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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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von der Tarantel gestochen und packte seinen Bruder am Kragen. “Denk nicht mal daran!”
    “Ich denke aber daran. Es sei denn, du unternimmst etwas. Geh zu ihr, frag sie. Ich fordere dich.”
    Wann war Rafik jemals einer Herausforderung aus dem Weg gegangen? Vor allem von seinem Bruder? Es war wie das rote Tuch für den Stier.

3. KAPITEL
    Einige Tage später versuchte Anne immer noch, den unangenehmen Vorfall im Büro des Scheichs zu vergessen. Es sah ihr gar nicht ähnlich, derart die Beherrschung zu verlieren und Dinge wie Geld um sich zu werfen oder Türen zu knallen. Rafik hatte sie provoziert, indem er sie dermaßen im Unklaren darüber ließ, was in der Nacht passiert war. Welche Geschichte sollte sie denn nun glauben? Am liebsten wäre ihr natürlich gewesen, wenn gar nichts zwischen ihnen geschehen wäre, weshalb sie sich dazu entschloss, diese Variante zu akzeptieren. Schön. Was ihr aber tatsächlich Sorgen bereitete, war der Kuss. Nein, nicht der Kuss an sich. Das war von einem Playboy zu erwarten.
    Ihre Reaktion auf den Kuss schockierte sie. Sie schämte sich dafür, zugeben zu müssen, dass sie ihn wirklich genossen hatte. Auf dem ganzen Nachhauseweg hatten ihre Lippen gezittert, und ihr Herz raste. Wie üblich, suchte sie daher Zuflucht im Garten ihres kleinen Hauses, das sie mit Hilfe ihrer Eltern in einer ruhigen Straße im Sunset Distrikt von San Francisco gekauft hatte.
    Anne pflanzte gerade eine junge Eiche, als sie jemanden ihren Namen rufen hörte. Hastig wischte sie ihre schmutzigen Hände an ihrem Overall ab und ging zu der hölzernen Pforte.
    Rafik stand davor. Sie blieb wie angewurzelt stehen und war vollkommen sprachlos. Wie hatte er herausgefunden, wo sie wohnte? Er sah genauso gut aus wie das letzte Mal, als sie einander begegnet waren. Zu einem maßgeschneiderten Hemd trug er eine dezente Krawatte und elegante dunkle Hosen. Jedes einzelne schwarze Haar saß an seinem Platz, bis auf eine widerspenstige Strähne, die ihm in die Stirn fiel. Dann dämmerte es ihr, und sie wusste plötzlich, weshalb er gekommen war.
    “Es tut mir furchtbar leid”, sagte sie.
    “Ich dachte mir, dass es Ihnen so gehen würde, wenn Sie erst einmal die Chance gehabt hatten nachzudenken”, antwortete er von der anderen Seite des Zaunes.
    “Wie bitte?”
    “Ich wusste, dass Sie sich dafür entschuldigen würden, mein Geld nach mir geworfen zu haben. Kann ich reinkommen?”
    Sie wollte Nein sagen. Sie wollte, dass er auf der Stelle wieder verschwand, und wenn das nicht möglich war, wünschte sie, sie könnte verschwinden. Stattdessen öffnete sie die Pforte, und plötzlich war er in ihrem Garten. Er war in ihren persönlichen Hafen eingedrungen. Sie seufzte laut.
    “Bleiben Sie hier”, wies sie ihn an, “ich gehe es holen.”
    “Sie gehen was holen?”
    “Ihr Jackett. Sind Sie nicht deshalb gekommen?”
    “Nein.” Einen Moment stand er einfach nur da, während sein Blick von ihrem zerzausten Haar über ihre Schultern zu dem schmutzigen Overall und dem knappen weißen T-Shirt darunter wanderte. Er nahm auch die Sandalen und ihre staubigen Zehen wahr. “Was machen Sie da?”, fragte er mit gerunzelter Stirn.
    “Ich pflanze eine Eiche. Die Spechte werden die Eicheln mögen, obwohl es bis dahin natürlich noch eine ganze Weile dauern wird, aber in der Zwischenzeit werden der Wacholder und die Zedern, die ich gesetzt habe, Schutz und Nistmöglichkeiten bieten und …” Sie unterbrach sich, bevor sie endlos von ihrem Garten erzählte. Obwohl er interessiert zu sein schien. Sein Blick war stetig auf sie gerichtet, aber trotzdem hatte er sicher Besseres zu tun, als Ausführungen über ihre Vorkehrungen für heimische und Wandervögel zuzuhören. “Ich könnte Sie dasselbe fragen. Was machen
Sie
hier? Wenn Sie nicht wegen Ihrer Jacke gekommen sind, weshalb dann?”
    “Gute Frage. Können wir uns irgendwo hinsetzen?”, erwiderte er, während er sich in ihrem Garten umsah. Sie musste zugeben, dass er in diesem Augenblick bei weitem nicht so selbstbewusst und arrogant wirkte wie in seinem Büro. Sie lächelte. Hier befanden sie sich auf ihrem Terrain. Was auch immer er von ihr wollte, er war sich nicht sicher, es auch tatsächlich zu bekommen.
    Sie wies zu einer eisernen Bank, auf die er sich setzte, während sie einen hölzernen Hocker heranzog.
    “Ich muss mich dafür entschuldigen, nicht zuerst angerufen zu haben, obwohl ich es sogar versucht habe, aber es war niemand da. Carolyns Mutter hat mir

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