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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Nächstes tun würde, wusste er nicht. Aber aufgeben würde er in keinem Fall. Er war fest entschlossen, sie wiederzusehen, sie zumindest zu überreden, zur Gala zu kommen, wenn nicht sogar seine Verlobte zu spielen.
    Pinehurst war ein wunderbarer Ort zum Unterrichten. Kleine Klassen, überdurchschnittlich begabte Schüler und ein wunderschöner Campus machten es zu einer der gefragtesten Privatschulen der Wohlhabenden in San Francisco.
    Obwohl gerade Sommerferien waren, rief die Direktorin Anne an und bat sie, sobald sie Zeit habe, auf einen Sprung zu ihr ins Büro zu kommen.
    Als sie daher am nächsten Tag über den mit Blättern übersäten Campus an den kleinen Fußballspielern vorbei ins Hauptgebäude ging, war sie keineswegs besorgt, sondern lediglich neugierig. Sie hatte alle ihre Aufgaben schon vor Ferienbeginn erledigt und konnte sich deshalb nicht vorstellen, weshalb ihre Vorgesetzte sie sprechen wollte.
    “Kommen Sie doch herein, Anne, und setzen Sie sich”, sagte Leona Feathergrill freundlich. “Ich hoffe, Sie genießen den Sommer?”
    “Ja sehr”, antwortete sie, wobei sie nun doch eine leichte Unruhe überkam. Plötzlich konnte sie sehr gut nachvollziehen, wie sich ein Schüler fühlen musste, der ins Büro der Direktorin zitiert wurde. Leona hatte den Ruf, sehr streng zu sein, allerdings dabei auch immer fair. Was in aller Welt wollte sie von ihr? Doch sicher nicht über ihre Sommeraktivitäten plaudern! “Ich habe mich vor allem mit meinem Garten beschäftigt und Vögel beobachtet”, fügte sie hinzu.
    “Ist das alles?”, fragte ihr Gegenüber.
    Anne zuckte leicht mit den Schultern, wovon sie hoffte, dies bedeute alles und nichts. Worauf wollte sie nur hinaus?
    Leona nickte flüchtig und wühlte in einigen Papieren auf ihrem Schreibtisch. Sie schien noch nervöser zu sein als Anne und räusperte sich vernehmlich.
    “Sie waren immer eine unserer besten Lehrerinnen. Ich höre nichts als Gutes über Sie, sowohl von Ihren Schülern als auch von den Eltern.”
    “Danke sehr.” Allmählich machte Anne sich wirklich Sorgen. Das klang wie die Strategie aus einem dieser Psychologiebücher. Zuerst kam das Lob, dann folgte die Kritik und zum Schluss dann noch einmal ein wenig Lob. Wenn die Frau doch endlich zur Sache käme!
    “Ich wurde gestern von einem der Väter angerufen. Oder besser gesagt, es haben einige Eltern mit mir telefoniert.”
    “Oh.”
    “Es scheint, als habe man Sie in einer äußerst kompromittierenden Situation in einem Hotel gesehen. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte.”
    Anne musste schlucken. Wie lange würde diese verdammte Nacht sie noch verfolgen? “Ich denke, ich weiß, worauf Sie anspielen”, meinte sie schnell. Tatsächlich hatte sie keine Ahnung. Ging es um den Morgen, als sie barfuß durch die Lobby gehuscht war, oder um den Abend, an den sie keine Erinnerung hatte? Ihre Gedanken rasten. Sie musste Zeit gewinnen.
    “Ich schnüffle nicht im Privatleben meiner Lehrer herum. Wenn es aber ihren Ruf und damit auch den der Schule betrifft, möchte ich ihnen die Chance zur Erklärung geben.”
    “Ja, natürlich.”
    “Da war ein Mann involviert. Mir ist selbstverständlich klar, dass Sie nicht verheiratet sind und Ihnen jedes Recht zusteht, ein Rendezvous zu haben, „hm … Beziehungen, was auch immer. Es geht nur darum, dass die Eltern, die Sie gesehen haben, sagten, es sei ein sehr öffentlicher Ort gewesen und die Situation sehr kompromittierend.”
    Das hieß also, dass es sich um den Abend handeln musste. Sie fragte sich nur, was die Eltern tatsächlich gesehen hatten. Was war denn eine
kompromittierende Situation
? Das konnte sie natürlich schlecht fragen. Leona wartete auf eine Antwort.
    “Ich denke, ich kann das erklären”, sagte sie mit zusammengepressten Händen.
    “Gut. Ich gehe davon aus, dass der Mann jemand war, mit dem Sie sehr gut bekannt sind. Er hat Sie ja schließlich durch die Lobby und auf sein Zimmer getragen.”
    “Oh ja, natürlich.”
Durch die Lobby und auf sein Zimmer? Wie viele Leute hatten sie dabei beobachtet?
“Schauen Sie, ich kam von einem Hochzeitsempfang, bei dem ich die Brautjungfer gewesen war. Ich fühlte mich nicht wohl, sodass mein … mein Verlobter mich zurück zum Hotel brachte, wo die Hochzeitsgesellschaft übernachtete.”
    “Sie eingeschlossen.”
    “Das ist richtig. Wir haben alle dort geschlafen.”
    Leona schien sich zu entspannen. Sie lächelte sogar. “Ich wusste nicht, dass Sie verlobt sind, Anne.

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