Hörer ab und gab die Anweisung. Dann wandte er sich ihr wieder zu. “Warum setzen Sie sich nicht? Es wird nur ein paar Minuten dauern. In der Zwischenzeit nehmen Sie mein Jackett. Sie sehen aus, als wäre Ihnen kalt.” Er ging zu einem Wandschrank und nahm ein weiches Kaschmirsakko heraus, das er ihr um die Schultern legte. Seine Fingerspitzen streiften ihren nackten Rücken. Und plötzlich erinnerte sie sich wieder an alles. Die Hochzeit, ihre Tränen, seine Berührung. Wütend steckte sie die Arme in die Jacke.
    “Ich stehe lieber”, beharrte sie trotzig. Obwohl sie nicht wusste, wie lange ihre Beine sie noch tragen würden, hatte sie ihren Stolz. Rafik zuckte nur mit den Achseln.
    In ein paar Minuten würde jemand mit ihren Schuhen und ihrer Tasche auftauchen, und sie würde gehen und ihn niemals wiedersehen. Wenn sie jetzt nicht fragte, würde sie es niemals erfahren.
    Sie holte einmal tief Luft und riss sich zusammen. “Was ist wirklich in Ihrem Hotelzimmer passiert?”
    Für eine Ewigkeit schien er ihr keine Antwort geben zu wollen. Sie konnte seine Unsicherheit förmlich spüren. Dann flackerte etwas in seinen Augen auf, und er sagte: “Sie und ich hatten die unglaublichste Nacht unseres Lebens. Zumindest mir ging es so. Ich kann nicht für Sie sprechen.”
    Bevor ihre Knie unter ihr nachgaben, sank Anne in den Ledersessel neben seinem Schreibtisch und vergrub ihr Gesicht in den Händen. “Ich fasse es nicht”, stammelte sie.
    “Warum nicht? Bin ich so unattraktiv? Stoße ich Sie ab?”
    Sie spähte zwischen ihren Fingern zu ihm herüber. Nein, sie fand ihn nicht abstoßend. In Wahrheit war er der attraktivste Mann, der ihr je über den Weg gelaufen war. Allein der Gedanke, mit ihm zu schlafen, ließ ihre Körpertemperatur um mindestens zehn Grad steigen. Selbstverständlich wusste er, wie gut er aussah. Er machte sich nur über sie lustig.
    “Natürlich nicht”, erwiderte sie. “Wenn es die unglaublichste Nacht meines Lebens war, würde ich mich gern erinnern können.”
    “Da kann ich nur sagen, dass wir es noch einmal tun müssen, wenn Sie in besserer Verfassung sind”, schlug er lächelnd vor.
    “Einen Augenblick. Sie glauben, dass ich betrunken war, richtig? Das stimmt nicht. Ich hatte starke Antihistamine gegen meine Allergie genommen, und das kombiniert mit zwei Gläsern Champagner war einfach zu viel. Nicht dass es darauf ankäme. Ich möchte bloß nicht, dass Sie glauben, ich wäre eine Frau, die zu viel trinkt und dann im Bett eines Fremden zusammenklappt.”
    “Sind Sie das nicht?”, fragte er mit einem Lachen in den Augen. “Wie schade!”
    Glücklicherweise klingelte in diesem Moment das Telefon, und er begann ein neues Gespräch, so als ob sie überhaupt nicht anwesend wäre. Anne kreuzte die Beine, rutschte auf ihrem Platz hin und her. Der Sessel war wirklich bequem, sie hingegen war weit davon entfernt, sich wohl zu fühlen. Es lag an diesem furchtbaren Kleid. Ursprünglich hatte es ihr sehr gut gefallen. Sie hatte Carolyn geholfen, es auszusuchen, und mit ihr übereingestimmt, dass man dieses Kleid auch zu anderen Gelegenheiten tragen konnte – Partys, zu denen Anne grundsätzlich nie ging. Aber das war ja auch egal.
    Jetzt kratzte das Kleid jedenfalls, und es zwängte ihre Taille ein. Das Jackett dagegen war wunderbar warm und roch nach Rafik. Wie Leder und exotische Seife. Woher wusste sie, wie er roch? Gute Frage, jedoch nicht die entscheidende. Hatte sie mit ihm geschlafen?
    Wann kam nur endlich der Mensch mit ihren Schuhen und ihrer Tasche? Er wollte sie nicht hier haben, und sie, verdammt noch mal, wollte auch gar nicht hier sein. Da klopfte jemand an die Tür. Sofort beendete Rafik das Telefonat. Sie sprang auf. Endlich. Doch es war sein Vater, der eintrat.
    “Darf ich Ihnen meinen Vater vorstellen, Scheich Massoud Harun.”
    Anne murmelte irgendeine Höflichkeit.
    “Und wer ist diese bezaubernde Lady? Sie kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie nicht wirklich einordnen. Sie müssen einem alten Mann verzeihen, meine Liebe, mein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es einmal war.”
    “Das ist Anne … Anne Sheridan”, erklärte Rafik. “Du hast sie gestern bei der

Weitere Kostenlose Bücher