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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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nicht.”
    “Möglicherweise gibt es etwas, das Sie brauchen. Einen Gärtner … Nein, Sie möchten keinen Gärtner, Sie wollen lieber den Schmutz zwischen Ihren Fingern spüren, richtig?”
    “Richtig. Ich habe alles, was ich brauche.” Er dachte also, sie sei käuflich.
    “In Ordnung”, gab er zurück. “Ich hoffe nur, Sie denken nicht, ich wollte Sie bestechen.”
    “Durchaus nicht. Bevor Sie gehen, lassen Sie mich noch schnell Ihre …”
    “Eines noch”, sagte er, während er aufstand. “Nachdem Sie über die Nacht, die wir zusammen verbracht haben, nachgedacht haben, hatte ich angenommen … Sie würden mich anders sehen. Sie würden mir vielleicht helfen wollen.”
    Sie starrte ihn an. “In dieser Nacht, die wir zusammen verbracht haben, ist laut Ihnen nichts passiert. Zumindest haben Sie das behauptet.”
    “Ich wollte Sie nicht aufregen.”
    “Sie haben mich aber aufgeregt. Ich will die Wahrheit wissen.”
    “Ja, die Wahrheit. Was ist schließlich die Wahrheit? Alles, was ich sagen kann, ist, dass …”
    “… es die unglaublichste Nacht Ihres Lebens war. Ich weiß. Das haben Sie schon mal erwähnt, bevor Sie erklärten, dass gar nichts geschehen sei. Ich werde nicht zu Ihrer Gala kommen, und ich werde ganz bestimmt nicht Ihre Verlobte mimen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch etwas zu erledigen.”
    Er nickte. Doch er sah nicht so entmutigt aus, wie sie gehofft hatte. Er brach einen Lavendelzweig ab und steckte ihn in seine Hemdtasche. Dann lächelte er ihr noch einmal zu und ging auf demselben Weg, auf dem er gekommen war, zurück. Anne stand inmitten ihres Gartens und starrte die Pforte an, wobei ihr auffiel, dass sie vergessen hatte, ihm seine Jacke zurückzugeben. Sie war stolz darauf, sich gegen ihn behauptet zu haben. Erschöpft setzte sie sich auf die Bank und ließ ihren Atem los, von dem sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie ihn angehalten hatte.
    Rafik blieb kurz vor ihrem Haus stehen, bevor er in seinen Wagen stieg. Es war ein kleines, bescheidenes Haus. Er nahm an, dass ihres das einzige in der Straße war, das solch einen fantastischen Garten hatte, den sie offensichtlich selbst angelegt hatte. Keine Blumen wegen ihrer Allergie, aber aromatische Büsche und Bäume sowie ein Gemüsebeet, das sehr hübsch aussah und sicher von hohem praktischem Nutzen war. Die ganze Anlage spiegelte sein Bild von Anne wider. Ein praktisches Mädchen, aber dabei auch hübsch. Ja, sehr hübsch sogar.
    Wie Anne selbst, hatte ihr Garten mehr zu bieten, als auf den ersten Blick sichtbar. Je länger er auf der Bank gesessen hatte, desto deutlicher waren ihm die verborgenen Schönheiten aufgefallen. Und was ihre versteckte Schönheit anging, so wurden ihm ihre Entschlossenheit, ihr Stolz und natürlich auch ihre optischen Vorzüge immer stärker bewusst.
    Er nahm den Lavendelzweig aus seiner Hemdtasche und zerrieb die Blüten zwischen den Fingern. Der Duft war wundervoll. Süß und gleichzeitig herb, wie Anne selbst. Äußerlich schüchtern, doch wenn man sie provozierte, konnte sie regelrecht feurig sein. Sie wäre sicherlich eine leidenschaftliche Geliebte. Nicht, dass er das jemals erfahren würde. Doch das hinderte ihn nicht, davon zu träumen. Oder an ihre weiche Haut mit den Sommersprossen auf ihrem Dekolleté zu denken. Oder sich vorzustellen, wie er mit seinen Fingern durch ihre rotgoldenen Locken fuhr.
    Wie sehr sie sich doch von seiner früheren Verlobten unterschied, die seine Familie für ihn ausgesucht hatte. Sie schien damals die perfekte Wahl. Wie überhaupt alles an ihr perfekt war. Perfekte Haare und Kleidung, perfekte Manieren, perfekter Umgang in gesellschaftlichen Situationen. Bis er herausgefunden hatte, dass sie nur an seinem Geld interessiert war. Diese Erfahrung hatte ihn zu dem Entschluss geführt, niemals zu heiraten. Niemals wieder einer Frau zu trauen. Seine Eltern dagegen hatten die Zuversicht nicht verloren. Sie waren vielmehr noch stärker darum bemüht, eine Braut für ihn zu finden. Zum Glück hatten sie bislang noch keinen Erfolg gehabt.
    Als Rafik zu seinem Büro zurückfuhr, war er nur ein wenig beunruhigt. Vielleicht ein Fehler. Anne hatte ihn sicher nicht gerade ermutigt. In ihrer Weigerung heute hatte sie genauso Funken versprüht wie zuvor, als sie sein Geld nach ihm geworfen hatte. Bei der Erinnerung lächelte er. Ihre geröteten Wangen, das zerzauste Haar, die blitzenden Augen. Und dann der Kuss. Ob sie noch an den Kuss dachte? Was er als

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